Die Verschollene Flotte Fluchtpunkt Ixi
mit ihrer Vermutung richtig. Lassen Sie die Marines da unten und geben Sie ihnen den Befehl, die gesamte Anlage zu besetzen.«
Mit starrer Miene salutierte Carabali. »Jawohl, Sir.« Ihr Schirm verblasste, während sie die Befehle weitergab.
Er senkte den Blick und hoffte, dass er sich nicht zur Eile hatte antreiben lassen und darüber seinen gesunden Menschenverstand vergaß. Als er sich wieder das taktische Display ansah, konnte er mitverfolgen, wie die Marines tiefer in die Anlage vorrückten und ein Bereich nach dem anderen grün aufleuchtete, sobald er von ihnen besetzt worden war.
Nichts war bislang in die Luft gegangen.
Da er der Versuchung nicht widerstehen konnte, rief er das Bild auf, das von der Kamera eines der Marines gesendet wurde. Vor ihm schwebte ein Fenster in der Luft, das ihm zeigte, was der Junioroffizier in diesem Moment sah. Dieser Teil der Anlage befand sich unter freiem Himmel, also bewegten sich die Marines durch einen Bereich ohne Atmosphäre. Ein gelegentlicher Lichtschein erfasste einen Teil eines Ausrüstungsgegenstands, an dem die Marines soeben vorbeigingen, und die exakten Lichtkegel konzentrierten sich nur auf das, was angestrahlt wurde, da sich die Helligkeit ohne Luft nicht ausbreiten konnte. Die Schatten waren im Gegenzug dementsprechend scharf abgegrenzt und tiefschwarz.
Verlassene Anlagen hatten stets etwas Unheimliches an sich und vermittelten das Gefühl, die Vorbesitzer seien eigentlich doch nicht fortgegangen, sondern lauerten irgendwo, wo man sie nicht entdecken konnte, um von dort die Eindringlinge zu beobachten. Da sich im luftleeren Raum so wenig änderte, konnte ein Ort, der erst vor Minuten aufgegeben worden war, dennoch so unheimlich wirken, als sei er bereits seit Jahrhunderten verlassen. War jemand vor einer Stunde noch hier gewesen? Vor einem Tag? Vor hundert Jahren? Obwohl er selbst gesehen hatte, wie sich die Verteidiger noch kurz zuvor durch dieses Gebiet bewegt hatten, wirkte die Anlage hier unter freiem Himmel, als sei sie seit einer Ewigkeit ausgestorben.
Eine luftdicht verschlossene Schleuse tauchte vor dem Offizier auf. Geary verfolgte mit, wie zwei Unteroffiziere eine Vorrichtung an dem Schließmechanismus befestigten, um das codierte Zugangssystem zu überwinden. Waffen wurden auf die Schleuse gerichtet, als die sich langsam öffnete. Ein Marine warf ein kleines Objekt in die Öffnung, dann duckten sich alle, während die magnetische Impulsladung detonierte, um die Schaltkreise von Waffen, Schutzanzügen und Zündern von Sprengfallen durchschmoren zu lassen.
Dann waren die Marines auch schon vorgerückt, bewegten sich durch leere Korridore, traten Türen ein oder sprengten sie auf und hielten die ganze Zeit über Ausschau nach irgendetwas Ungewöhnlichem, das auch nur annähernd nach einer Bombe aussah.
Geary schlug sich an den Kopf, als ihm einfiel, dass er etwas wirklich Wichtiges und womöglich Hilfreiches vergessen hatte. Hastig tippte er auf die Komm-Taste. »Captain Tyrosian. Ihre Schiffe erhalten jetzt Zugriff auf die Bilder, die die Marines aus der Bergbaueinrichtung senden. Ich nehme an, die Ingenieure kennen sich mit der Art von Geräten aus, die wir hier vor uns haben, und sie müssten wohl auch in der Lage sein, Objekte zu identifizieren, die da nichts zu suchen haben. Sorgen Sie dafür, dass sich ein paar von ihnen schnellstens die Bilder ansehen.«
Tyrosians Antwort brauchte etwas länger, als es der Fall hätte sein sollen. Immerhin befanden sich die Hilfsschiffe jetzt mitten in der Formation der Allianz-Flotte. »Sir«, erwiderte sie zögerlich. »Meine Leute spielen normalerweise keine aktive Rolle bei irgendwelchen Operationen.«
Er musste sich zusammenreißen, damit er Tyrosian nicht anschnauzte. »Diesmal tun sie es aber. Ich will, dass qualifizierte Leute sich sofort die Bilder ansehen, die von da unten übertragen werden. Und wenn sie irgendetwas Verdächtiges entdecken, sollen sie das sofort melden.«
Bevor Tyrosians Erwiderung ihn erreichen konnte, öffnete sich ein Fenster und Colonel Carabali meldete sich zu Wort: »Jemand leitet die Übertragungen meiner Leute an die Ingenieure auf den Hilfsschiffen weiter.«
»Dieser Jemand bin ich, Colonel.«
»Dagegen muss ich protestieren, Sir. Bei ihnen handelt es sich nicht um kämpfendes Personal, und sie haben keine Verwendung für Echtzeitbilder, die von meinen Leuten gesendet werden.«
Geary bemühte sich, seine Verärgerung nicht durchscheinen zu lassen. »Die sind
Weitere Kostenlose Bücher