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Die Verschwörung des Bösen

Die Verschwörung des Bösen

Titel: Die Verschwörung des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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dich.«
    »Bina wollte den Austausch der Wachen nutzen, der morgen stattfindet. Wenn erst die Soldaten getötet wären, wäre es ein Leichtes gewesen, die Stadt einzunehmen.«
    »Dann hatte sie also einen Helfershelfer unter den Soldaten?«
    »Ja, aber ich weiß nicht, wie er heißt.«
    »Willst du dich über uns lustig machen?«, drohte Sekari.
    »Nein, ich schwöre, ich kenne ihn nicht!«
    Der Gefangene hatte so viel Angst, dass er bestimmt die Wahrheit sagte. Iker und Sekari gingen zum Stadtvorsteher zurück, erleichtert, dass wieder Ruhe eingekehrt war.
    »Wer ist für den Wachwechsel zuständig, der für morgen geplant ist?«, fragte Iker.
    »Hauptmann Rechi.«
    »Wo kann ich ihn finden?«
    »In der Kaserne außerhalb der Stadt, am Kanalufer.«

    Die Kaserne war menschenleer, weil man alle Soldaten nach Kahun geschickt hatte, um dort für Sicherheit zu sorgen. Nur ein einziger Mann hielt Wache.
    »Ich suche Hauptmann Rechi«, sagte Iker.
    »Und wer bist du?«
    »Iker, der Königliche Sohn.«
    »Oh… Rechi bewacht den Kanal von seinem Boot aus.«
    »Dann muss er ja die Flüchtigen bemerkt haben. Bring mich zu dem Boot.«
    »Der Hauptmann hat mir aber verboten, meinen Wachposten zu verlassen und…«
    »Ich übernehme die Verantwortung.«
    »Also gut, gehen wir.«
    Die beiden Männer beeilten sich, zum Kanal zu kommen. Gut versteckt im Grün ankerte ein ziemlich großes Schiff.
    »Rechi, bist du da?«, rief der Soldat mit lauter Stimme. Aber nur ein paar schwarze und weiße Kiebitze, die sie aufgeschreckt hatten, flogen davon.
    »Das ist ja seltsam, hoffentlich ist ihm nichts zugestoßen!
    Sehen wir mal nach.« An der Reling lehnten zwei Harpunen, die man zur Jagd auf Nilpferde verwendete.
    Als Iker die Kajütentür aufstieß, ahnte er bereits den Angriff, der ihn erwartete. So konnte er dem Schlag etwas ausweichen, wurde aber an der Schulter getroffen und ging zu Boden.
    »Der ist mir viel zu neugierig, dieser Schnüffler!«, rief Rechi und griff nach einer Harpune.
    Trotz seiner Schmerzen gelang es Iker, sich zur Seite zu rollen und so um Haaresbreite den Spießen der Waffe zu entkommen, die sich ins Schiffsdeck bohrten.
    Rechi holte gerade mit einer weiteren Harpune aus, als ihn ein heftiger Tritt in die Rippen unsanft bremste. Ein Griff um seinen Arm zwang ihn, die Waffe fallen zu lassen, ein zweiter Griff um den Hals nahm ihm die Luft, und er verlor das Bewusstsein.
    »Dieser Schwächling hat keine Ahnung vom Kämpfen«, meinte Sekari verächtlich. »Wie fühlst du dich, Iker?«
    »Ich werde wohl mit einem Bluterguss davonkommen. Los, wecken wir ihn auf!«
    Sekari tauchte den Hauptmann mit dem Kopf in den Kanal.
    »Tötet mich nicht!«, flehte der sie an.
    »Das kommt ganz darauf an, was du uns zu sagen hast. Wir wissen bereits, dass du der Verräter bist, den die Asiatin Bina gekauft hat.«
    »Unsere Sache wird siegen, wir werden unterdrückt und…«
    »Dieses Gerede kannst du dir sparen, eure Verschwörung ist gescheitert. Wohin sind deine Verbündeten geflohen?«
    »Das darf ich nicht sagen, ich…«
    Diesmal tauchte ihn Sekari ziemlich lange unter Wasser. Als er ihn wieder herauszog, schnappte Rechi mühsam nach Luft.
    »Ich verliere allmählich die Geduld. Entweder redest du jetzt, oder dein erbärmliches Dasein endet in diesem Kanal.«
    Der Mann nahm Sekaris Drohungen nicht auf die leichte Schulter.
    »Die Asiaten haben sich in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine ist unterwegs zum großen See, die andere fährt mit einem Schiff Richtung Memphis.«
    »Wen wollen sie dort treffen?«, fragte Iker.
    »Das weiß ich nicht.«
    »Noch ein kleines Bad gefällig?«, schlug Sekari vor.
    »Nein, habt Erbarmen! Ich habe Euch wirklich alles gesagt, was ich weiß!«
    »Wir bringen ihn nach Kahun zurück«, entschied Iker.

    Erschöpft und um Jahre gealtert, erholte sich der Stadtvorsteher nur mühsam von der Aufregung. Doch nachdem die Aufrührer gerichtet und die Spuren des Kampfs beseitigt waren, wurde es in Kahun allmählich wieder ruhig und friedlich.
    »Nicht im Traum hätte ich gedacht, dass so etwas Schreckliches hier bei uns geschehen könnte!«, gestand er Iker.
    »Diese Umstürzler haben mit Eurer Ahnungslosigkeit gerechnet«, sagte Iker. »Und sie sind noch längst nicht vernichtet!«
    »Ehe du abreist, möchte ich dich zum Fest zu Ehren von Sokar einladen. Bis dahin sollte ich auch die Unterlagen beisammen haben, die du brauchst.«
    Iker erinnerte sich, dass der Name dieses seltsamen Gottes in einem Lied

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