Die Wanderapothekerin 5: Gefährliche Wege (German Edition)
voller Inbrunst aus.
Da traf sie ein seltsamer Blick der Freundin, und für einen Augenblick glaubte sie, diese zwinkern zu sehen.
»Du willst es also freiwillig tun?«, fragte der Galljockel feixend.
»Freilich! Ich will doch auch etwas davon haben. Aber ich möchte nicht einfach nur den Rock heben, und du solltest auch nicht nur den Hosenlatz öffnen. Komm, wir ziehen uns beide aus! Dann ist es wirklich wie bei Adam und Eva. Die hatten doch auch nichts an.«
»Das Weib ist gut!«, rief der Galljockel lachend. »Aber mir soll’s recht sein. Willst du sie haben, oder soll ich es tun?«
Die Frage galt seinem Kumpan. Dieser stierte Klara an und strich sich mit der freien Hand über seinen ausbeulenden Hosenlatz.
»Ich nehme die hier!«, keuchte er. »Sie ist noch Jungfrau, und die letzte hast du bekommen.«
»Auch gut!«, antwortete der Galljockel und wandte sich Martha zu.
Diese hatte das kurze Gespräch der beiden Räuber ausgenutzt, um auf eine kleine, mit Gras bewachsene Stelle hinauszutreten und sich bis aufs Hemd auszuziehen. Nun streifte sie auch das noch ab und stand so nackt da, wie sie geboren worden war.
Bei dem Anblick keuchten beide Männer, und der Galljockel wollte zu ihr hin. Da hob Martha die Hand. »Halt, du musst dich auch ausziehen. Meine Freundin soll genau sehen, wie es geht. Nur so wird sie ihre Furcht verlieren, und ihr könnt richtig Adam und Eva spielen.«
Da der Räuber zögerte, ging Martha auf ihn zu und knöpfte seinen Rock auf. Der Mann ließ es geschehen, auch als sie ihm nach dem Rock das Hemd auszog und seinen Hosenriemen löste. Mit einem Lächeln zog sie ihm die Hose über die Hüften, strich dabei mit der Hand über sein keck nach vorne ragendes Glied und deutete dann auf seine Stiefel.
»Die musst du auch ausziehen, sonst gehen die Hosen nicht runter.«
Wie von einem fremden Willen gelenkt, gehorchte der Galljockel und wollte sie dann packen. Geschickt entwand Martha sich seinem Griff.
»Wir wollen doch beide unsere Freude daran haben. Oder bist du wie ein Stier, der nur einmal kurz aufspringt und danach nichts mehr bringt?«
»Du wirst gleich sehen, was ich bringe. Leg dich hin!« Der Galljockel konnte es kaum mehr aushalten, und auch sein Kumpan sah so aus, als würde er am liebsten auf der Stelle über Klara herfallen.
»Gleich ist es so weit!« In Marthas Stimme lag ein seltsamer Unterton, der Klara aufmerken ließ. Bis eben hatte sie sich gefragt, welcher Teufel ihre Freundin ritt, weil sie sich den beiden Räubern so schamlos anbot. Jetzt trat Martha auf den Galljockel zu, umarmte ihn kurz und rieb scheinbar spielerisch ihren Oberschenkel an seinem Unterleib.
Der Mann schnurrte schier vor Behagen. Da trat Martha einen halben Schritt zurück, nahm Maß – und rammte ihm das Knie mit aller Kraft in die Weichteile.
»Klara, jetzt!«, rief sie.
Der Räuber brach mit einem grässlichen Schrei zusammen und krümmte sich am Boden. Brüllend vor Wut, hob sein Kumpan den Knüppel, um Martha niederzuschlagen. In dem Augenblick erwachte Klara aus ihrer Erstarrung und stieß ihm die eiserne Spitze ihres Wanderstocks in den Leib. Sie mochte stumpf geworden sein, drang aber durch seinen Rock in die Bauchdecke. Blut spritzte, und der Mann jaulte vor Schmerz auf. Dennoch versuchte er, auf Klara loszugehen. Diese zog den Stock zurück und schlug dem Räuber die blutige Spitze mit aller Kraft über den Schädel. Mit einem leisen Aufseufzen sank der Knüppelpeter zu Boden.
»Schlag den anderen auch nieder«, kreischte Martha, weil der Galljockel Anstalten machte, wieder auf die Beine zu kommen.
Mit zwei Schritten war Klara bei ihm und traf auch diesen Räuber am Kopf. Dann blieb sie schwer atmend stehen und konnte kaum begreifen, dass sie gerettet waren.
»Während ich mich anziehe, solltest du die beiden fesseln«, forderte Martha sie auf.
Klara hatte zwar eine Schnur bei sich, doch diese erschien ihr arg dünn. Deshalb schnitt sie die Röcke der beiden Räuber in Streifen, knotete diese aneinander und band den Kerlen Hände und Füße zusammen. Danach ließ sie sich zu Boden sinken und brach in Tränen aus.
Als Martha sich angezogen hatte, strich sie ihrer Freundin über die Wange. »Es ist ja alles gut! Du hast es geschafft. Mein Gott, hatte ich Angst, du könntest die Gelegenheit verstreichen lassen. Dann hätten die beiden Kerle uns umgebracht!«
»Ich dachte, du wärst verrückt geworden, als du dich auf einmal so schamlos benommen hast«, sagte Klara
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