Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Verschollene Flotte Fluchtpunkt Ixi

Die Verschollene Flotte Fluchtpunkt Ixi

Titel: Die Verschollene Flotte Fluchtpunkt Ixi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
Vom Netzwerk:
mit jeder Sekunde mehr nach einer tödlichen Falle aussah. »Colonel …«
    Plötzlich ertönte hinter Geary eine energische Stimme. »Das ist ein Bluff.« Er drehte sich zu Co-Präsidentin Rione um, die auf ihrem Platz nach vorn gebeugt saß. »Pokert denn keiner von Ihnen? Die Syndiks haben eine Situation geschaffen, die nach einer Falle aussieht. Aber sie haben bislang keinen einzigen Beweis erbracht, dass sie in der Lage sind, die gesamte Anlage zu sprengen. Ganz im Gegenteil, sie lassen alles völlig unversehrt zurück. Wenn wir die Flucht ergreifen, dann haben die ihre Einrichtung gerettet, und wir haben nicht bekommen, wofür wir hier sind. Wenn wir bleiben und alles gründlich durchsuchen, verbringen wir unnötig viel Zeit in diesem System. In jedem Fall holen die Syndiks einen Vorsprung heraus.«
    Colonel Carabali wirkte unentschlossen. »Co-Präsidentin Riones Einschätzung klingt logisch, aber …«
    »Colonel«, unterbrach Rione sie. »Legen die Syndiks üblicherweise großen Wert auf das Wohl von niederem Personal wie beispielsweise Minenarbeitern?«
    »Nein, Madam Co-Präsidentin, das tun sie nicht.«
    »Warum haben die Minenarbeiter dann nicht den Befehl erhalten, ihr Leben zu opfern, um die Besetzung der Einrichtung hinauszuzögern und dabei auch noch weitere Marines in die angebliche Falle zu locken? Warum ziehen sie sich in die Minenschächte zurück, wo sie uns nicht mehr stören und wo sie zudem in der Falle sitzen, wenn wir auf die Idee kommen, blindlings in die Schächte zu feuern?«
    Mit großer Beherrschung warf Captain Desjani ein: »Bei allem Respekt, aber Sie sind nicht da unten bei den Marines, Madam Co-Präsidentin.«
    Mit zusammengekniffenen Augen sah Rione sie an. »Falls Sie denken, ich nehme das Ganze auf die leichte Schulter, möchte ich Sie daran erinnern, dass einige der Marines dort unten Angehörige der Callas-Republik sind. Ich würde sie keinem Risiko aussetzen, wenn ich der Ansicht wäre, dass dort eine Gefahr lauert.«
    Carabali grübelte über ihre Worte nach, Desjani ebenfalls. Beide sahen sie Geary an. Schon klar. Rione glaubt an das, was sie sagt. Aber kann ich mich dem anschließen? Immerhin gehört sie nicht dem Militär an. Und sie hat auch nicht das Kommando über die Flotte, weshalb ja auch alle mich so erwartungsvoll ansehen. Ich muss entscheiden. Ich möchte glauben, dass Rione recht hat, weil dann alles so laufen kann, wie ich es mir vorgestellt habe. Aber ist es überhastet von mir, ihr zu glauben? Was, wenn sie sich irrt und das Ganze ist gar kein Bluff?
    Dann verlieren wir etliche Marines und alles, wofür wir hergekommen sind.
    Aber warum sollen die Syndiks plötzlich so großen Wert auf das Wohl einfacher Arbeiter legen und sie dann in eine hoffnungslose Situation bringen?
    Ich muss die Entscheidung treffen. Wenn ich mich irre, sehe ich womöglich etliche Marines sterben. Oder aber ich zwinge die Flotte völlig unnötig dazu, noch mehr Zeit in diesem System zu vertrödeln, während die Syndiks ihre Streitkräfte in den umliegenden Sternensystemen aufstocken.
    Vorfahren, gebt mir bitte ein Zeichen.
    Falls sie ihn erhört hatten, konnte Geary das Zeichen weder sehen noch spüren. Er schaute zu Desjani und entdeckte in ihrem Gesicht das unerschütterliche Vertrauen, dass er schon richtig entscheiden würde. Wie auch immer die richtige Entscheidung aussah. Rione musterte ihn mit ernster Miene, als wollte sie ihn fast herausfordern, damit er ihr glaubte. Colonel Carabali wartete einfach nur ab, ihre Gesichtszüge waren so starr wie eine Maske, hinter der sie jegliche Gefühlsregung verbarg. Je länger er zögerte, umso wahrscheinlicher wurde es, dass die Ereignisse ihm die Entscheidung abnehmen würden. Er hatte gegenüber diesen Marines die Pflicht und die Verantwortung, sich zu äußern, um deutlich zu machen, wer zur Rechenschaft gezogen wurde, wenn der schlimmste Fall eintreten sollte. Eigenartig daran war, dass Rione für gewöhnlich diejenige war, die ihn vor dem Schlimmsten warnte …
    Rione war eine Politikerin, und sie hatte es noch nie gemocht, wenn ein Teil der Flotte ein hohes Risiko einging. Und doch drängte sie ihn zu einer Vorgehensweise, die die Befehlshaberin der Marines und eine seiner treuesten Anhängerinnen dazu veranlasste, zur Vorsicht zu mahnen. Entweder war Rione verrückt geworden … oder seine Vorfahren hatten ihm ein Zeichen geschickt. Durch Rione.
    Geary schickte ein Stoßgebet zum Himmel. »Ich glaube, Co-Präsidentin Rione liegt

Weitere Kostenlose Bücher