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Die Wächterdämonen: Das Dämonensiegel (German Edition)

Die Wächterdämonen: Das Dämonensiegel (German Edition)

Titel: Die Wächterdämonen: Das Dämonensiegel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Seidel , Simone Singer
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Gesichtsausdruck zeigte.
    „Hallo“, sagte Morten und bat den hochgewachsenen Mann mit einer Geste herein. „Was verschafft mir die Ehre deines Besuchs?“
    Leonard war seit damals nicht mehr bei ihm aufgetaucht und er hatte ihn bei seinen Aufenthalten im Dämonenanwesen immer nur kurz zu Gesicht bekommen. Dabei hatte Leonard nicht mehr als notwendig mit ihm gesprochen und selbst das nie sehr freundlich.
    „Ich habe mit dir ein ernstes Wort zu reden.“
    Morten musste sich bemühen, nicht laut aufzulachen. Wann sprach Leonard überhaupt einmal ein Wort, das NICHT ernst war?
    Als sie beide sich auf Mortens Sofa niedergelassen hatten, sagte er: „Ich höre.“
    „Du sollst nicht nur hören, sondern dich entsprechend verhalten. Du bist nicht gut für Seere. Er vernachlässigt seine notwendigen Pflichten. Er war bereits seit Monaten nicht mehr in den Niederhöllen und das ist gefährlich für unsere Art. Seine Kräfte schwinden, und wenn das so weitergeht, wird er sie ganz verlieren. Also sorg dafür, dass er seinen Arsch wieder in die Hölle schwingt, sonst sorge ICH dafür, dass ihn hier nichts mehr bindet.“
    Morten schaute Leonard mit großen Augen an. Er hatte sich schon gewundert, warum Damian seine Kleidung bei ihm deponierte, statt sie einfach zu sich zu ‚translokalisieren‘, wie er es nannte. Außerdem ging er auffällig viel zu Fuß oder nutzte das Auto, statt zu beamen. Damian sparte seine Kräfte – weil sie ihm ausgingen, wenn er zu lange in der Menschenwelt blieb!
    „Warum geht er dann nicht? Er kann doch jederzeit zurück kommen“, fragte Morten überrascht.
    „Weil er mindestens eine Woche weg sein wird.“
    Morten lächelte und schüttelte den Kopf. Damian war aber auch dumm – und stur. Konnte er es nicht einmal eine Woche ohne ihn aushalten? Immerhin war das verdammt wichtig!
    „Ich habe schon versucht, mit ihm zu reden“, gab Leonard sichtlich widerwillig zu und schnaubte verächtlich. „Ihm ist eben wichtiger, hier bei dir zu sein.“
    Der stechende Blick aus goldenen Augen traf Morten und schien ihn erdolchen zu wollen.
    „Du wirst dafür sorgen, dass er innerhalb der nächsten drei Tage in die Niederhöllen geht. Wie du das machst, ist deine Sache. Sieh es als Auftrag an, bei dem das Übliche gilt: Versagst du, hast du ein mächtiges Problem am Hals.“
    Morten schluckte hart, während er fieberhaft überlegte. Wie sollte er es denn bitte schaffen, diesen Sturschädel in die Hölle zurückzubringen? Eigentlich war die Situation ja echt skurril. Da musste er einen Dämon zwingen, in die Hölle zu gehen. Witzig, wenn es nicht so schrecklich ernst wäre. Nachdenklich benagte er seine Unterlippe, nickte dann aber unter dem sezierenden Blick seines Besuchers. Ei nen Moment lang wanderte sein Blick zu den sechs Hörnern, die leicht nach hinten gebogen von Leonards Kopf abstanden, und er fragte sich unzusammenhängend, ob Leonard an dieser Stelle ebenso empfindlich war wie Damian. Mit einem genervten Kopfschütteln verjagte er diese unsinnigen Überlegungen aus seinem Denken und wandte sich wieder dem aktuellen Problem zu.
    „Was passiert, wenn er es nicht tut? Also, mit ihm, meine ich.“
    Morten meinte, ein kurzes Zögern zu sehen, ehe Leonard antwortete. Vermutlich war es ihm nicht angenehm, Geheimnisse über die Dämonenwelt zu offenbaren. Dennoch tat er es, wenn für Morten auch nicht ersichtlich war, weshalb. Aber er hatte aufgegeben, bei Leonard nach einem ‚Warum‘ zu suchen, und nahm die Informationen, die er ihm anvertraute, als gegeben hin.
    „Er verliert nicht nur seine aktiven, sondern auch seine passiven Kräfte. Seine Körpertemperatur sinkt und damit ist seine Immunität gegen menschliche Krankheiten hinfällig. Sprich, er kann genauso krank werden, wie jeder normale Mensch. Nur mit dem Unterschied, dass er keine Antikörper hat. Wenn er damit in Berührung kommt, kann er an einem verdammten Schnupfen sterben.“
    Morten hatte ihm aufmerksam zugehört und nickt e.
    Damian musste Leonard einiges wert sein. Morten vermutete bereits, dass die beiden eine tiefe Freundschaft verband. Trotzdem war er nicht eifersüchtig; er glaubte nicht, dass da mehr war. Selbst wenn Leonard Gefühle für Damian haben sollte, so waren sie einseitig, dessen war Morten sich inzwischen endgültig sicher. Damians Herz gehörte ihm – ob der es nun zugab oder nicht. Ironischerweise war es nun Leonard selbst gewesen, der ihm den letzten noch nötigen Beweis dafür geliefert hatte.
    „In

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