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Die Wahrheit der letzten Stunde

Die Wahrheit der letzten Stunde

Titel: Die Wahrheit der letzten Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Picoult
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    JODI PICOULT
     
    Die Wahrheit der letzten Stunde
     
    Ins Deutsche übertragen von Cecile G. Lecaux
     
    Für Laura Gross
     
    Vor zehn Jahren hast du so fest an mich geglaubt, dass es dir gelungen ist, die Verlagswelt davon zu überzeugen, das Risiko einzugehen, mich zu publizieren. Auf weitere vierzig oder fünfzig Jahre geschäftlicher und freundschaftlicher Beziehung! Verstehst du jetzt, warum ich dieses Buch nicht Padre Pio widmen konnte?
     
    DANKSAGUNGEN
     
    BEI DEN RECHERCHEN zu diesem Buch wurde ich zum ersten Mal in meinem Leben aus einem Büro hinausgeworfen. Mir wurde bald klar, dass das Thema »Gott« in einer Unterhaltung dazu angetan ist, die Gemüter zu erhitzen. Zusammen mit der Handlung dieser Geschichte wurde ein regelrechter Krieg daraus. Darum möchte ich den folgenden Personen danken, die trotz ihrer starken religiösen Uberzeugungen meinen Ideen mit Offenheit und Toleranz begegnet sind: Rabbi Lina Zerbarini, Herman F. Holbrook, Vater Ronald Saunders, Vater Andrew F. Kline. Dank auch an meine Bereitschaftsärzte Dr. James Umlas und Dr. Spencer Greene. Dank an Nancy Veresan und an Kim Keating, die mir nicht nur Rechtsberaterin ist, sondern darüber hinaus manch wertvollen Beitrag zu meinen Büchern geleistet hat. Ich kann nur hoffen, dass sie bereit ist, das nächste mit mir anzugehen. Und Dank an die verschiedenen Psychiater, die meinen Figuren und meiner Geschichte Leben eingehaucht haben. Ein herzliches Dankeschön an: Dr. Tia Horner, Dr. Burl Daviss und Dr. Doug Fagen. Danke auch an Sarah Gross für die prompten Antworten auf meine per E-Mail übersandten Fragen. Danke an Jane Picoult und Laura Gross für ihre konstruktiven Erstleser-Kommentare, an Beccy Goodhart für ihre überaus sorgfältige redaktionelle Arbeit und ihre Hilfe, mein Meisterwerk noch vor ihrem eigenen fertig zu stellen, an Camille McDuffie, von der ich weiß, dass sie alles nur Erdenkliche tun wird, um die Menschen dazu zu bewegen, dieses Buch zu lesen. Und last but not least meinen Dank an Kyle, Jake und Samantha van Leer sowie ihren Dad Tim, die klaglos bei Bädern und Gutenachtgeschichten auf meine Anwesenheit verzichtet haben, damit ich mich ganz dem Schreiben widmen konnte.
     
    VORWORT
     
    10. August 1999
     
    UNTER NORMALEN UMSTÄNDEN wären Faith und ich gar nicht daheim gewesen, als meine Mutter anrief, um uns aufzufordern, uns ihren brandneuen Sarg anzuschauen.
    »Mariah«, sagt meine Mutter hörbar überrascht, als ich ans Telefon gehe. »Was machst du denn zu Hause?«
    »Der Laden war geschlossen.« Ich seufze. »Die Sprinkler-Anlage hat alles unter Wasser gesetzt. Und die Reinigung war auch zu, wegen eines Todesfalls in der Familie.«
    Ich mag keine Überraschungen. Ich lebe nach einem festen Plan. Tatsächlich stelle ich mir mein Leben oft als einen Ordner vor, in dem alles fein säuberlich abgeheftet und beschriftet ist, alles ordentlich an seinem Platz. Das alles führe ich zurück auf ein Architektur-Diplom und meine grimmige Entschlossenheit, im Alter bloß nicht so zu werden wie meine Mutter. Aus diesem Grund läuft auch jeder Wochentag nach einem ganz bestimmten Schema ab. Montags arbeite ich an den Gerippen der kleinen Puppenhäuser, die ich baue, dienstags beschäftige ich mich mit den Einrichtungsgegenständen, der Mittwoch ist Erledigungen vorbehalten, der Donnerstag der Hausarbeit, und freitags kümmere ich mich um die dringenden Angelegenheiten, die sich im Laufe der Woche ergeben haben. Heute ist Mittwoch, und normalerweise sieht der Mittwoch so aus, dass ich Colins Hemden aus der Reinigung hole, zur Bank gehe und Einkäufe erledige. Dann bleibt mir gerade noch genug Zeit, um heimzufahren, die Lebensmittel wegzuräumen und Faith um eins zur Ballettstunde zu fahren. Aber heute habe ich aufgrund unvorhersehbarer Umstände viel zu viel freie Zeit übrig.
    »Nun«, sagt meine Mutter in ihrem ganz eigenen Tonfall. »Scheint so, als hätte das Schicksal es so gefügt, dass du mich besuchen kannst.«
    Plötzlich kommt Faith angesprungen. »Ist das Oma? Hat sie ihn bekommen?«
    »Wen bekommen?« Es ist erst zehn Uhr am Vormittag und ich habe bereits Kopfschmerzen.
    »Sag ihr, ja«, höre ich meine Mutter am anderen Ende der Leitung sagen.
    Ich lasse den Blick durch den Raum schweifen. Der Teppichboden müsste gesaugt werden, aber was tue ich dann am Donnerstag? Ein heftiger Augustregen trommelt gegen die Fenster. Faith legt mir ihre weiche, warme Hand auf das Knie. »Okay«, willige ich ein.

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