Die Wächterdämonen: Das Dämonensiegel (German Edition)
Ordnung“, sagte er. „Ich werde mit ihm reden.“
Leonard schüttelte den Kopf. „Es wäre besser, wenn du selbst ein paar Tage verschwindest. Dann hat er wenigstens keinen Grund mehr, hierherzukommen.“
In Morten krampfte sich alles schmerzhaft zusammen, auch wenn er wusste, dass Leonard unzweifelhaft recht hatte. Solange er hier war, würde es schwer sein, Damian davon zu überzeugen, ein paar Tage in die Hölle zu gehen. Er nickte langsam. Irgendetwas würde ihm schon einfallen, was das anging.
Doch überraschenderweise nahm Leonard ihm das Problem ab, sich eine Ausrede zu überlegen. „Wenn du willst, könntest du für mich einen Auftrag ausführen. Da ich eigentlich kein Recht habe, dir diesen Job anzubieten, weil das Ziel für mich persönlich ist, würdest du natürlich extra bezahlt werden. Es geht um ein Relikt in Südamerika, das ich gerne haben möchte“, erklärte Leonard, die goldenen Augen nahmen dabei einen lauernden Ausdruck an, der Morten für einen Moment die Stirn runzeln ließ.
„Wenn du daran Interesse hast, wärst du ziemlich genau die eine Woche weg, die Seere fortbleiben müsste, um seine Kräfte aufzutanken. Was meinst du?“
„Ich hoffe, du willst mich nicht in ein antikes Inka-Grab schicken, denn dafür bin ich nicht ausgebildet“, meinte Morten grinsend.
Der skeptische, vorwurfsvolle Blick , den er von Leonard erntete, sprach Bände.
Morten lächelte Leonard entwaffnend an, bis Leonard ihn ärgerlich anfunkelte. Mit ihm würde er wohl niemals warm werden. Aber gut, er legte auch keine n gesteigerten Wert darauf, seine Sympathie zu gewinnen. Den Auftrag für Leonard würde er nur um Damians willen annehmen.
„Ich denke, das wäre eine gute Lösung für dieses Problem. Schließlich ist das sogar in meinem Interesse. Natürlich mache ich das gern.“
„Gut. Hier sind die Unterlagen und deine Flugtickets. In drei Tagen geht es los. Ruh dich also aus, du hast eine lange Reise vor dir.“
Morten nahm den üblichen beigen Umschlag an sich, in dem er wie gewöhnlich alles vorfinden würde, was er brauchte, und beschäftigte sich damit , das Flugticket anzusehen und beeindruckt durch die Zähne zu pfeifen.
„Erste Klasse?“, fragte er eigentlich unnötigerweise nach, indem er den Kopf hob und Leonard breit angrinste. „Und eine VIP-Suite im Luxushotel? Du lässt dich das wirklich was kosten ... Ich bin überrascht.“
Leonard schmunzelte dunkel und beobachtete Morten lauernd. Ja, er wollte das kleine Schmuckstück, das Morten besorgen sollte, unbedingt haben, gar keine Frage. Es wäre jedoch ein Leichtes für ihn gewesen, Seere zu schicken, um es zu holen. Das wäre wesentlich schneller gegangen und billiger gewesen. Allerdings hätte er Morten in dem Fall nicht aus dem Weg – wenn es gut ging, für immer.
„Ach und noch etwas: Sag Seere nichts davon, dass ich es war, der dir diesen Auftrag gegeben hat. Er mag es nicht, wenn ich seine Leute akquiriere und bei dir ist er besonders eigen.“
Morten nickte.
„Geht klar.“
Leonards Auftrag war Morten eigentlich relativ egal. Das war nur eine willkommene Ablenkung, während Damian weg war. Für ihn w ar nur Damian wichtig. Er würde auf jeden Fall dafür sorgen, dass sein Lieblingsdämon sich in die Hölle begab und dort wieder zu Kräften kam.
Am selben Abend, den Morten nicht zum Schlafen, sondern für Sex mit Damian nutzte, sprach er die Sache an. Damian war zutiefst befriedigt und guter Laune, daher war der Zeitpunkt perfekt gewählt.
„Damian ... Ich habe einen Auftrag reinbekommen, von einem alten Kunden. Ich schulde ihm einen Gefallen und würde das gern erledigen. Wäre das für dich okay?“
So gelassen er nur konnte, wartete er auf Damians Antwort. Trotzdem war er erleichtert, als Damia n nickte.
„Pass auf dich auf, ja?“ Damian lächelte leicht und strich ihm durch die blonden Locken. „Wie lange wirst du weg sein?“
Morten kau te unschlüssig auf seiner Lippe herum. „Etwa eine Woche.“
Er sah, wie sich Damians Augenbrauen in die Höhe schoben. Morten biss sich auf die Zunge, um nicht anzufügen, dass er Damian zwar gerne mitnähme, der ihn aber sicher nur ablenken und daher die Beschaffung des Gegenstandes gefährden würde. „Was wirst du in der Zeit machen?“, fragte er stattdessen.
Damian grinste über das ganze Gesicht. „Heimaturlaub.“
– —
„Ich muss los.“
Diese Worte, liebevoll gehaucht, holten Morten aus dem Schlummer, in den er nach einer Wahnsinnsnacht
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