Die Verwandlung - Blutsbande 1
erlosch das Lebenslicht aus ihren Augen.
Ich schüttelte den Kopf, um diese Vorstellung loszuwerden. Sein Ärger stand ihm ins schöne Gesicht geschrieben.
„Du hast vergessen, mit wem du es hier zu tun hast“, warnte er mich, während er mich zu sich heranzog, sodass ich seine Erektion durch die dünne Seidenrobe hindurch spüren konnte. „Ich bin zu Dingen in der Lage, die du nicht im Ansatz begreifen würdest.“
So schnell, wie seine düstere Laune gekommen war, war sie auch wieder verschwunden. Er küsste mich auf die Wange und trat dann einen Schritt zurück, um mich anzuschauen. Als er mich in Jeans und T-Shirt sah, runzelte er die Stirn. „Ich dachte, du würdest heute Abend etwas … Passenderes tragen. Habe ich dir nicht irgendetwas Geeignetes gekauft?“
Hatte er. In dem Kleiderschrank hingen einige sehr freizügige Kleider und Anzüge, außerdem eine katholische Schuluniform, die ich angeekelt ganz nach hinten in die Ecke geschoben hatte.
Ich zuckte mit der Schulter. „Ich dachte mir, es ist gleichgültig, was ich anziehe, ich würde es ja sowieso nicht lange tragen.“
Er verzog die Mundwinkel als Antwort auf meinen kecken Spruch. „Sehr vorausschauend von dir.“
Cyrus deutete auf den Kaminsims. Wie im Wohnzimmer, brannte auch hier kein Feuer. „Möchtest du etwas trinken?“
Ich sah mir die grüne Flüssigkeit in der Karaffe an und schüttelte den Kopf. Die Blutsbande waren schon Suchtmittel genug. Ich musste heute Nacht einen klaren Kopf bewahren. „Nein, ich möchte es einfach nur …“
„… hinter dich bringen?“, beendete er meinen Satz, und ich wagte nicht, darauf zu antworten.
Mit einem Fingernagel strich er meinen Hals hinab und folgte derselben Bahn mit der Zungenspitze. Dieses Gefühl setzte bei mir eine unheimliche Begierde frei, und ich spürte, wie ich feucht wurde. Kein lebendiger Mann hatte jemals eine solche Reaktion bei mir ausgelöst. Ich konnte mein Stöhnen nicht unterdrücken.
Er spielte mit seiner Zungenspitze an meinem Ohrläppchen. Sein Atem stimulierte die feuchte Haut, als er mir ins Ohr flüsterte: „Du bist eine seltsame Frau. Heute Nachmittag warst du so herzlich und zärtlich. Und jetzt hältst du dich zurück.“
Er machte einen Schritt zurück und legte seine Hand auf meinen Hinterkopf, sodass ich gezwungen war, ihm in die Augen zu sehen. Die Höhle seines fehlenden Auges war immer noch hinter der Klappe verborgen, aber sein sehendes Auge starrte mich an. „Was bedeute ich dir, Carrie?“
Obwohl sein Griff zärtlich war, spürte ich, was er eigentlich vorhatte. Er wollte meinen Willen brechen, er wollte mich ungezügelt vor Lust, so wie er es bei Dahlia und den anderen einfältigen Lieblingen in seinem Harem geschafft hatte. Und nach dem, was ich bisher erfahren hatte, gelang ihm das ziemlich gut. Ich schluckte. „Du bist mein Schöpfer.“
„Ist das alles?“ Seine Stimme klang etwas traurig, aber wieder antwortete ich ihm nicht. Er hatte mich nicht ernsthaft gefragt.
Er griff unter mein T-Shirt und zog seine Fingernägel über meinen Bauch. Mein Atem stockte. Dann drehte er sich von mir weg. „Zieh dich aus und komm ins Bett.“
Ich legte meine Hände auf meinen Bauch und konnte dort immer noch seine kalten Hände spüren.
Cyrus bewegte sich auf das Bett zu, ohne mich einmal anzusehen. Er zog den Morgenmantel aus und zum Vorschein kam ein fester Körper und helle Haut, als sei er aus Marmor gemeißelt.
Ich stellte mir vor, wie er über mir wäre und mich ausfüllte, und mein Mund wurde trocken. Ich wollte diese neue Welle des Verlangens den Blutsbanden anlasten, aber es gelang mir nicht. Ich begehrte ihn.
Vielleicht war das sein erster Sieg. Aber wenn ich mir Cyrus ansah, wie sich die Muskeln unter seiner Haut abzeichneten, wenn er sie anspannte, dann fragte ich mich, warum ich mich überhaupt sträubte. Außerhalb dieser Mauern gab es in der Welt nicht mehr viel für mich. Ich konnte nicht zurück ins Krankenhaus. Ich hatte kein Zuhause mehr, keine Familie und keine Freunde. Warum sollte ich vor der einzigen Person davonlaufen, die mich wirklich wollte?
Ich zog mir das T-Shirt über den Kopf und zog die Jeans aus. Dann kletterte ich auf das Bett und krabbelte zu ihm hin. Ich trug nichts weiter als einen schwarzen Satin-BH und ein Unterhöschen. Sein Blick leuchtete kurz auf, als er mich sah, dann hielt er die Bettdecke hoch, damit ich darunterschlüpfen konnte.
Die Leinenbettwäsche fühlte sich frisch und kühl und viel zu
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