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Die weiße Bestie: Thriller (German Edition)

Die weiße Bestie: Thriller (German Edition)

Titel: Die weiße Bestie: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helle Vincentz
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zurückwerfen, dann hast du auch mitgespielt .«
    Ihr Bruder hatte den Ball langsam mit beiden Händen umfasst und ihn angeschaut. Sie hatte sehen können, dass er sich Mühe gab. Dann hatte er ihn zu dem Jungen geworfen, der ihn fing.
    » Danke « , hatte der Junge gemurmelt, bevor er sich schnell davonmachte.
    » Hat es Spaß gemacht, mitzuspielen? «
    Christian hatte genickt, aber ohne zu lächeln.
    » Denkst du nicht, wir sollten jetzt hochgehen und warmen Kakao trinken? «
    Er hatte wieder genickt, und sie hatten das Wasser verlassen.
    Als er in der Cafeteria zwei Tassen Kakao getrunken und eine Schale Pommes gegessen hatte, die er ihr in der Regel entlockte, war der Pädagoge gekommen, um ihn abzuholen.
    Christian hatte Caroline zum Abschied lange umarmt.
    Es gäbe wenigstens einen Menschen, der sich freuen würde, wenn sie früher als geplant aus Kenia zurückkommen würde.
    Das schwarze BlackBerry piepte, und sie bemerkte, dass sie es immer noch in der Hand hielt. Es war Tim Wright, der Leiter des Bohrteams, der schrieb, dass er ihr Treffen verschieben müsse. Er war wegen eines plötzlich entstandenen Problems verhindert, würde sich aber bald mit einem neuen Vorschlag melden. Caroline zuckte mit den Schultern. Sie war fertig mit ihrer Arbeit hier unten, sodass es für sie keine Bedeutung hatte. Aber sie fragte sich, was für einen Mann, der im Untergrund nach vielen tausend Jahre alten Fossilien bohrte, so wichtig sein konnte.

11
    Es war schwarz in der Hütte.
    Sally spürte die Dunkelheit um sich herum, auch wenn sie ihr ein Tuch um den Kopf gebunden hatten. Das Tuch tat weh, weil die Männer es sehr straff gebunden hatten. Sie drehte den Kopf zur Seite, damit sie nicht auf dem Knoten liegen musste. Das Tuch roch nach altem Schweiß.
    Sie hatte Angst.
    Sie wusste nicht, wo sie war und warum. Ein Mann hatte sie fest am Arm gepackt und ihr die Augen verbunden. Dann hatte er sie in ein Auto geworfen, in dem ein anderer Mann hinter dem Lenkrad saß. Sie waren vom Dorf weggefahren, aber Sally wusste nicht, wie weit.
    Wenn sie doch nur das getan hätte, was ihre Mutter gesagt hatte. Wenn sie nur durch das Dorf gegangen wäre und Brennholz geborgt hätte, wäre das hier niemals passiert. Aber stattdessen hatte sie genau das getan, was ihre Mutter ihr verboten hatte. Die Mutter würde wütend werden, wenn sie herausfand, dass Sally in den Krater gegangen war! Die Tränen begannen erneut zu fließen. Jetzt konnte sie draußen vor der Hütte Schritte hören.
    Sie biss die Zähne zusammen.
    Der Mann, der sie gefangen und später hier auf die Matte gelegt hatte, hatte gesagt, sie würden sie schlagen, wenn sie auch nur einen Laut von sich gab. Die Schritte kamen in die Hütte hinein, bis zur Matte hin, die auch nach Schweiß roch und an Sallys nackten Beinen kratzte.
    » Bist du wach? «
    Sie konnte seine Stimme wiedererkennen. Das war der Mann, der das Auto gefahren hatte. Sie nickte.
    » Ich habe Wasser für dich dabei. Setz dich auf, damit du besser trinken kannst .«
    Sally tat, was er sagte. Der Mann packte ihr Handgelenk, hob ihren Arm hoch und gab ihr einen Becher in die Hand.
    » Trink .«
    Sally trank, das half gegen die Trockenheit im Hals. Sie leerte den Krug und hielt ihn mit ausgestrecktem Arm vor sich. Er nahm ihn.
    Sie konnte hören, dass er stehen blieb.
    » Wo bin ich? « , flüsterte Sally. Sie wollte nicht riskieren, dass er sie schlug, weil sie laut redete.
    » Darüber musst du dir keine Gedanken machen .«
    » Aber wann kann ich nach Hause zu meiner Mutter? Ich möchte wirklich gern nach Hause zu meiner Mutter. « Sie begann zu schniefen, während sie sich darum bemühte, so leise wie möglich zu sprechen.
    » Du wirst wieder nach Hause kommen, du musst nur noch ein bisschen hierbleiben. « Er klang nicht wütend, vielmehr resigniert, in der gleichen Weise, wie ihre Mutter mit den anderen Frauen im Dorf über ihren Vater sprach.
    » Aber ich will nach Hause zu meiner Mutter! Warum muss ich hier sein? « Jetzt schluchzte sie, aber der Mann antwortete nicht mehr, und Sally hörte, wie sich seine Schritte entfernten, als er aus der Hütte ging.
    Sie legte sich wieder hin und weinte.
    Sie wusste nicht, wie lange sie dort gelegen hatte, als sie draußen erneut Schritte hörte. Vielleicht lange genug, dass sie kamen, um sie nach Hause zu fahren? Zusammen mit dem Geräusch von Schritten konnte sie Stimmen hören; es schienen zwei Männer zu sein.
    Etwas weiter weg hörte sie ein seltsames Summen und

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