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Die Wächterdämonen: Das Dämonensiegel (German Edition)

Die Wächterdämonen: Das Dämonensiegel (German Edition)

Titel: Die Wächterdämonen: Das Dämonensiegel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Seidel , Simone Singer
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hatte es geschafft, den ehemaligen Unternehmer so zu zähmen, dass er nun ein eifriger Diener war, der bedingungslos und ohne Widerspruch jede noch so unwichtige Arbeit im Hauptquartier ausführte, sobald seine normalen Aufgaben ihm Zeit dazu ließ.
    Morten musste jedes Mal grinsen, wenn er dem Mann begegnete , der ihm seinen ersten Auftrag so vermasselt hatte ... Tim sah aber auch z u komisch aus in seinem altmodischen Frack und den weißen Handschuhen.
    Nachdem Seere und Dantalion Tim entführt hatten, war das Junky Unternehmen ein paar Tage ohne Führung gewesen. Diese Zeitspanne hatte Morten genutzt, um nochmals in das Firmengebäude einzudringen. Bei dem neuerlichen Besuch hatte er darauf geachtet, eine Infrarotbrille mitzunehmen und Barrieren der unsichtbaren Art zu beachten. Auf diesem Weg hatte er es auch geschafft, unerkannt in den Serverraum einzudringen und die geheimen Rezepte von Junky Riegel ein für alle Mal zu vernichten. Dabei kümmerte er sich auch um alle Back-ups, die auf externen Festplatten und Fremdservern gespeichert waren. Dantalion war bei der Auffindung dieser Sicherheitskopien eine große Hilfe gewesen.
    Die Aufträge, die Damian Morten nach diesem geglückten Projekt ausführen ließ, hatten an Anspruch zugenommen, sodass sie einem Meisterdieb wirklich gerecht wurden.
    Er bekam die Möglichkeit, Schätze von unglaublichem Wert zu stehlen, in Umgebungen, in die ein Einzelner normalerweise nicht vordringen konnte. So zum Beispiel einen blauen Diamanten, den Dantalion aus dem Privatbesitz des Papstes haben wollte – dafür war den Dämonen sogar eine Reise nach Italien nicht zu umständlich. Auf so heiligem Boden wollte selbst ein hochrangiger Dämon wie Seere nicht wandeln, zumal im Hauptsitz der katholischen Kirche sicherlich auch der eine oder andere Exorzist unterwegs war und dort seine Bannkreise angebracht hatte. Zudem konnte Morten ein paar wunderbare Tage mit Seere in Rom verleben.
    Gleich im Anschluss daran wurde er nach Amerika geschickt, um sich an die Fersen einer bekannten Rockband zu hängen und von ihnen ein Paar besonderer Drumsticks zu stehlen. Morten, der seit Jahren ein Fan dieser Band war, hatte das nicht wirklich gewundert – er war schon immer der Meinung gewesen, dass der Drummer verteufelt gut war. Dieser Auftrag hatte für ihn gleich noch den Vorteil, dass er sich einige Konzerte der Band anhören konnte, bis er die Gelegenheit hatte, an die Sticks zu gelangen, bevor er die nächste Weisung erhielt, nach Japan zu fliegen und dort ein unbezahlbares Samuraischwert zu organisieren. Die Befehle der Dämonen führten ihn rund um die Welt, und Morten wurde bei der Ausführung seiner Aufträge immer wagemutiger und skrupelloser, nachdem er begriffen hatte, dass ihm tatsächlich rein gar nichts passieren konnte. Was ihm besonders gefiel, war, dass ihm nun sämtliche Werkzeuge wie binäre Säure, mit der man Glas schmelzen konnte, zur Verfügung standen, ohne dass er sich großartig um deren Beschaffung kümmern musste. Er fand die Zusammenarbeit mit den Dämonen in dieser Hinsicht unendlich praktisch.
    Ein paar Wochen lang lief alles wie im Traum.
    Bis zu dem Tag, als Damian schon morgens weg musste, um für Leonard etwas zu erledigen.
    Morten lag mit einer Tasse Kaffee auf der Couch und zappte sich gelangweilt durch die Fernsehprogramme. Er hatte nicht einmal Lust, eins seiner zahlreichen Videospiele zu spielen. Seufzend warf er einen Blick auf die Uhr. Es war ni cht mal Mittag, es würde also noch dauern, bis Damian wieder hier wäre. Es war komisch, früher hatte er solche Langeweile nie gekannt, wenn er allein gewesen war. Jetzt schien ihm Damian schon zu fehlen, wenn er nur zur Tür hinausging.
    Morten rollte sich gerade vom Rücken auf die Seite, als er klingelte. Er konnte sich nicht helfen, bei diesem Geräusch stellten sich ihm alle Haare auf ... Ganz automatisch erinnerte er sich daran, dass bei einem der letzten Male, als er seine Türglocke gehört hatte, Leonard vor der Tür gestanden und ihn ziemlich verunsichert hatte. Er entschied sich, das Läuten zu ignorieren, was ihm allerdings nicht viel half, weil der ungebetene Besucher nicht aufgab und den Klingelknopf weiter malträtierte. Grummelnd hievte sich Morten in die Höhe un d ging lustlos zur Tür.
    Tatsächlich war es erneut Leonard, d er vor seiner Tür stand. Doch auch , wenn der Dämon nicht erfreut wirkte, war Morten nicht beunruhigt. Inzwischen wusste er, dass Leonard ihm gegenüber stets nur einen

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