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Die Verschwörung des Bösen

Die Verschwörung des Bösen

Titel: Die Verschwörung des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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würde man vermutlich nie erfahren, woher die beiden Mörder gekommen waren. Auch die Erkundigungen über das Schiff Gefährte des Windes endeten in einer Sackgasse. Kein Schiff dieses Namens war in Memphis gebaut worden.
    »Schließlich hat man dafür Holz gebraucht, man musste Zimmerleute beschäftigen, Schriftstücke fälschen und die Besatzung anheuern«, sagte Sesostris. »Das alles kann doch nicht völlig unbemerkt geschehen sein!«
    »Da merkt man wieder einmal, wie sehr einem Sobek der Beschützer fehlt«, meinte der Wesir. »Weil er aber straffällig gewordene Untergebene gedeckt hat, hat er sich in eine äußerst heikle Lage gebracht. Wenn ich ihn nicht angeklagt hätte, hätte ich mein Amt verraten.«
    »Ich mache dir keine Vorwürfe, Chnum-Hotep.«
    »Ich vermute, es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder wurde Gefährte des Windes am Meer von einem geheimen Schiffseigner gebaut, dann werden wir nie eine Spur davon finden; oder es war ein ägyptisches Kriegsschiff, das in einem geheimen Auftrag unterwegs war. Dann müsste es allerdings Beweise dafür geben.«
    Der König ließ Iker und Sekari kommen.
    »Majestät«, berichtete Sekari, »ich habe mich im Hafen herumgetrieben und ein bisschen was erfahren. Nach meiner Beschreibung hat ein Hafenarbeiter den Narbigen erkannt. Er hat hier ohne Erlaubnis gearbeitet, kam wohl aus Libyen und unterstützte seinen Bruder. Der Mann war sehr kräftig gebaut und bewältigte auch noch die schwersten Lasten. Deshalb hat man ihn geduldet.«
    »Und der Bruder?«
    »Er ist verschwunden, und sein Haus ist leer.«
    »Also verläuft auch diese Spur im Sand«, bedauerte der Wesir.
    Der Pharao wandte sich an Iker.
    »Bist du dir ganz sicher, dass die Seeleute auf Gefährte des Windes Ägypter waren?«
    »Ja, Majestät, ganz ohne Zweifel.«
    »Versuche dich zu erinnern. Gibt es nicht vielleicht doch irgendeinen winzigen Hinweis darauf, wo das Schiff gebaut worden sein könnte?«
    Iker musste nicht lange nachdenken.
    »Hobel, der Schreiner aus Kahun, hat mir erzählt, dass einige Teile des Schiffs im Fayum angefertigt worden seien. Ich bin noch nicht dazugekommen, in diese Richtung zu forschen.«
    »Das ist immerhin etwas«, meinte Sekari. »Ich mache mich sofort auf den Weg dorthin.«
    »Einen Augenblick noch«, sagte der König. »Iker, du begleitest den Wesir in seinen Arbeitsraum. Er wird dir erklären, was du als königlicher Schreiber zu tun hast.«
    Chnum-Hotep und Iker zogen sich zurück.
    »Der Goldene Kreis von Abydos hat mir sehr gefehlt«, gestand Sekari, »und ich würde mich dort gern ein wenig erholen. Aber irgendetwas sagt mir, dass es Wichtigeres zu tun gibt.«
    »Auch ich wäre froh, wenn wir uns alle im Reich von Osiris versammeln könnten. Aber da Ägypten in so großer Gefahr schwebt, müssen wir unsere persönlichen Wünsche hintanstellen. Solltest du allerdings spüren, dass deine Kräfte nachlassen, würde ich alles Notwendige unternehmen.«
    »Nein, Majestät, ich bin noch sehr kräftig.«
    »Gehst du auch nicht zu große Gefahren ein, Sekari?«
    »Nesmontu und Sepi haben mich hervorragend ausgebildet.«
    »Die Art und Weise, wie Sobek in die Falle gelockt wurde, beunruhigt mich. Es muss ein richtig gutes Netzwerk und einen klugen Kopf geben, der unser eigenes Recht gegen uns verwendet. Der arme Sobek verteidigt sich wie ein gefangenes Raubtier, kann aber seine Unschuld nicht beweisen. Geh ihn besuchen, Sekari, und finde Mittel und Wege, die Untersuchung wieder in Gang zu bringen.«

    Auf dem Weg in den Palastflügel, der dem Wesir vorbehalten war, begegneten Chnum-Hotep und Iker Medes.
    »Es freut mich sehr, den Helden des Tages zu sehen«, sagte er herzlich. »Die Annahme an Sohnes statt durch unseren Herrscher unterstreicht Eure herausragenden Eigenschaften. Darf ich Euch dazu beglückwünschen, Iker, und Euch am Hofe von Memphis herzlich willkommen heißen.«
    Der junge Mann grüßte ihn knapp.
    »Darf ich dir Medes vorstellen, den Sekretär des Königlichen Rats«, sagte Chnum-Hotep. »Er ist einer der wichtigsten Männer in Ägypten und mit der Verfassung amtlicher Erlasse und ihrer Verbreitung im ganzen Königreich beauftragt. Eine schwierige Aufgabe, die er ausgezeichnet meistert.«
    »Dieses Lob höre ich natürlich gern, aber mir ist auch bewusst, dass ich es mir jeden Tag aufs Neue verdienen muss und mir kein Fehler verziehen würde.«
    »Sehr weitsichtig«, meinte der Wesir anerkennend.
    »Falls ich dem Königlichen Sohn irgendwie behilflich sein

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