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Die Verschwörung des Bösen

Die Verschwörung des Bösen

Titel: Die Verschwörung des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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Sicherheitsbeauftragten beweisen konnten. Da hatte aber jemand schlechte Arbeit geleistet, weil einer der Gauner noch am Leben war – betrunken und geschwätzig. Der Wasserverkäufer war sehr gewissenhaft und erledigte zuerst diese Arbeit, ehe er sich auf den Weg zum Libanesen machte.

    Wer hätte schon den Wachteln in dieser wunderbaren dunklen Sauce widerstehen können, in der viele Gewürze miteinander wetteiferten? Dieser zweite Fleischgang folgte auf einige Vorspeisen und den Fisch und kam vor einer Nachspeise, die sein Koch gerade neu erfunden hatte. Der Libanese vergaß die Empfehlung, sich beim Essen und Trinken zu mäßigen, und widmete sich hingebungsvoll diesem unvergleichlichen Geschmackserlebnis, während er über den neuesten Bericht des Wasserträgers nachdachte.
    Diesmal gab es keinen Zweifel: Sobek war tatsächlich Opfer einer Verschwörung. Das war natürlich eine wunderbare Neuigkeit, doch jetzt galt es, auch noch den Drahtzieher zu finden, ohne ihn zu warnen oder die Behörden auf ihn aufmerksam zu machen. Deshalb verlangte der Libanese allergrößte Vorsicht von seinen Leuten, denn jede falsche Handlung konnte ihnen schaden.
    Ein Essen dieser Güte und ein Rotwein, der den Gaumen erfreute und das Blut erfrischte, weckten die Lebensgeister. Unter den vielen Hinweisen, die der Libanese von seinen Spitzeln bekommen hatte, war eine Sache, die ihn beunruhigte: Bei den Schiffen, die die falschen Wachleute abgefangen hatten, handelte es sich um Getreidefrachter. Eigentlich gab es nur zwei Personen, die deren Fahrzeiten kannten und wussten, wann und wo man sie aufhalten konnte.
    Der eine war der Leiter der Flusswache, den Sobek selbst dazu ernannt hatte. Warum hätte der ihm schaden sollen?
    Der andere war Gergu, der Oberaufseher für die
    Getreidespeicher. Und der Mann hinter ihm war Medes, der Sekretär des Königlichen Rats.
    Sollte es Medes gewesen sein, der diese Verschwörung angezettelt hatte, durfte er nicht zur Tagesordnung übergehen, sondern musste unbedingt den Propheten davon unterrichten.

    »Ich nehme an, du willst mich sprechen, um mir das Ergebnis deiner Nachforschung mitzuteilen«, sagte der Wesir zu Sobek.
    »Hoffentlich ist es gut.«
    »Aus meiner Sicht ja.«
    »Wie heißen die beiden Schuldigen?«
    »Das weiß ich nicht, aber ich weiß ganz bestimmt, dass es keine von meinen Leuten sind.«
    Chnum-Hoteps Ton wurde schärfer: »Was für überflüssige und lächerliche Umschweife, Sobek! Die Beweislage ist erdrückend. Wenn du nicht aufhörst, deine Leute zu decken, wirst du am Ende als Alleinschuldiger dastehen.«
    »Ich decke niemanden. Ohne Nachsicht geführte, strenge Untersuchungen hatten bisher nur ein Ergebnis, nämlich schlechte Stimmung.«
    »Du lässt mir keine Wahl. Nachdem ich dich deiner Ämter enthoben habe, bin ich gezwungen, dich anzuklagen.«
    »Ich bin Opfer einer Verschwörung, und du triffst eine unrechte Entscheidung.«
    »Würde ich dich nicht bestrafen, beleidigte ich damit die gesamte Rechtsprechung, und die Macht des Pharaos wäre beträchtlich geschwächt.«
    »Du bist dabei, einen großen Fehler zu machen, Wesir.«
    »Ehe deine Verhandlung stattfindet, hast du ausreichend Zeit, deine Unschuld zu beweisen. Bis dahin bist du nicht mehr oberster Sicherheitsbeamter. Außerdem halte ich es für besser, wenn deine Vertrauensleute nicht länger die Leibwache des Königs stellen.«
    Sobek wurde bleich. »Warum denn das?«
    »Nur mal angenommen, die beiden Schuldigen gehören zu dieser Sondertruppe, die du ausgebildet und geleitet hast…
    Wäre es nicht äußerst unvorsichtig, ihnen freie Hand zu lassen?«
    »Begreife doch endlich: Ein Verbrecher versucht, mich zu zerstören, um den Pharao verwundbar zu machen.«
    Chnum-Hotep überlegte lange. »Diese Möglichkeit besteht tatsächlich«, sagte er schließlich. »Und ich werde alles tun, damit Sesostris in Sicherheit ist. Aber ebenso gut könnte es sein, dass die Untergebenen des obersten Sicherheitsbeamten geglaubt haben, sie könnten ungestraft Verbrechen begehen, weil sie von ihrem Herrn gedeckt würden. Eine derartige Schande wäre Ausdruck untragbaren Verfalls. Ihn aufzuhalten, ist jetzt meine wichtigste Aufgabe.«
    »Bekomme ich die Erlaubnis, den Pharao zu sehen?«
    »Nein, ein Treffen könnte die Vermutung nahe legen, er verbürge sich für dein Tun. Im Übrigen greift Sesostris nie in Rechtsfragen ein.«
    »Ich schätze dich sehr, Chnum-Hotep. Du aber verkennst mich und täuschst dich in mir.«
    »Das hoffe

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