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Die Verschollene Flotte Fluchtpunkt Ixi

Die Verschollene Flotte Fluchtpunkt Ixi

Titel: Die Verschollene Flotte Fluchtpunkt Ixi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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Co-Präsidentin! Ich hätte noch viel härter reagieren können, und das wissen Sie.«
    Anstatt mit der gleichen Verärgerung zu reagieren, verzog Rione den Mund und lehnte sich nach hinten. »Ja, das hätten Sie. Wichtig ist dabei aber nicht, dass ich das weiß, sondern dass Sie das wissen. Sie denken darüber nach, was Sie tun könnten, womit Sie als Black Jack durchkommen können. So ist es doch, nicht wahr?«
    Geary zögerte. Er wollte das nicht zugeben, aber Rione war vermutlich die Einzige, der er die Wahrheit anvertrauen konnte. »Ja, diese Möglichkeit ist mir durch den Kopf gegangen.«
    »Das war bislang nicht so, oder?«
    »Nein.«
    »Wie lange können Sie ihn noch zurückhalten, John Geary? Black Jack kann tun und lassen, was er will, weil er ein legendärer Held ist. Weil er als Befehlshaber über diese Flotte gewaltige Siege errungen hat.«
    Geary warf ihr einen verärgerten Blick zu. »Wenn ich keine Siege erringe, dann stirbt diese Flotte.«
    Sie nickte. »Und wenn Sie es tun, wird Ihr Ruf umso legendärer. Und Sie werden mächtiger. Jeder neue Sieg birgt eine Gefahr in sich, weil es für Black Jack so viel einfacher wäre. Er müsste nicht erst andere von dem überzeugen, was er möchte. Er kann es ihnen befehlen, und er kann diejenigen bestrafen, die ihm widersprechen. Regeln und Ehre müssten ihn nicht kümmern, er könnte seine eigenen Regeln aufstellen.«
    Er ließ sich nach hinten sinken und schloss die Augen. »Was schlagen Sie vor, Madam Co-Präsidentin?«
    »Ich weiß es nicht. Ich wünschte, ich wüsste es. Ich habe Angst um Sie. Niemand von uns hat sich so sehr unter Kontrolle, wie wir es uns gern einreden.«
    Abrupt schlug er die Augen auf, als er dieses Eingeständnis von Schwäche vernahm. Rione schaute zur Seite, ihre Miene hatte etwas Verzagtes an sich. Dann aber sammelte sie sich und riss sich zusammen, was ihn an ein Kriegsschiff erinnerte, das seine Schilde verstärkte. Sie sah ihn mit kühlem Gesichtsausdruck an. »Was werden Sie tun, wenn es in diesen Minen nicht die Materialien gibt, die unsere Flotte benötigt?«
    Er gestikulierte überzogen. »Dann begeben wir uns zur nächsten Mine. Wir brauchen dieses Zeugs. Es gefällt mir nicht, dass wir deswegen länger in diesem System bleiben müssen, aber wir können nicht zum nächsten Sprung ansetzen, ohne zuvor die Bestände der Hilfsschiffe aufzustocken. Selbst wenn alle bis heute produzierten Brennstoffzellen verteilt sind, werden alle Schiffe dennoch im Durchschnitt nur über gut siebzig Prozent Reserve verfügen, und das ist zu wenig für eine Flotte, die noch einen so langen Heimweg vor sich hat.«
    »Ist das alles, was Ihnen zu schaffen macht?«
    »Sie meinen, außer Ihnen?«, fragte er ohne Umschweife.
    Sie hielt seinem Blick stand. »Ja.«
    Aus jedem Syndik-Gefangenen würde er mehr herausholen als aus Victoria Rione, wenn die über ein Thema kein Wort verlieren wollte. Aus einem unerfindlichen Grund verzog sich sein Mund wie von selbst zu einem ironischen Lächeln. »Nein, es gibt noch etwas anderes.« Sein Blick kehrte zurück zu dem anderen Display, mit dem er sich beschäftigt hatte, bevor sie sein Quartier betrat.
    »Und was?« Victoria Rione stand auf, kam herum und stellte sich neben ihn, dann beugte sie sich ein wenig nach vorn, um auf das gleiche Display sehen zu können. Ihr Kopf befand sich dicht neben seinem, ihr angenehmer Duft weckte Erinnerungen an die Stunden, die er in ihren Armen zugebracht hatte. Es war nicht die Art von Ablenkung, die ihm besonders behagte, nachdem sie sich wochenlang ohne irgendeine Erklärung von ihm ferngehalten hatte. Den Grund dafür war sie ihm bis jetzt schuldig geblieben. Natürlich hatten sie sich gegenseitig nichts versprochen, also hatte sie auch kein Versprechen gebrochen, dennoch kam es ihm genau so vor.
    Er legte die Stirn in Falten und war auf Rione so wütend wie auf sich selbst. »Der Zustand meiner Schiffe bereitet mir Sorgen.«
    Sie sah ihn lange an. »Es sind eigentlich die Verluste, die Ihnen vor allem zu schaffen machen«, erwiderte sie in sachlichem Tonfall. Sie wusste genauso wie Captain Desjani und ein paar andere, wie wenig Geary an den Verlust von Schiffen und ihren Besatzungen gewöhnt war. Vor hundert Jahren hatte man den Verlust eines einzelnen Schiffs als eine Tragödie betrachtet. In den Blutbädern, zu denen Schlachten seitdem verkommen waren, stellte der Verlust eines einzelnen Schiffs nichts Weltbewegendes mehr dar. Es war nur ein weiterer Name, der wieder

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