Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Verschwörung

Die Verschwörung

Titel: Die Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
Vom Netzwerk:
Versorgung, und die musste irgendwo beginnen, wo sein Auftauchen halbwegs erklärbar war. Also war Holly Richtung Südwesten geflogen, nach Helsinki, und hatte den bewusstlosen Mann vor der Tür des Universitätskrankenhauses abgelegt. Einem Pförtner war der fliegende Patient aufgefallen, aber Holly hatte ihn einer Erinnerungslöschung unterzogen.
    Wenn Artemis senior zu sich kam, würden die vergangenen zwei Jahre für ihn nur wie ein verschwommener Nebel sein, und seine letzte Erinnerung wäre eine glückliche: der Abschied von seiner Familie im Hafen von Dublin. Auch dies war Foaly und seiner ausgefeilten Erinnerungslöschtechnik zu verdanken.
    »Wie wär's, wenn ich direkt bei Ihnen einziehe?«, hatte der Zentaur bei ihrer Rückkehr zum Polizeipräsidium gefrotzelt. »Ich könnte ja nebenbei ein bisschen bügeln.«
    Artemis lächelte. Das tat er in letzter Zeit häufig. Sogar der Abschied von Holly war glatter gelaufen, als er gedacht hatte - immerhin hatte er Butler befohlen, auf Mister Fowl senior zu schießen, seinen eigenen Vater. Artemis erschauerte. Insbesondere dieser Teil seines Plans würde ihm noch einige schlaflose Nächte bereiten.
     
    * * *
     
    Es war Captain Holly Short, die sie nach Tara brachte. Sie ließ Artemis und Butler durch eine holographische Hecke hinaus. Es gab sogar eine holografische Kuh, die virtuelle Halme kaute, um die Menschen von jedem Gedanken an Unterirdische abzubringen.
    Artemis trug seine Schuluniform, die dank der Elfentechnik auf wundersame Weise wiederhergestellt war. Er schnüffelte an dem Aufschlag. »Der Blazer riecht eigenartig«, bemerkte er. »Nicht unangenehm, aber eigenartig.«
    »Er ist absolut sauber«, sagte Holly lächelnd. Foaly musste ihn dreimal durch die Maschine laufen lassen, bis -«
    »Bis er die Spuren von uns Oberirdischen raushatte«, beendete Artemis den Satz.
    »Genau.«
    Am Himmel hing der Vollmond, hell und genarbt wie ein Golfball. Holly spürte, wie seine Magie sie betörte. »Foaly wird übrigens in Anbetracht der Hilfe, die du uns geleistet hast, die Überwachung von Fowl Manor einstellen.«
    »Gut zu wissen«, sagte Artemis.
    »Ob das eine kluge Entscheidung ist?«
    Artemis zögerte nur einen Moment. »Ja. Die Unterirdischen haben von mir nichts mehr zu befürchten.«
    »Gut. Ein großer Teil des Rates wollte nämlich, dass du einer Erinnerungslöschung unterzogen wirst. Und bei der Löschung eines so großen Teils des Gedächtnisses hätte dein IQ bestimmt gelitten.«
    Butler streckte die Hand aus. »Nun, Captain, ich schätze, ich werde Sie nicht wiedersehen.«
    Holly schlug lächelnd ein. »Und wenn doch, ziehe ich bestimmt schneller.« Sie wandte sich zurück zur Elfenburg. »Ich mache mich wohl besser auf den Weg. Es wird bald hell, und ich möchte nicht ohne Sichtschild von einem Spionagesatelliten erwischt werden. Das Letzte, was ich gebrauchen kann, ist mein Foto im Internet, jetzt wo ich gerade erst wieder in die Aufklärung zurückversetzt worden bin.«
    Butler stupste seinen Herrn sanft mit dem Ellbogen an.
    »Oh, Holly... äh, Captain Short.« Äh? Artemis konnte nicht fassen, dass er »äh« gesagt hatte. Das war ja nicht mal ein Wort.
    »Ja, Oberird... Artemis?«
    Artemis blickte Holly dabei in die Augen, wie Butler ihn angewiesen hatte. Diese Geschichte mit der Höflichkeit war schwieriger, als er gedacht hatte. »Ich wollte... Ich meine... Was ich sagen wollte, ist...«
    Ein weiterer Stupser von Butler.
    »Danke. Ich verdanke Ihnen sehr viel. Durch Ihre Hilfe habe ich meine Eltern wieder. Und wie Sie das Shuttle geflogen haben, das war wirklich fantastisch. Und im Zug... Was Sie alles getan haben, hätte ich niemals...«
    Noch ein Stupser. Diesmal, damit er mit dem Gefasel aufhörte.
    »Na ja, Sie wissen schon, was ich meine.«
    Auf Hollys Elfengesicht lag ein seltsamer Ausdruck, irgendwas zwischen Verlegenheit und, ja, es sah tatsächlich aus wie Freude.
    Schnell riss sie sich wieder zusammen. »Vielleicht bin ich dir auch etwas schuldig, Menschenjunge«, sagte sie und zog ihre Pistole. Fast hätte Butler eingegriffen, beschloss dann jedoch, Holly zu vertrauen.
    Sie nahm eine Goldmünze aus ihrem Gürtel und warf sie fünfzehn Meter in die Luft. Mit einer flüssigen Bewegung hob sie die Waffe und feuerte einen einzelnen Schuss ab. Die Münze wurde noch fünfzehn Meter höher gewirbelt und fiel dann zurück Richtung Erde. Es gelang Artemis, sie aus der Luft zu fangen. Der erste coole Moment in seinem jungen Leben.
    »Guter

Weitere Kostenlose Bücher