Die volle Wahrheit
nein…«
Dollar-Gehaltsangebot in Versuchung geführt‹«, fuhr Sacharissa fort. »Meine Güte…«
»›Zwerge stecken in Papierklemme.‹«
»Was?«
»Das ist ein direktes Zitat von Herrn Gutenhügel«, erklärte Sacharissa. »Ich weiß nicht genau, was es bedeutet, aber allem Anschein nach haben wir nur noch genug Papier für eine weitere Ausgabe.«
»Und wenn wir mehr wollen, müssen wir fünfmal so viel bezahlen wie vorher«, sagte Gutenhügel und kam näher. »Die Graveursgilde kauft alles auf. Angebot und Nachfrage, meinte König.«
»König?« William runzelte die Stirn. »Meinst du Herrn König?« »Ja, den König des Goldenen Flusses«, sagte der Zwerg. »Und ja, wir
könnten solch einen Preis bezahlen; aber wenn die Burschen auf der anderen Straßenseite ihr Blatt für zwei Cent verkaufen, arbeiten wir praktisch gratis.«
»Otto hat dem Mann von der Gilde gesagt, er würde seinen Eid brechen, wenn er noch einmal hier auftaucht«, sagte Sacharissa. »Er war sehr wütend, weil der Mann mehr über druckbare Ikonographien herausfinden wollte.«
»Was ist mit dir?«
»Ich bleibe. Ich traue den Leuten nicht, erst recht nicht, wenn sie so gerissen sind. Sie scheinen ein… geringes Niveau zu haben«, meinte Sacharissa. »Aber was machen wir jetzt?«
William kaute an seinem Daumennagel und starrte auf den Schreibtisch. Als er den Fuß bewegte, stieß er gegen die Geldtruhe. Das dumpfe Pochen klang beruhigend.
»Wir könnten den Umfang der Times reduzieren«, schlug Gutenhügel vor.
»Ja, aber dann kaufen die Leute sie nicht mehr«, erwiderte Sacharissa. »Und sie sollten unsere Zeitung kaufen, weil richtige Nachrichten darin stehen.«
»Ich muss zugeben, dass die Nachrichten des Kuriers interessanter wirken«, sagte Gutenhügel.
»Weil sie völlig ohne Fakten auskommen!«, kommentierte Sacharissa scharf. »Nun, mir macht es nichts aus, wieder für einen Dollar pro Tag zu arbeiten, und Otto würde sich sogar mit einem halben Dollar begnügen, wenn er weiterhin im Keller wohnen darf.«
William blickte ins Leere. »Abgesehen von der Wahrheit…«, sagte er mit einer Stimme, die aus weiter Ferne zu kommen schien. »Was haben wir, was die Gilde nicht hat? Können wir schneller drucken?«
»Eine Presse gegen drei?« Gutenhügel schüttelte den Kopf. »Nein.
Aber bestimmt können wir schneller setzen.«
»Und das bedeutet…?«
»Es sollte uns gelingen, morgens vor der Konkurrenz zu erscheinen.« »Na schön. Das könnte tatsächlich ein Vorteil sein. Sacharissa, kennst
du jemanden, der Arbeit sucht?«
»Ob ich jemanden kenne? Hast du dir die Briefe nicht angesehen?« »Nein, nicht direkt…«
»Viele Leute suchen Arbeit! Wir sind hier in Ankh-Morpork!« »In Ordnung. Wähl die drei Briefe mit den wenigsten Rechtschreibfehlern aus und beauftrage Rocky, ihre Autoren einzustellen.«
»Einer von ihnen ist Herr Krumm«, warnte Sacharissa. »Er möchte mehr Arbeit. Es sterben nur wenige interessante Leute. Wusstest du, dass er aus Spaß an Versammlungen teilnimmt und die Gespräche aufschreibt?«
»Hält er alles genau fest?«
»Da bin ich ziemlich sicher. Es passt zu ihm. Aber ich bezweifle, ob wir Platz genug haben…«
»Morgen früh erweitern wir die Times auf vier Seiten. Mach nicht so ein Gesicht. Ich habe weitere Informationen über Lord Vetinari, und uns bleiben, äh, zwölf Stunden, um Papier zu besorgen.«
»Ich habe dir doch gesagt, dass König uns kein Papier mehr zu einem vernünftigen Preis verkauft«, sagte Gutenhügel.
»Das können wir in der Zeitung bringen«, erwiderte William. »Ich meine…«
»Ja, ich weiß. Ich muss das eine oder andere schreiben, und dann statten wir König einen Besuch ab. Oh, und schick jemanden zu den Semaphoren. Ich möchte dem König von Lancre eine Mitteilung schicken. Ich glaube, ich bin ihm einmal begegnet.«
»Die Übertragung von Semaphor-Botschaften kostet Geld. Viel Geld.«
»Trotzdem. Wir treiben das nötige Geld irgendwie auf.« William beugte sich zur Leiter vor, die in den Keller hinabführte. »Otto?« Der Vampir erschien bis zur Taille. Er hielt einen halb demontierten Ikonographen in der Hand.
»Was kann ich fürr dich tun?«
»Hast du eine Idee, wie sich noch mehr Zeitungen verkaufen lassen?« »Was willst du denn jetzt ? Bilderr, die aus derr Zeitung sprringen? Die
sprrechen? Derren Blick dirr durrchs Zimmerr folgt?«
»Du brauchst nicht gleich einzuschnappen«, sagte William. »Immerhin habe ich dich nicht um Farbe oder dergleichen
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