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Die Versteckte Stadt: Thriller

Die Versteckte Stadt: Thriller

Titel: Die Versteckte Stadt: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonas Winner
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mir aus, habe ich doch schon gesagt.“
    „Was genau macht dir denn Sorgen?“
    „Nur so … “
    „Was ‚nur so‘? Was soll das heißen?“
    Till runzelte die Stirn - und Lisa spürte, dass er es jetzt genau wissen wollte. Dass sie kurz davor stand, das Vertrauen, das er ihr wie selbstverständlich von Anfang an entgegengebracht hatte, zu verspielen. Sie beschloss, die Flucht nach vorn anzutreten. „Es ist mein Vater, weißt du? Er hat mich gebeten, mit dir zu sprechen.“
    „Dein Vater?“ Till war regelrecht zusammengezuckt. „Er hat dich gebeten, mich über Max auszuhorchen?“ Sein Gesicht schien hellrot übergossen.
    Lisa nickte. „Es ist nichts Schlimmes, er will nur … er will Max besser verstehen, sie reden kaum noch - “
    „Und du kommst hier rein und tust so, als wolltest du mit mir über Max reden - während in Wirklichkeit dein Vater dahinter steckt?“ Till verzog das Gesicht.
    „Ja … “ Betroffen blickte sie auf die Bettdecke. „Ich hab‘s dir doch jetzt gesagt. Wirst du meinem Vater davon erzählen?“
    „Herrje!“ Till schlug auf die Bettdecke. „Was ist denn los mit dir? Natürlich nicht!“
    „Aber … “ Sie war verwirrt. „Dann hintergehst du ihn doch auch.“
    „Deinen Vater? Das ist was anderes. Ich bin doch nicht mit ihm befreundet.“
    „Sondern mit mir“, hörte Lisa sich leise sagen - und blickte auf. In Tills Gesicht. Er lächelte. „Na klar.“ Das klang, als würde er es zu einem seiner Kumpel sagen. „Mach dir keine Sorgen um Max“, fügte er hinzu. „Ich pass auf ihn auf.“
    Sie nickte. Und hatte plötzlich das Gefühl, dass Till das nicht nur so dahinsagte, sondern dass es stimmte: Er würde auf ihren Bruder aufpassen. Till würde dafür sorgen, dass Max, der so leicht in Scherereien geriet, nichts zustieß. Und als ihr das klar wurde, war sie Till nicht nur unendlich dankbar, sondern sah mit einem Mal auch mehr in ihm als nur einen Jungen, den sie gern anschaute. Er schien ihr plötzlich erwachsener als ihr Bruder, erwachsener als die Jungen in ihrer Klasse, mit denen sie nicht so viel anfangen konnte. Es war ein Gefühl der Zuneigung, das sich vage in ihr regte, ein Gefühl, wie sie es noch nie erlebt hatte, das sie nicht einordnen konnte und das sie verwirrte. Und zugleich doch ein Gefühl, das sie vielleicht mehr aufregte als alles, was sie in ihrem elfjährigen Leben bisher erlebt hatte.


     
    „Mach schon!“
    Max winkte hastig - auch ein wenig ärgerlich, weil Till sich, wie er fand, reichlich ungeschickt anstellte. Max stand in der Halle, von der aus die Treppe ins obere Stockwerk führte. Am Fuß der Treppe kauerte Till und sah ihn mit aufgerissenen Augen an. Durch zwei Türöffnungen an der anderen Seite der Halle hindurch konnte Max bis hinunter in die Küche schauen, in der sich seine Mutter gerade mit Rebecca unterhielt. Gedämpft waren die Stimmen der beiden Frauen zu hören, die über das Buffet sprachen, das bereits seit den Vormittagsstunden vorbereitet wurde und für den morgigen Empfang gedacht war.
    Till huschte durch die Halle auf Max zu. „Können wir nicht einfach fragen?“, raunte er und sah Max zweifelnd an.
    Fragen! Natürlich konnten sie nicht fragen. Denn die Antwort würde sein, dass sie sie sich nicht anschauen durften! Also war es besser, gar nicht erst danach zu fragen, denn dann verstieß man wenigstens nicht gegen ein ausdrücklich ausgesprochenes Verbot. Oder vielmehr gegen ein ausdrücklich erneuertes Verbot. Denn ausdrücklich verboten hatte es ihnen die Mutter ja bereits, die Bücher des Vaters anzusehen. Aber das war schon länger her, damals war er ja noch kleiner gewesen. Und also galt das Verbot vielleicht nicht mehr, oder?
    Anstatt zu antworten, zog Max Till am Arm Richtung Wohnzimmer. Sie mussten sich beeilen. Ewig würde seine Mutter nicht mehr brauchen, um das Essen mit Rebecca zu besprechen. Und danach würde sie sich wahrscheinlich ins Wohnzimmer setzen, um zu telefonieren oder die Zeitung zu lesen …
    Durch die breite Schiebetür betrat Max geräuschlos das Wohnzimmer und lief entschlossen auf das Regal neben dem Kamin zu, in dessen oberstem Fach - wie er wusste - die Ausgaben der Bücher seines Vaters standen. Im Vorbeigehen packte er den Sessel und hob ihn hoch. Das Möbelstück war schwer, aber Till half ihm und so stand der Sessel kurz darauf vor dem Regal. Max nickte Till zu: Till sollte sich auf den Sessel stellen und ihm Räuberleiter machen.
    Max spürte, wie Till tiefer in das Polster

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