Die Wassermuehle
ursprünglich auf sechs bis sieben Bände und etwa zehn Jahre Arbeit veranschlagt. Damit hatten sich die Brüder Grimm allerdings gewaltig verschätzt: Der erste Band erschien 1854, und die Grimms konnten zu ihren Lebzeiten nur einen kleinen Teil bearbeiten: Wilhelm Grimm, der die Beiträge zum Buchstaben D verfasste, starb 1859; Jacob, der die Buchstaben A, B, C und E abschließen konnte, starb am 20. September 1863 über der Bearbeitung des Artikels Frucht.
Nachfolgende Generationen von Sprachwissenschaftlern setzten die Arbeit fort. Anfang des 20. Jahrhunderts übernahm die Preußische Akademie der Wissenschaften die Weiterentwicklung des Wörterbuches, in Göttingen wurde eine Zentralsammelstelle zum Systematisieren der Belegstellen eingerichtet, 1930 folgte eine feste Arbeitsstelle bei der Berliner Akademie. 123 Jahre nach Beginn der Arbeit erschien im Januar 1961 mit der 380. Lieferung der 32. und letzte Band des Wörterbuches (Gesamtumfang: 67.744 Textspalten, ca. 320.000 Stichwörter, Gesamtgewicht 84 kg). Die ursprüngliche Auflage betrug nur wenige hundert Exemplare. Der 33. Band ist ein 1971 erschienener Quellenband.
▶ Über die Entstehungsgeschichte des Wörterbuchs erzählt Elisabeth, als Hedi sie nach der merkwürdigen Andeutung in Juliettes Testament fragt. Der Hinweis auf die Online-Version bezieht sich auf die Publikation der Uni Trier. ( Kap. 16-4 , Kap. 20 )
Jacob Grimm, Manuskript zum Deutschen Wörterbuch , im Nachlass Karl Weigand (Auszug)
WASSERMÜHLE , f. durch wasserkraft getriebene mühle; von den Römern überkommen, verdrängte sie die handmühle (ahd. quirn, vgl. H EYNE hausaltert. 1, 44), zunächst im süden: jahrhunderte lang hatte Mittel- und Oberdeutschland bereits wassermühlen besessen, bevor man im norddeutschen küstenlande den groszen fortschritt von der handmühle zur windmühle machte R IEHL land u. leute ⁸ 137. sie wurde bis ins 15. jahrh. nur mit dem simplex (vgl. dies) bezeichnet, erst dann ist das compos. belegt: von allen molen, die czu myete gehen, alsowol wasser- alse wyntmolen acten der ständetage Preuszens 4, 486 (1456) Töppen; ein wassermule gemma (1508) C 3b; es gehet gleich, wie jhenem narren, der eine wassermullen auff einen hohen berg bawet L UTHER 26, 396, 3 Weim. ausg.; wo ein bach durch wiesen läuft, klappern die räder der wassermühlen G . F REYTAG 18, 122; sie sind unter- oder oberschlächtig 17, 280. auch eine schiffsmühle: ind were sach, dat die wassermoelen van vorstes off anderre noit weigen nyet so lange upme stroume en bleven halden akten z. gesch. der st. Köln 2, 106, 26 ( anf . 15. jahrh. ) Stein. kunstwerk zum wasserschöpfen J ACOBSSON 8, 151a, in Niederdeutschland und Holland hierzu dienende windmühle K RAMER (1719) holl.-dtsch. 505a, vgl. F RISCH 2, 426a; ostfries. watermölen ‹blosz eine mühle, die das wasser aus den gräben und den überströmten ländern herausmahlt› T EN D OORNKAAT- K OOLMAN 3, 521b. dazu wassermühlenrad, n .: das gemüt eines weisen standhaften menschen ist wie das wassermühlenrad, ob es schon um und um vom wasser wird getrieben, so änderts sich doch nicht L EHMANN 103. (aus: Deutsches Wörterbuch, Bd. 27, S. 2459)
▶ Das liest Hedi in Ellis Bibliothek, als sie in Band 27 das Stichwort „Wassermühle“ nachschlägt. Es zeigt zugleich, dass sie noch keine Brille braucht, denn das Wörterbuch ist in Schriftgröße 6 bzw. 7 Punkt gesetzt. ( Kap. 49-2 )
Z ITATBELEGE
* H – L *
Die Bilder können per Klick (Kindle-»Lupe«) vergrößert werden; die Querverweise (»Kap. xx«) führen direkt zu den jeweiligen Fundstellen im Roman.
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Halliday, Andrew
(*1830 – 10.4.1877)
Schottischer Journalist und Schriftsteller
„Die Kunst ist ein Gefühl, das ein Mensch durchlebt hat und das er (...) so auszudrücken vermag, dass es auf andere Menschen übertragen wird.“
▶ Vivienne zitiert den Text leicht abgewandelt, während sie mit Hedi die Ausstellung im Heidelberger Schloss besucht. ( Kap. 32 )
Halm, Friedrich (eigentlich:) Eligius Franz Joseph Freiherr von Münch-Bellinghausen
(2.4.1806 – 22.5.1871)
Österreichischer Dichter, Novellist und Dramatiker
„Ach, wenn die Tage je mir wiederkehrten, die nutzlos mir entschwunden sind! Du würdest, töricht’ Menschenkind, nur anders, doch kaum besser sie verwerten.“
▶ Vivienne zu Hedi über das Leben ( Kap. 23-2 )
Heyse, Paul Johann Ludwig von
(15.3.1830 – 2.4.1914)
Deutscher Schriftsteller. Seine nach eigenem
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