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Die Wahrheit hat nur ein Gesicht (German Edition)

Die Wahrheit hat nur ein Gesicht (German Edition)

Titel: Die Wahrheit hat nur ein Gesicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Brightley
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vergessen.«
    Emma starrte ihn fassungslos an. »Sie hat behauptet, ich würde dich mit ihr teilen?«
    »Ja.«
    »Und das hast du ihr geglaubt?«
    »Emma, ich war so durcheinander. Ich habe Tatjana geohrfeigt, dann habe ich sie rausgeworfen und dann habe ich versucht, dich zu erreichen. Aber das ist mir fünf Jahre lang nicht gelungen.«
    »Du hast die ganze Zeit geglaubt, ich hätte dich mit meiner Schwester geteilt?«
    »Emma, ich wusste nicht mehr, was ich denken sollte! Schwestern und eineiige Zwillinge! Möglich wäre das Ganze schon gewesen. Und du gabst mir keine Gelegenheit, die Sache zu klären. Du warst so plötzlich verschwunden. Das war für mich auch irgendwie ein Eingeständnis deiner Schuld. Ich dachte, du weichst mir aus, weil du dich schämst. Oder weil du ein schlechtes Gewissen hattest, oder was auch immer. Und mit deiner Mutter konnte ich nicht sprechen. Ich konnte ihr doch nicht sagen, dass ich mit euch beiden im Bett war. Und eine Stunde später verunglückte dann noch Tatjana. Und ich hatte sie gerade aus meinem Bett geworfen. Ich fühlte mich auch noch schuldig an ihrem Tod.«

    »Aber meine Mutter hat alles gewusst! Ich habe heute Nacht ihre Briefe gelesen!«
    In den Briefen ihrer Mutter hatte sie die Antworten gefunden, nach denen sie so lange gesucht hatte. Margaret Cavendish hatte gewusst, was vorgefallen war. Und sie hatte versucht, es Emma zu sagen. Immer wieder in Briefen. Aber sie, in ihrer Verbohrtheit hatte die Briefe nicht geöffnet. War einfach weggelaufen. Völlig sinnlos. Fünf Jahre lang! Emma stiegen Tränen der Wut in die Augen, wenn sie an die Sinnlosigkeit des Ganzen dachte.
    »Sie hat sich große Sorgen um Tatjana gemacht. Das Ganze begann tatsächlich mit unserer Beziehung. Tatjana wollte dich. Aber du hast dich für mich entschieden. Und dann fing sie an, sich mit anderen Männern einzulassen.«
    »Ja, sie hat auch oft versucht, mit mir zu flirten. Und ich habe versucht, ihr aus dem Weg zu gehen. Ich wollte sie auch nicht kränken. Sie war ja noch so jung.«
    »Davon hast du mir nie etwas gesagt!«
    »Sie war deine Schwester und du hast sie geliebt. Hätte ich einen Keil zwischen Zwillingsschwestern treiben sollen?«
    Emma wurde plötzlich sehr nachdenklich. Sie erinnerte sich an einen Abend, an dem sie plötzlich unerwartet ins Zimmer getreten war. Alex hatte am Klavier gesessen und gespielt. Tatjana lag vor ihm auf dem Teppich und hatte ihn angesehen. Ihr Blick war sehnsüchtig gewesen und auf eine traurige Art hungrig. Emma hatte der Anblick verlegen gemacht. Sie hatte gespürt, dass ihre Schwester etwas von Alex wollte und das machte sie unruhig. Denn Tatjana bekam immer, was sie wollte. Das war ihre Natur. Tatjana hatte Emma schließlich bemerkt und hatte, mit einem hasserfüllten Blick den Raum verlassen. Und noch eine Begebenheit fiel ihr ein. Sie hatte Tatjana dabei überrascht, wie sie vor dem Spiegel stand, versunken in ihr Spiegelbild und eingewickelt in Alex Mantel.
    Doch Emma hatte die Zeichen ignoriert. Sie war überfordert und wusste keine Lösung. Also verdrängte sie das hässliche Gespenst, das plötzlich zwischen ihr und ihrer Schwester stand.
    »Warum ich und nicht sie?« Emma sah Alex fragend an. »Sie war doch viel aufregender und lebendiger als ich. Sie war voller Leben und Feuer? Warum hast du dich für mich entschieden?«
    »Sie war laut, aggressiv, egoistisch und auch gewalttätig. Als ich sie geohrfeigt habe, ging sie auf mich los, wie eine Furie! Sie hat mir fast den Arm gebrochen!«
    »Ja, diese Seite hatte sie. Meine Mutter schreibt, sie sei nach Hause gekommen und hätte aus ihrem Zimmer ein Schlachtfeld gemacht. Sie hat versucht mit ihr zu sprechen, aber Tatjana war nicht ansprechbar. Du wärest ihr endlich auf den Leim gegangen; das war ihr letzter Satz, den sie meiner Mutter noch zurief. Dann hat sie wie eine Irre gelacht, sich ins Auto geworfen und war weg.
    Alex nickte. »Sie ist in die Reitschule gefahren und hat ihr Pferd rausgeholt. Wie eine Wahnsinnige ist sie durch den Hyde Park und dann durch die Stadt. Und dann ist sie mit dem Pferd in einen Bus gerast.«
    Emma bekam Gänsehaut, wenn sie daran dachte:
    »Meine Mutter hat nach Tatjanas Tod eine Menge Geld und Aktfotos in ihrem Zimmer gefunden. Und ihr Tagebuch. Sie war besessen von dir. Und sie war besessen von Sex.«
    »Ja, deshalb hat das zwischen uns wahrscheinlich auch nicht geklappt. Sie war zu ungeduldig und zu heftig. Und sie wollte das Tempo bestimmen.« Er sah Emma mit

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