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Die Verschwörung des Bösen

Die Verschwörung des Bösen

Titel: Die Verschwörung des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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aufzusuchen.
    In Wirklichkeit hatte er Iker gesehen und wollte davon sofort Ibcha, seinen Herrn, in Kenntnis setzen, der als Vorarbeiter in der größten Waffenschmiede beschäftigt war.
    Ibcha ließ daraufhin Bina kommen, die augenblicklich ihre Arbeit stehen und liegen ließ.
    Die drei schlossen sich in einem Lagerraum ein.
    »Iker ist wieder da«, berichtete der Schmied.
    »Bist du dir da wirklich ganz sicher?«, fragte Bina.
    »Ich bin ein guter Menschenkenner, bei so was habe ich mich noch nie getäuscht.«
    »Das kommt wirklich ungelegen!«, sagte Ibcha.
    Und Bina konnte ihm nicht widersprechen. Sie wusste bereits, dass der Trupp, den Schiefmaul mit dem Auftrag losgeschickt hatte, Sesostris zu töten, versagt hatte. Und sie wusste ebenfalls, dass Iker einziges Mündel im Palast geworden war, also mit anderen Worten ein getreuer Diener des Pharaos.
    Nach neuesten Hinweisen war Iker allerdings in Ungnade gefallen, hatte den Palast verlassen müssen und war unterwegs Richtung Süden, allerdings mit stark eingeschränkter Lebenserwartung – ein Handlanger des Libanesen war ihm auf den Fersen und sollte ihn töten.
    »Iker genoss schon immer das besondere Vertrauen des Pharaos«, meinte Bina. »Mit Sicherheit hat er ihm den Auftrag erteilt, uns das Genick zu brechen. Da bleibt nur eins: Wir müssen auf der Stelle fliehen, so viele Waffen wie möglich mitnehmen und unsere weniger nützlichen Leute in einem Kampf opfern, der für Ablenkung sorgt.«
    Ibcha war gegen dieses Vorhaben.
    »Uns trennen nur noch wenige Stunden von der Einnahme von Kahun!«
    »Wenn Iker den Stadtvorsteher aufgesucht hat, dann um uns gefangen nehmen zu lassen. Und er will uns lebendig. Hast du etwa vergessen, dass er unsere Messerschmiede kennt und über die wahre Rolle der asiatischen Waffenschmiede Bescheid weiß? Wir dürfen keine Zeit verlieren. Wenn wir noch länger zögern, sind wir verloren.«
    Verzweifelt fügte sich Ibcha den Worten seiner Herrin.
    »An welche Art von Ablenkung denkst du denn dabei?«
    »Wir greifen die Villa des Stadtvorstehers an.«

    Iker und Nordwind waren entsetzt.
    Von ihrem schönen Haus samt seiner gediegenen Einrichtung waren nur noch Ruinen übrig, die Spuren von einem heftigen Feuer trugen.
    »Da war nichts mehr zu retten«, erzählte der Haarige, ein wetterwendischer, fauler Schreiber, der überall anzutreffen war, wo ein Unglück geschah. »Das Feuer ist mitten in der Nacht ausgebrochen, und es war bestimmt kein Unfall.«
    »Warum bist du dir da so sicher?«
    »Weil es mindestens zehn Brandherde gab, die alle zur gleichen Zeit angezündet wurden! Deshalb konnte auch nichts mehr gerettet werden. Eine alte Frau hat ein paar Männer weglaufen sehen. Du weißt ja, Iker, dass ich dich gern mag. Aber du hast auch Neider, und es gibt Leute, die dir übel wollen.«
    »Hast du einen bestimmten Verdacht?«
    »Nein, das nicht… Stimmt es eigentlich, dass der Pharao dich an Sohnes statt angenommen hat?«
    »Ja, das stimmt.«
    »Dann kannst du mir doch bestimmt zu einer Beförderung verhelfen?«
    »Darüber entscheidet der Stadtvorsteher.«
    »Der kann mich aber nicht leiden, weißt du. Wenn ich dir einen entscheidenden Hinweis gebe, hilfst du mir dann?«
    »Gib ihn mir einfach!«
    »Wo willst du denn jetzt wohnen?«
    »Im Anubis-Tempel.«
    Der Esel machte sich auf den Weg zum Heiligtum, in dem die ständigen Priester Iker auf unterschiedliche Weise begrüßten. Während die einen glücklich waren, ihn wiederzusehen, machten ihm die anderen Vorhaltungen, weil er seinen Posten als zeitweiliger Priester einfach im Stich gelassen hatte, ohne irgendjemand zu verständigen. Iker entschuldigte sich bei seinen Mitbrüdern, die dann ihrerseits dem Königlichen Sohn für die Ehre dankten, die er ihnen mit seiner Anwesenheit in ihrem Tempel erwies. Sie boten ihm das schönste Zimmer an, aber der Schreiber wollte zuallererst in die Bibliothek, in der er so viele bedeutende Schriftstücke aus der Zeit der großen Pyramiden erfasst und geordnet hatte.
    Dort blieb ihm aber nicht viel Zeit zum Nachdenken, weil ihn der Haarige zu sprechen verlangte. Iker empfing ihn in seinem Zimmer.
    »Du kriegst den Hinweis von mir – wenn du mit dem Stadtvorsteher sprichst!«
    »Das mache ich.«
    »Also – einer der Brandstifter war der asiatische Schmied, der beim Stadtvorsteher angestellt ist. Als er dich heute Morgen sah, hat er fluchtartig seinen Arbeitsplatz verlassen, angeblich weil er Rückenschmerzen hatte. Sein Gehilfe hält das aber

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