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Die volle Wahrheit

Die volle Wahrheit

Titel: Die volle Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Angua. »Ich gehe und helfe Igor, seine Augen zu sortieren.«
    William blieb in einer unbehaglichen Stille zurück. Drumknott gehörte zu den Leuten mit keinem erkennbaren Charakter.
    »Du bist der Sohn von Lord de Worde, nicht wahr?«, fragte er. »Du gibst die Zeitung heraus.«
    »Ja«, sagte William. Offenbar war er dazu verurteilt, für immer Vaters Sohn zu sein. »Äh. Es heißt, Lord Vetinari hätte dich niedergestochen.«
    »So heißt es«, erwiderte der Sekretär.
»Du warst dabei und musst es wissen.«
»Ich klopfte an die Tür, um ihm die Zeitung zu bringen, was seinem
    Wunsch entsprach. Seine Exzellenz öffnete, ich betrat den Raum… Und dann erwachte ich hier, in Gesellschaft von Herrn Igor, der auf mich herabsah.«
    »Das dürfte ein ziemlicher Schock gewesen sein«, sagte William. Er empfand kurzen Stolz angesichts der Tatsache, dass die Times bei dieser Angelegenheit eine kleine Rolle gespielt hatte.
    »Angeblich hätte ich diesen Arm nicht mehr bewegen können, wenn Igor nicht so gut mit der Nadel umgehen könnte«, sagte Drumknott ernst.
    »Aber dein Kopf ist ebenfalls verbunden«, stellte William fest.
    »Offenbar bin ich gefallen, als… als das passierte, was passiert ist«, sagte Drumknott.
Meine Güte, dachte William. Er ist verlegen.
»Ich bin ganz sicher, dass ein Irrtum vorliegt«, fügte Drumknott hinzu.
    »Ist Seine Exzellenz in letzter Zeit mit Dingen beschäftigt gewesen?« »Seine Exzellenz ist immer mit irgendwelchen Dingen beschäftigt«, sagte der Sekretär. »Daraus besteht seine Arbeit .«
    »Drei Personen haben gehört, wie er sagte, er hätte dich getötet. Wusstest du das?«
    »Ich kann es mir nicht erklären. Es muss sich um einen Irrtum handeln.«
    Die Worte klangen immer schärfer. Gleich ist es soweit, dachte William. »Warum glaubst du…«, begann er, und dann bestätigte sich seine Befürchtung.
    »Ich glaube, dass ich nicht mit dir reden muss «, sagte Drumknott. »Oder?«
    »Nein, aber…«
»Feldwebel!«, rief Drumknott.
Leise Schritte näherten sich, und die Zellentür wurde geöffnet. »Ja?«, fragte Feldwebel Angua.
»Ich habe mein Gespräch mit diesem Herrn beendet«, sagte
    Drumknott. »Und ich bin müde.«
    William seufzte und steckte sein Notizbuch ein. »Danke«, sagte er. »Du warst sehr… hilfreich.«
    Als sie durch den Korridor gingen, meinte er: »Drumknott will nicht glauben, dass Seine Exzellenz ihn angegriffen haben könnte.« »Wirklich nicht?«, erwiderte Angua.
    »Er scheint einen ziemlich heftigen Schlag gegen den Kopf bekommen zu haben«, fuhr William fort.
»Tatsächlich?«
    »Meine Güte, selbst ich kann erkennen, dass an dieser Sache irgendetwas faul ist.«
    »Kannst du das?«
    »Ich verstehe «, sagte William. »Du hast Herrn Mumms Kommunikationsschule besucht.«
    »Habe ich das?«, fragte Feldwebel Angua.
»Loyalität ist eine wundervolle Sache.«
»Ist sie das? Nach draußen geht es hier entlang…«
    Nachdem sie William auf die Straße geführt hatte, kehrte Angua in Mumms Büro zurück und schloss leise die Tür hinter sich. »Er hat nur die Wasserspeier bemerkt?«, fragte Mumm. Er stand am Fenster und sah William nach.
    »Offenbar. Aber ich würde ihn nicht unterschätzen, Herr. Er lag ganz richtig mit seiner Vermutung hinsichtlich der Pfefferminzbombe. Und wie viele Wächter hätten bemerkt, wie tief der Bolzen im Boden steckte?«
    »Das ist leider wahr.«
    »Und ihm ist Igors zweiter Daumen aufgefallen. Und kaum jemand schenkt den schwimmenden Kartoffeln Beachtung.«
»Hat Igor sie noch immer nicht weggeworfen?«
    »Nein, Herr. Er glaubt, nur noch eine Generation trennt ihn von fertigen Fish and Chips .«
    Mumm seufzte. »Na schön, Feldwebel. Vergessen wir die Kartoffeln. Wie stehen die Chancen?«
    »Herr?«
    »Ich weiß, was unten im Wachraum geschieht. Bestimmt werden Wetten abgeschlossen.«
»In Hinsicht auf William de Worde?«
    »Ja.«
    »Nun… Für sechs Dollar bekommt man zehn, wenn er bis nächsten
    Montag tot ist, Herr.«
»Du könntest verlauten lassen, dass mir so etwas nicht gefällt.« »Ja, Herr.«
»Finde heraus, wer das Wettbuch führt – und dann nimm es Nobby
    weg.«
»Ja, Herr. Und William de Worde?«
    Mumm blickte an die Decke. »Wie viele Wächter beobachten ihn?«, fragte er.
»Zwei.«
    »Normalerweise schätzt Nobby die Chancen immer recht gut ein. Glaubst du, dass zwei Wächter genügen?«
    »Nein.«
    »Ich auch nicht. Aber wir können nicht mehr Leute entbehren. Er muss auf die harte Art und Weise lernen zu

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