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Die Wanderapothekerin: Alle Teile des Serials in einem Band (German Edition)

Die Wanderapothekerin: Alle Teile des Serials in einem Band (German Edition)

Titel: Die Wanderapothekerin: Alle Teile des Serials in einem Band (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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und Balsame bei weitem überstieg. Überrascht, aber auch dankbar sah sie die Mamsell an. »Richtet Ihrer Erlaucht bitte unseren Dank aus und unsere besten Wünsche für sie und ihren Sohn.«
    »Das kannst du gleich selbst tun«, erklärte die Mamsell. »Ich soll euch nämlich zu Ihrer Erlaucht führen. Sie wünscht, sich bei euch beiden zu bedanken, denn ihr habt in unserem Schloss das Licht der Hoffnung wieder entzündet. Allerdings solltet ihr nicht lange bei Ihrer Erlaucht bleiben. Sie ist doch noch sehr schwach!«
    »Es war auch nicht leicht für sie«, antwortete Klara und folgte zusammen mit Martha der Mamsell in Gräfin Griseldas Schlafgemach. Zu Klaras Erleichterung hatte diese auf ihre Perücke verzichtet und sah zwar noch ein wenig blass, aber doch weitaus kräftiger aus als noch vor ein paar Tagen.
    Die Gräfin lächelte Klara entgegen und reichte ihr die Hand zum Kuss. »Ich wünsche dir und deiner Helferin eine gute Reise!«, sagte sie und nickte auch Martha zu. »Solltet ihr wieder einmal in diese Gegend kommen, seid ihr hier herzlich willkommen!«
    »Euer Erlaucht ist zu gütig!«, antwortete Klara mit einem Knicks. »Ich wünsche Euch und Eurem Sohn, aber auch Graf Ludwig alles Gute!«
    Die Augen der Gräfin leuchteten beim Namen des früher so verhassten Mannes auf. »Graf Ludwig ist mir eine große Stütze. Ich danke euch beiden auch dafür, dass ihr mitgeholfen habt, die Missverständnisse zwischen uns auszuräumen und ihm seine Ehre zurückzugeben!«
    »Aber das war doch selbstverständlich«, erklärte Klara, vernahm dann das mahnende Hüsteln der Mamsell und verabschiedete sich.
    »Zieht mit Gottes Segen«, wünschte die Gräfin ihr noch, dann verließen sie den Raum.
    Draußen sah die Mamsell sie mit feierlicher Miene an. »Ihre Erlaucht und Graf Ludwig haben beschlossen, den Bund der Ehe einzugehen, so dass Graf Ludwig der Stiefvater und Vormund des jungen Grafen sein wird.« Die Frau freute sich darüber. Obwohl sie Ludwig aus tiefster Seele gehasst hatte, als es hieß, er stände hinter den Giftanschlägen auf die gräfliche Familie, so empfand sie die Art, wie er ihrer Herrin beistand, als förderlich für das Wohlbefinden der Gräfin.
    »Jetzt können wir gleich morgen früh aufbrechen und vielleicht noch ein wenig von der Zeit gutmachen, die wir hier verloren haben«, sagte Klara zu Martha. Da fiel ihr noch etwas ein.
    »Verzeih die Frage«, sprach sie die Mamsell an. »Aber Herrn Ludwigs Ansicht zufolge muss es einen Feind geben, der selbst Herr auf Waldstein werden will. Weiß man, wer es ist? Ich würde ungern mit ihm zusammenzutreffen, ohne ihn zu erkennen. Immerhin könnte er sich, da wir Ihrer Erlaucht geholfen haben, an meiner Freundin und mir rächen wollen!«
    Die Mamsell schüttelte kurz den Kopf. »Dazu wird es nicht kommen! Graf Ludwig hat beim Studium der Unterlagen herausgefunden, dass es auch in der weitläufigen Verwandtschaft der gräflichen Familie etliche überraschende Todesfälle gab, und dadurch konnte er den Verdächtigen bestimmen. Er wird diesem einen Brief schreiben und ihn auffordern, nach Amerika oder gar nach Indien auszuwandern, weil er ihn sonst vor seine Klinge fordern würde. Da Graf Ludwig für sein Geschick mit dem Rapier berühmt ist, wird der Mann das Land verlassen.«
    »Aber damit entgeht der Kerl seiner Strafe für all die Morde!«, rief Klara entsetzt.
    »Graf Ludwig hält diese Lösung für besser, da jede andere einen enormen Skandal nach sich ziehen und die Ehre der Familie beschmutzen würde!« In der Stimme der Mamsell lag eine Warnung, dieses Thema nicht länger zum Gegenstand von Erörterungen zu machen. »Im Namen Graf Ludwigs fordere ich euch beide auf, nichts von dem zu erzählen, was hier geschehen ist.«
    »Aber wie soll ich Herrn Tobias Just erklären, weshalb ich mich so sehr verspäte?« Klara klang zornig.
    »Es ist Graf Ludwigs Wunsch, und ihr werdet ihn erfüllen. Sagt einfach, es hätte hier keine Hebamme gegeben, und so wärst du aus gottgefälliger Hilfsbereitschaft hiergeblieben, um Ihrer Erlaucht in den letzten Wochen ihrer Schwangerschaft und bei ihrer Niederkunft beizustehen. Damit eine gute Nacht und für morgen eine gute Reise!« Ohne ein weiteres Wort verließ die Mamsell die Kammer.
    Klara sah ihr kopfschüttelnd nach. »Was denken sich diese Leute eigentlich? Sie reden sich alles so zurecht, wie es ihnen passt, und wir müssen parieren!«
    »So ist nun einmal der Lauf der Welt. Die, die oben sind, befehlen, und wir

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