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Die Wahrheit über Geld - Wie kommt unser Geld in die Welt und wie wird aus einem Kleinkredit ein großer Finanzcrash (German Edition)

Die Wahrheit über Geld - Wie kommt unser Geld in die Welt und wie wird aus einem Kleinkredit ein großer Finanzcrash (German Edition)

Titel: Die Wahrheit über Geld - Wie kommt unser Geld in die Welt und wie wird aus einem Kleinkredit ein großer Finanzcrash (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raimund Brichta , Anton Voglemaier
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Und auch hier kommen die Großanleger noch dazu. Sie bunkern nämlich ebenfalls nicht nur Zinsen, sondern auch Geld aus anderen Einkünften.
    Fasst man nun die Masse der kleineren Ersparnisse und das große Kapital auf den Bankkonten zusammen, erhält man gedanklich einen gigantischen Geldspeicher, der sich aufgrund von Zins und Zinseszins sowie zusätzlich gesparter Beträge unaufhörlich füllt. Bei diesem Speicher handelt es sich zwar um ein rein virtuelles Gebäude, das es optisch nicht mit dem elfstöckigen Betonklotz auf dem Entenhausener Glatzenkogel aufnehmen kann, aber zumindest lässt sich auch dieser Bunker sichtbar machen.
    Nehmen wir dazu etwa Axels Tagesgeldkonto und Ihr Girokonto aus dem letzten Beispiel als Ausgangspunkt. Dazu zählen wir dann alle anderen Einlagen bei dieser Bank sowie sämtliche Einlagen bei allen anderen Banken und Sparkassen. Zusammen ergibt das einen riesigen Geldberg, der in einem gigantischen Speicher auf der Passivseite einer großen Gesamtbilanz sichtbar wird. Hier der entsprechende Bilanzausschnitt:
    Bilanz aller Banken
Aktiva
Passiva
 
Summe aller Kontoeinlagen
    Die Kontoeinlagen setzen sich vor allem aus Giro-, Tagesgeld-, Termingeld- und Sparguthaben zusammen, wie sie jeder kennt. Bei den Giroguthaben ist zwar auch Geld dabei, das nicht gehortet wird, sondern dazu dient, laufende Ausgaben zu decken. Da sich dieser Teil aber nicht eindeutig vom gebunkerten Geldbestand trennen lässt, muss er mit erfasst werden. Dies spielt auch keine Rolle für das Prinzip, das wir hier darstellen wollen. Denn schließlich kann auch Onkel Dagobert aus seinem Speicher Geld entnehmen und damit Rechnungen bezahlen. Wichtig ist nur – und darum geht es uns auf den folgenden Seiten –, dass der gesamte Speicherinhalt über die Jahre und Jahrzehnte wächst und nicht schrumpft.
    Zu den Kontoeinlagen kommt außerdem noch etwas hinzu, das ebenfalls im Speicher liegt: Man kann bei Banken nämlich auch Geld anlegen, indem man Bankanleihen oder Sparkassenobligationen erwirbt. Normale Kontoguthaben lassen sich in solche Papiere leicht ein- und wieder zurücktauschen, es handelt sich hier also ebenfalls um Geldvermögen der Anleger. Wir erweitern den Inhalt des großen Geldspeichers deshalb noch um diese Anlagen.
    Bilanz aller Banken
Aktiva
Passiva
 
Summe aller Kontoeinlagen + Bankanleihen in Händen von Anlegern
    Nun sehen wir rechts das gesamte Geldvermögen der Anleger, das bei Banken deponiert ist. Umgekehrt erfassen wir aus Sicht der Banken damit sämtliche Schulden, die die Geldhäuser bei Anlegern haben – wobei die Kontoeinlagen der eindeutig dominierende Posten sind.
    Selbstverständlich müssen diesen Schulden aber auf der Aktivseite Vermögenswerte in entsprechender Höhe gegenüberstehen, damit die Bilanz ausgeglichen ist. Die wichtigsten davon kennen Sie schon: Es sind die Kreditforderungen der Banken. Daneben sind vor allem noch Wertpapiere zu nennen, die wiederum hauptsächlich aus Anleihen unterschiedlicher Schuldner bestehen. Auch solche Anleihen werden von Banken gerne erworben. Sie stellen aus ihrer Sicht ebenfalls Forderungen dar. 1
    Die wichtigsten Gegenposten des riesigen Geldspeichers, die auf der linken Seite der Bilanz stehen, sehen damit so aus:
    Bilanz aller Banken
Aktiva
Passiva
Kreditforderungen + Wertpapiere
Summe aller Kontoeinlagen + Bankanleihen in Händen von Anlegern
    In dieser einfachen Übersicht werden nun die zentralen Bestandteile unseres Geldes mit einem Schlag sichtbar, wie sie sich in der großen Gesamtbilanz der Banken gegenüberstehen: auf der rechten Seite sämtliches bei Banken deponiertes Geldvermögen (Kontoeinlagen und Bankanleihen), das gespeist wird aus den Kreditforderungen und Wertpapieren auf der linken Seite. Das Wort Speisung trifft dabei sogar den Kern, denn die Banken brauchen die Zinsen aus ihren Forderungen und Wertpapieren links, um daraus die Zinsen an die Geldvermögensbesitzer rechts zahlen zu können. Wie dies per Umbuchung geschieht, haben wir im vorangegangenen Kapitel gezeigt.
    Vereinfachen wir die Darstellung noch etwas und fassen rechts die Einlagen und Bankanleihen zum Begriff Geldvermögen zusammen:
    Bilanz aller Banken
Aktiva
Passiva
Kreditforderungen + Wertpapiere
Geldvermögen
    Das Geldvermögen 2 rechts kann nur existieren, sofern die Banken dafür links über entsprechend hohe Forderungen aus Krediten und Wertpapieren verfügen. Diese Forderungen stellen wiederum die Schulden anderer dar – derjenigen nämlich, die die

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