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Die Verschwörung des Bösen

Die Verschwörung des Bösen

Titel: Die Verschwörung des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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vorhaben, dürfen wir sie nicht aus den Augen verlieren. Und solche Gefahren nehme ich genauso ungern wie du in Kauf. Viel lieber wäre ich Gast bei einem Festmahl, um danach die Nacht mit einem wunderschönen Mädchen zu verbringen. Ach, wenn ich nur an die hübschen Mädchen von Kahun und dein feines Bettzeug denke!«
    »Du hast jedenfalls einen guten Diener abgegeben«, erinnerte sich Iker.
    »Das musste ich nicht spielen! Meine Eltern waren einfache Leute, ich bin ein Mann aus dem Volk. Es macht mir nichts aus, als Diener zu arbeiten.«
    »Wie ist denn der Pharao an dich geraten?«
    Sekari lächelte vergnügt. »Unter anderem war ich auch Vogelfänger und habe die Sprache der Vögel gelernt. Als ich gerade beim Palastverwalter wegen einer Stelle vorsprach, ist ein Wiedehopf aus dem königlichen Freigehege entwischt und war so verängstigt, dass er sich beinahe verletzt hätte. Ich habe eine besänftigende Melodie gepfiffen und konnte ihn beruhigen. Sesostris hatte mich dabei beobachtet und rief mich zu sich.
    Stell dir vor, ich sollte zum Herrscher! Kannst du dir denken, wie viel Angst ich hatte! Vor diesem Hünen fühlte ich mich klein und hilflos wie ein Säugling, und daran hat sich bis heute kaum etwas geändert. Ich bin jedenfalls fest davon überzeugt, dass der Pharao auf besondere Weise mit den Göttern zu tun hat.«
    »Warst du oft in Abydos?«
    »Abydos, Abydos… Was hast du nur immer damit?«
    »Ist das denn nicht der geistige Mittelpunkt von Ägypten?«
    »Mag schon sein, aber wir haben andere Aufgaben.« Iker dachte an Isis, die an diesem allerheiligsten Ort lebte, fern von ihm und unerreichbar. Ob er noch einmal die Gelegenheit haben würde, mit ihr zu sprechen und ihr sein Herz zu schenken?
    »Jetzt rührt sich etwas«, stellte Sekari fest. Nordwind und die beiden Männer legten sich flach auf den Boden und verschwanden beinahe zwischen den Tamarisken. Und die Asiaten machten sich wieder auf den Weg.

    Ibcha hatte schon immer Waffen gebaut. Als er noch in Sichern lebte, hatte er eine heimliche Schmiede besessen, deren bescheidene Ausbeute zur Ausrüstung kleiner Gauner diente, die den ägyptischen Sicherheitskräften meist schnell in die Hände fielen.
    Doch dann war der Prophet gekommen. Als Ibcha seine Predigten hörte, begriff er, dass Kanaan seine Besatzer nur mit Gewalt vertreiben konnte, um ein bedeutendes Land zu werden
    – mächtiger als Ägypten. Dazu musste man töten, also tötete er. Weil man Kämpfer opfern musste, um den Feind zu verunsichern, bildete er welche aus, und sie starben freudig. In Kahun hatten Bina und er versagt, aber seitdem herrschte in vielen Städten Angst vor einem Angriff.
    Mit seiner Truppe wollte Ibcha eines der wichtigsten Symbole der Macht des Pharaos zerstören und ihn so in die Knie zwingen. Sesostris war weiter nichts als ein Koloss auf tönernen Füßen, der seinen bewaffneten Truppen, die wegen zahlreicher kleinerer Zwischenfälle in Kanaan festsaßen, viel zu sehr vertraute. Mit Hilfe des Propheten würde ihr Aufstand bald siegreich sein.
    Als sich Ibcha ganz sicher war, dass man sie nicht aufgespürt hatte, setzte er seinen Weg fort. Seine Leute und er brauchten zwar länger, weil sie stets durch unwegsames Gelände gingen, dafür umgingen sie aber auch alle Wachposten.
    Bei einer Pause nannte er ihnen das Ziel ihres Vorhabens.
    »Pharaonen lassen gern große Bauwerke zu ihrem Ruhm errichten, und Sesostris macht da keine Ausnahme. Er hat sich für Dahschur entschieden, dort baut er seine Pyramide, seine ewige Ruhestätte. Wir werden dieses Bauwerk und seinen Tempel besudeln, indem wir es auf vielfältige Weise beschädigen. Nach einer solchen Beleidigung ist die Stätte unbrauchbar, man wird die Pyramide aufgeben, und Sesostris weiß dann, dass keine Ecke seines Landes vor unseren Angriffen sicher ist. Die Ägypter verlieren ihr Vertrauen in den Pharao und befehden sich. Neue Provinzfürsten werden sich erheben, und es wird zu großen Unruhen kommen.«

    42

    Djehuti, der Herr über die Handwerkerstadt Dahschur, war stolz auf seine Leute. Mit tatkräftiger Unterstützung durch den Großen Schatzmeister Senânkh arbeitete er ohne Unterlass, damit die königliche Pyramide so bald wie möglich ka ausstrahlen konnte. Und die zu Beginn der Arbeiten ziemlich beengten Unterkünfte für die Bauleute waren mittlerweile recht gemütlich.
    Obwohl sich Djehutis Gesundheitszustand zunehmend verschlechterte, nahm er am Alltag der Arbeiter Teil. Dank seines

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