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Die Wahrheit über Geld - Wie kommt unser Geld in die Welt und wie wird aus einem Kleinkredit ein großer Finanzcrash (German Edition)

Die Wahrheit über Geld - Wie kommt unser Geld in die Welt und wie wird aus einem Kleinkredit ein großer Finanzcrash (German Edition)

Titel: Die Wahrheit über Geld - Wie kommt unser Geld in die Welt und wie wird aus einem Kleinkredit ein großer Finanzcrash (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raimund Brichta , Anton Voglemaier
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Kredite aufgenommen und die Wertpapiere ausgegeben haben. Deshalb vereinfachen wir die Darstellung ein weiteres Mal und fassen die Forderungen und Wertpapiere auf der linken Seite zum Begriff Schulden zusammen:
    Bilanz aller Banken
Schulden
Geldvermögen
    Hier ist nun der untrennbare Zusammenhang zwischen Geld und Schuld besonders gut zu erkennen. Unsere Schulden liegen links und unser Geldvermögen liegt rechts in den Bilanzen der Banken. Ohne das elementare Gleichgewicht zwischen beiden wären weder die Bankbilanzen in Ordnung noch könnte Geld heutiger Prägung überhaupt existieren. 3
    1 Im Prinzip sind Anleihen ebenfalls Kredite. Kauft eine Bank zum Beispiel eine Staatsanleihe, erwirbt sie damit eine Forderung an den Staat auf Rückzahlung des Anleihebetrages
.
    2 Wir betrachten hier natürlich nur jenen Teil des Geldvermögens, der bei Banken liegt. Da dieser Teil aber von zentraler Bedeutung ist, reicht es, sich auf ihn zu konzentrieren. Die Hinzurechnung weiteren Geldvermögens würde die Darstellung nur verkomplizieren, ohne einen zusätzlichen Erkenntnisgewinn zu bringen
.
    3 In der Tat haben wir hier begrifflich die beiden Seiten einer Bilanz vertauscht, denn normalerweise stehen die Schulden rechts und das Vermögen links. Aber wir betrachten in dieser Darstellung die Bilanz nicht vom Standpunkt der Banken aus, sondern aus Sicht der Außenwelt
.

WER IST
SCHULD AN
DER KRISE?
    „IM GRUNDE GENOMMEN IST ES HEUTE SO: MIT WENIG MATERIAL VIEL GELD ZU VERDIENEN. ALSO MIT WENIG TUN. UND DIESE FRAU – BEISPIEL PARIS HILTON – IST REPRÄSENTANTIN DIESER POLITIK UND DAMIT AUCH DER FINANZKRISE, DIE DADURCH ENTSTANDEN IST. DAMIT IST ES MAL GANZ DEUTLICH BEIM NAMEN GENANNT.“
    –
Helge Schneider in einem Interview der Berliner Zeitung am 2. März 2009

    Paris Hilton soll also eine der Schuldigen an der Finanzkrise sein, meint zumindest Helge Schneider. Der Klamauk-Profi hat bei der glamourösen Hotelerbin immerhin ein Talent richtig erkannt: Sie versteht es wie kaum eine andere, aus nichts Geld zu machen. Leute, die ernster genommen werden wollen als der Blödelbarde, machen in der Regel ganz andere Krisen-Schuldige aus: etwa gierige Banker, unverantwortliche Ratingagenturen oder hemmungslose staatliche Schuldenmacher. Andere Kritiker wiederum sehen ganz allgemein die mangelnde Qualität von Kreditforderungen und Wertpapieren als Krisenursache an. Nach unserer Erkenntnis treffen aber all diese Leute den Kern genauso wenig wie Helge Schneider, denn auch sie sind bloß den Krisensymptomen auf der Spur und nicht den Ursachen.
    Ein entscheidender Krisenimpuls liegt vielmehr in den gewaltigen Geldspeichern verborgen, die es in nahezu allen Industrieländern gibt. Denn in diesen Speichern wachsen die Geldvermögen – wie gezeigt – mit einer solchen Dynamik an, dass dadurch die rechten Waagschalen in den Bankbilanzen immer schwerer werden. Dadurch droht eine unermesslich große Waage aus dem Gleichgewicht zu geraten:

    Das bedeutet, dass von der rechten Seite der großen Gesamtbilanz ein immenser Druck ausgeht. In der Realität kann es ein solches Ungleichgewicht natürlich nicht geben und deshalb müssen links die Schulden, also die Kreditforderungen und Wertpapierbestände der Banken, im gleichen Tempo mitwachsen. Das tun sie dann auch, sodass die linke Waagschale ebenfalls schwerer wird und die Bilanz so zum Ausgleich kommt:

    Es gibt also einen Wachstumszwang von Geld- und Schuldenmengen, der seine Ursache auf der
rechten
Seite der Bankbilanzen hat: Je mehr Geldvermögen dort gehortet wird, desto größer müssen zwangsläufig links die Bestände an Kreditforderungen und Wertpapieren werden, was wiederum den Prozess der Geldproduktion in Gang hält.
    Nun könnte man einwenden, dass die Geldvermögen rechts nur dann wachsen, wenn sich erstens ihre Besitzer zum Horten entschließen und wenn zweitens die Banken auch die Möglichkeit bieten, das Geld bei ihnen anzulegen. Beides geschieht freiwillig. Kann also wirklich von einem Wachstumszwang die Rede sein?
    Wir sagen eindeutig: ja. Denn im Rahmen des normalen Geldkreislaufs ist es unvermeidlich, dass Geld auch bei Besitzern landet, die es sparen anstatt auszugeben – zum Beispiel, weil sie schon genug Geld haben. Es ist also nicht die Frage, ob dies geschieht, sondern allenfalls in welchem Tempo.
    Und die Rolle der Banken dabei ist ohnehin klar: Schließlich gehört es zu ihrem Geschäftsmodell, Einlagen anzunehmen und Kredite zu gewähren. Das Wachstum der

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