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Die Waffenhändler von Hamor

Titel: Die Waffenhändler von Hamor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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sich.
    »Ihr wisst, was diese Belobigung bedeutet?« Der freundliche Ton kehrt in Ikynds Stimme zurück.
    »Ich nehme an, das bedeutet, dass Ihr mich sozusagen ermächtigt hattet, diesen gefährlichen und riskanten Feldzug zu unternehmen, womit ich mich jedoch an der Schwelle zum Bruch jeglicher Spiegellanzenkämpferregeln befand. Aber da der Feldzug über alle Erwartungen hinaus erfolgreich war, werden wir belobigt – und in Zukunft wohl auch höchst aufmerksam beobachtet werden. Aus diesem Grund beruft man mich auch nach Cyad, damit ich dort unmittelbar dem Major-Kommandanten unterstehe.«
    »So verstehe ich es auch.« Ikynd zuckt mit den Schultern. »Für mich ist es nicht weiter von Bedeutung, man hätte mich ohnehin nicht mehr befördert. Ich habe nur noch eine Versetzung vor mir, bevor ich in Pension gehe. Aber mit Euch weiß Rynst wohl nicht recht, was er anfangen soll. Ihr seid zu wertvoll, als dass man Euch einfach töten könnte, und zu gefährlich, um Euch unbeaufsichtigt zu lassen. Ich glaube, er will Euch um sich haben, so wie sich manche Menschen gern mit abgerichteten Riesenkatzen umgeben.«
    Lorn lächelt ironisch. »Damit alle nur noch auf mich schauen und nicht mehr auf ihn?«
    »So in etwa.« Ikynd neigt den Kopf zur Seite. »Dettaur war gefährlich, weil er zu ichbezogen war.«
    »Ich weiß. Wenn es ihm gelungen wäre, mich und die Lanzenkämpfer in den Tod zu schicken, hätte er sich vor einem Disziplinarausschuss wieder gefunden – oder es wäre ihm etwas anderes zugestoßen.«
    »Nun … mir fehlen jetzt vier Offiziere.« Ikynd lächelt trocken. »Ich muss mich um meine eigenen Befehle kümmern.«
    »Ihr werdet innerhalb eines Achttags vier neue Offiziere bekommen. Jetzt, da die Lanzenkämpfer aus dem Verwunschenen Wald abgezogen werden, wird das Hauptquartier froh sein, für Majore, Sub-Majore, Hauptmänner und Unteroffiziere freie Posten zu haben. Sie alle werden bestimmt gute, traditionelle Lanzenkämpferoffiziere sein.«
    Ikynd nickt. »Eine Zeit lang könnten wir schon etwas mehr Tradition gebrauchen.«
    Lorn geht zur Tür. »Mit Eurer gütigen Erlaubnis, Kommandant?«
    »Ich schätze Eure Höflichkeit, Sub-Major.« Ikynd schüttelt den Kopf, als Lorn hinausgeht und die Tür hinter sich schließt.

 
LXXIX
     
    I m frühen Morgenlicht begibt sich Lorn auf den Weg zum Feuerwagenbahnhof im Zentrum von Assyadt, gefolgt von zwei Lanzenkämpfern aus Esfayls Zweiter Kompanie. Die beiden werden den weißen Wallach in den Stall nach Assyadt zurückbringen, bevor sie zusammen mit Esfayl in Richtung Inividra aufbrechen.
    Als die drei Lanzenkämpfer im frühen Morgenlicht die Südseite des Platzes passieren, bemerkt Lorn, dass auf der Terrasse des Cupritkessels, dem größten Gasthaus in Assyadt, ungewöhnlich viele Gäste sitzen. Die meisten scheinen ihn zu beobachten. Seine Chaosgeschulten Ohren vernehmen die leisen Worte, die er eigentlich nicht hören dürfte.
    »Ganz sicher … das ist der, den sie den Schlächter nennen.«
    »Sieht jung aus …«
    »… ist bis nach Jera geritten … hat jede Stadt eingenommen … Dutzende getötet.«
    »… gehört, dass er die Kaserne übernommen hat … die hohen Lanzenkämpfer in Cyad dazu gebracht, seine Bedingungen anzunehmen.«
    »… kann nicht sein … nur ein Sub-Major.«
    »Das wird aber gemunkelt.«
    »… sieht wie ein netter junger Offizier aus …«
    »… wie erkennt man denn einen richtigen Mörder? … unterscheidet sich doch nicht von anderen …«
    Lorn hält die Schultern gerade und ein Lächeln umspielt seine Lippen. Er fragt sich, wie die ganze Stadt schon davon wissen kann. Aber wie könnte es auch anders sein, wenn sechs Kompanien von Lanzenkämpfern die Kaserne einen Achttag lang besetzt halten?
    Die drei reiten über den Platz und auf die weißen Säulen der Haltestelle zu, die noch etwa dreihundert Ellen entfernt liegt.
    »Wir werden warten, Ser, bis der Feuerwagen kommt«, bietet einer der Lanzenkämpfer an.
    »Danke. Ich denke, es wird ohnehin noch eine Weile dauern, bis Hauptmann Esfayl bereit zum Aufbruch ist.«
    »Besser hier warten, als den Wagen aufladen müssen«, meint der zweite Lanzenkämpfer.
    »Ser … wie lange wird es dauern, bis die Barbaren wieder angreifen?«, fragt der andere.
    »Bis zum Mittsommer, würde ich sagen. Und dann werden es nur kleine Angriffe sein. Es würde mich überraschen, wenn ihr dieses Jahr noch größere Attacken erleben würdet. Die friedlichen Zeiten könnten auch länger dauern, wenn der

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