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Die Verschwörung des Bösen

Die Verschwörung des Bösen

Titel: Die Verschwörung des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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überprüfte ein Offizier noch einmal, ob der Widerständler auch wirklich richtig gefesselt war.
    »Du taugst nicht viel«, sagte Nesmontu. »Aus dieser Entfernung hätte ich mein Ziel nicht verfehlt. Und dein Auftraggeber ist noch dümmer als du. Wenn man den Oberkommandierenden der ägyptischen Truppen töten will, schickt man doch nicht so eine Null wie dich.«
    »Wie auch immer, Ihr lebt jedenfalls nicht mehr lange!«, stieß der Kanaaniter hervor.
    »Auf alle Fälle länger als du, weil du nämlich tot bist, ehe mein Verband fertig angelegt wurde.«
    Der Kanaaniter riss entsetzt die Augen auf. »Wollt Ihr mich jetzt doch nicht verhören?«
    »Wozu? Entweder du antwortest nicht, oder du lügst. Und selbst wenn du mir die Wahrheit sagen willst, was weiß denn schon so ein mieser kleiner Kerl wie du?«
    »Da täuscht Ihr Euch aber, General! Ich bin ein richtiger Aufständischer, und Hunderte von uns kämpfen diesen gerechten Kampf!«
    Nesmontu brach in Gelächter aus.
    »Da hast du dich wohl etwas verrechnet.«
    »Auf die genaue Zahl kommt es nicht an! Jedenfalls werden wir euch aus Kanaan vertreiben.«
    »Was mich an euch Missgeburten immer wieder erstaunt, ist eure Eitelkeit. Das erleichtert mir meine Aufgabe. In Wirklichkeit seid ihr Feiglinge und Angsthasen und überhaupt nicht in der Lage, einen Aufstand anzuzetteln.«
    »Der Prophet führt uns zum Sieg!«
    Nesmontus Gesicht verdüsterte sich. »Dein Prophet ist längst tot.«
    Der Kanaaniter lachte höhnisch.
    »Das glaubt auch nur Ihr, ihr Ägypter, ihr Hunde!«
    »Die Leiche von deinem Propheten habe ich mit eigenen Augen gesehen.«
    »Unser Herr lebt aber. Und Ihr seid bald nur noch Aas, weil er siegen wird!«
    »Wo versteckt sich denn dein hoher Herr?«
    »Das sage ich nicht, nicht einmal wenn Ihr mich foltert!«
    Mit seiner rechten Hand packte Nesmontu den Kanaaniter am Kinn.
    »Wenn es nach mir ginge, würde ich dich an einen Metzgerhaken hängen, um unser Gespräch zu vereinfachen. Aber der Pharao wünscht Menschlichkeit, sogar für solche Kellerasseln wie dich. Deshalb vertraue ich dich jetzt meinen Fachleuten für Verhöre an.«
    Der Kanaaniter gab nur die Namen seiner Eltern preis, die schon lange tot waren, und den eines Mitstreiters, der bei dem ersten Aufstand in Sichern umgekommen war. Die Durchsuchung seines Hauses führte auch zu nichts. Die Hinrichtung fand auf dem Hauptplatz von Sichern in Anwesenheit zahlreicher Schaulustiger statt. Der von Pfeilen durchbohrte Leichnam wurde anschließend ohne
    Begräbnisfeier verscharrt. Nesmontu, dessen robuste Gesundheit alle erstaunte, hielt eine Rede, in der es kurz und bündig hieß, dass jeder Ansatz eines Aufstands mit äußerster Strenge bestraft würde.
    Die Untersuchungsbeamten waren sich einig: Der Kanaaniter war ein verrückter Einzelgänger und gehörte zu keiner Bande. Daran hatte der alte General aber seine Zweifel. Sein Gefühl sagte ihm, dass man diesen Zwischenfall nicht auf die leichte Schulter nehmen durfte. Dass man versucht hatte, ihn zu töten, überraschte ihn nicht – das würde wohl noch öfter vorkommen. Ihn störte aber, was der Angreifer gesagt hatte. Seit er Sichern im Griff hatte, hatte niemand mehr diesen Irren erwähnt, der vor einiger Zeit die Bevölkerung in einen Aufstand getrieben hatte. Hieß das etwa, ein anderer Wahnsinniger hatte die Führung übernommen?
    Das kam ihm äußerst unwahrscheinlich vor.
    Allerdings – war nicht auch dieser Prophet selbst äußerst unwahrscheinlich gewesen?
    Nesmontu rief seine höchsten Offiziere zusammen, verordnete ihnen erhöhte Aufmerksamkeit im gesamten syrischen Palästina und befahl ihnen, alle Verdächtigen ausführlich zu verhören. Alle Berichte hatten ohne Umwege an ihn zu gehen, und alle festgenommenen Rädelsführer mussten ihm sofort vorgeführt werden.
    »Die Asiaten haben sich seit zwei Tagen nicht vom Fleck gerührt«, klagte Sekari. »Es sieht fast so aus, als warteten sie auf Verstärkung.«
    »Vielleicht sind sie sich noch nicht sicher, welchen Weg sie nehmen sollen«, meinte Iker.
    »Das glaube ich nicht. Meiner Meinung nach wissen sie genau, wohin sie wollen. Hier, auf halbem Weg zwischen dem Fayum und dem Nil-Tal, wollen sie sich wahrscheinlich vergewissern, dass man sie nicht entdeckt hat. Du kannst mir glauben, die wissen, was sie tun.«
    »Warum holen wir dann nicht die Truppen?«
    »Sie würden die Soldaten kommen sehen und sich in unwegsames Gelände zerstreuen. Wenn wir herausfinden wollen, was sie

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