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Die Verschwörung des Bösen

Die Verschwörung des Bösen

Titel: Die Verschwörung des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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daraufhin mehrere Jahre in Provinzlagern zubringen, wo das Zählen von Kühen und Rindern zu ihren aufregendsten Tätigkeiten gehören sollte. Anschließend vergewisserte sich Sobek, dass die Leibwache des Pharaos nichts von ihrer Wirksamkeit eingebüßt hatte und dass die Männer, die ihr angehörten, ausgiebig übten. Als Sobek dem Pharao gerade von seiner Arbeit berichten wollte, traf er ihn in Begleitung von Iker an.
    »Du hast meinen angenommenen Sohn noch nicht kennen gelernt«, sagte Sesostris, »Iker, das ist Sobek der Beschützer, das Oberhaupt der gesamten Sicherheitskräfte des Königreichs.«
    »Ich grüße dein ka«, sagte der junge Mann.
    »Der Gruß geht zurück«, antwortete Sobek ungeduldig. »Auf die Gefahr hin, den Königlichen Sohn zu beleidigen, Majestät, darf ich Euch unter vier Augen sprechen?«
    Mit Erlaubnis des Pharaos zog sich Iker zurück.
    »Drei Männer haben den Versuch unternommen, Euch zu töten, Majestät«, sagte Sobek. »Zwei von ihnen sind tot, der dritte ist Iker.«
    »Dein Misstrauen kann mich weder überraschen noch erschrecken. Aber sei unbesorgt, von diesem Jungen habe ich nichts zu befürchten.«
    »Erlaubt mir trotzdem, ihn bewachen zu lassen.«
    »Eben das wollte ich dir sowieso befehlen, weil sein Leben, wie das meine, nach wie vor in Gefahr ist.«
    Sobek hielt mit seinen düsteren Ahnungen nicht hinterm Berg. »Meine Abwesenheit passte wunderbar in ein ausgeklügeltes Vorhaben: Es geht darum, dass Aufständische in Memphis und wahrscheinlich auch in anderen Städten, angefangen bei Kahun, Verbindungsnetze aufbauen. Dabei nützen sie die Mittäterschaft von einfachen Leuten und Würdenträgern aus, wobei ihnen die einen aus Unwissenheit, die anderen aus dem Wunsch heraus, Euch zu stürzen, helfen. Man hat mich ins Abseits gestellt, ich komme mit großer Verspätung, und ich tappe im Dunklen! Wenn ich nicht mehr Herr der Lage sein sollte, müsst Ihr mich entlassen.«
    »Ich vermute, das wäre genau das, was sich der Feind wünscht«, meinte der Pharao. »Glaubst du, ich würde ihm diesen Gefallen tun?«

    Am Ende eines arbeitsreichen Vormittags beim Wesir ging Iker mit dem König im Palastgarten spazieren, wo Sykomoren, Tamarisken, Granatapfelbäume und Feigenbäume angenehmen Schatten spendeten. Hier schien die Welt freundlich und schön.
    »Chnum-Hotep ist zufrieden mit deiner Arbeit, Iker. Sogar deine erbittertsten Neider müssen schweigen, weil du dich nicht überheblich zeigst und jede Angeberei vermeidest.«
    »Es gibt so viel zu entdecken, Majestät! Chnum-Hotep ist mir dabei ein ausgezeichneter Führer, aber nur das, was man selbst versucht hat, kann man richtig verarbeiten. Was die Verwaltung der Viehherden betrifft… «
    »Ich habe einen anderen Auftrag für dich.«
    Iker hatte sich in die Verwaltungsfragen vertieft, um diese Frage zu vergessen, die der Pharao früher oder später stellen musste. Eine Weile hatte er sich sogar in der falschen Sicherheit gewähnt, er dürfe für immer ein unbeschwertes Dasein führen.
    »Ich habe für dich mehrere Ziele vorgesehen, die allesamt schwer zu erreichen sind«, erläuterte Sesostris. »Gleich morgen machst du dich mit Sekari auf den Weg ins Fayum. Du bekommst von mir ein Siegel, mit dem du dich als Königlicher Sohn ausweisen kannst, das du aber nur im äußersten Notfall verwenden sollst. Verhalte dich möglichst unauffällig, weil wir noch immer nicht wissen, wer unser Feind ist und wo er sich versteckt. In der Bibliothek in Abydos haben wir entdeckt, dass vor langer Zeit irgendwo im Fayum eine Akazie zu Ehren der Göttin Neith gepflanzt worden sein soll. Falls du sie finden solltest, werden wir versuchen, den Baum von Osiris mit ihr zu veredeln. Außerdem sollst du die Schiffswerft ausfindig machen, auf der Gefährte des Windes gebaut wurde. Danach gehst du nach Kahun, stellst dort die Asiaten zur Rede und durchkreuzt ihre Vorhaben.«
    Iker wurde auf einmal sehr traurig. »Was ist mit dem Tod des Schreibers Heremsaf, Majestät?«
    »Er ist vermutlich einem Verbrechen zum Opfer gefallen. Für mich war er ein getreuer Diener. Als er mich um meine Zustimmung dazu bat, dich in die Mysterien des Anubis einzuweihen, waren seine Beweggründe sehr überzeugend.«
    »Ist der Stadtvorsteher von Kahun unser Verbündeter oder unser Feind?«
    »Bei seiner Ernennung hatte er die besten Absichten. Wenn Männer an die Macht kommen, verändern sie sich aber nicht selten. Du musst herausfinden, was sein wahres Wesen ist.«
    »Ihr

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