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Die weiße Bestie: Thriller (German Edition)

Die weiße Bestie: Thriller (German Edition)

Titel: Die weiße Bestie: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helle Vincentz
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stellte.
    Viktor zog den Stuhl heraus und setzte sich.
    » Es geht gut. Sie wird jetzt langsam ungeduldig, aber das ist wohl schwer zu vermeiden. Es ist ja nur noch ein Monat bis zum Termin .«
    » Ja, das ist sicher ganz normal « , bestätigte Caroline und schob die Schokoladenschale rüber auf Viktors Seite des Tisches.
    Einen Augenblick lang war es still, und sie bemerkte, wie seine Blicke durch den Raum streiften. Es wirkte fast, als habe er keine Lust, mit ihr zu reden.
    » Und was ist mit der Wohnung– habt ihr irgendein Angebot bekommen? «
    » Ein paar, aber die waren sehr niedrig .«
    » Das ist einfach nicht der günstigste Zeitpunkt, um zu verkaufen .«
    » Nein. Was ist mit dir? «
    » Ich warte und schaue, wie sich der Markt entwickelt .«
    In den letzten Monaten hatte Caroline ernsthaft überlegt, die Wohnung in der Landemærket zu verkaufen. Die Adresse in Kopenhagens Innenstadt, die Aussicht über den Kongens Have und die schönen, freigelegten Balken machten ihr Zuhause zu einer echten Liebhaberwohnung, für die viele gutes Geld bezahlen würden, um darin zu leben. Aber die Wohnung wirkte unendlich leer, seit Kasper ausgezogen war.
    Sie aßen schweigend weiter. Dann schluckte Caroline und sagte mit einer so gleichgültigen Stimme, wie es ihr möglich war:
    » Und wie ist es mit der Arbeit, wie läuft es? «
    » Es ist okay .«
    » Habt ihr viel zu tun für den großen Schlachttag? «
    Er schüttelte den Kopf.
    » Darüber kann ich nicht sprechen .«
    Viktor war Angestellter in Dana Oils Personalabteilung. Das war die Abteilung, die verantwortlich dafür war, den Ablauf rund um die große Kündigungswelle zu planen. Mit anderen Worten, er wusste sowohl, wann die Kündigungsschreiben ausgeteilt werden würden, als auch– sobald die Chefs die Namen darangeheftet hatten– an wen sie adressiert werden würden.
    » Nein, das ist klar, ich hatte mir nur vorgestellt, dass es viel zu tun gibt. Es kann doch nicht mehr so lange dauern, bis das Messer zum Einsatz kommen soll .«
    » Caroline, ernsthaft, können wir nicht über etwas anderes sprechen? «
    Sie biss die Zähne zusammen. Viktor würde nicht durch ein Versehen darüber reden; sie würde nicht die Eröffnung serviert bekommen, auf die man, wie ihr Vater sie gelehrt hatte, in Verhandlungssituationen immer warten sollte. Sie war gezwungen, die Karten auf den Tisch zu legen.
    » Ich habe von Markvart für heute Nachmittag eine Einberufung zum Meeting bekommen– ohne Tagesordnung. Ich habe Angst davor, dass die Runde jetzt beginnt, und ich habe Angst davor, dass er mich deshalb einbestellt hat. Um mich zu feuern .«
    Viktor schwieg einen Augenblick, bevor er den Kopf schüttelte.
    » Ich meine es ernst, Caroline, ich kann nicht darüber reden. Ich riskiere, selbst gefeuert zu werden, wenn ich das tue .«
    Sie nestelte an den Knöpfen des Ärmels ihrer Bluse.
    » Ich bitte dich auch nicht darum, mir alle Details zu erzählen, ich muss nur wissen, ob ich in ein Kündigungsgespräch hineingehe .«
    Ihre Stimme war leise.
    Viktor schaute sie mit einem Ausdruck an, der Enttäuschung ähnelte.
    » War das der Grund, warum du mich heute treffen wolltest? « , fragte er spitz, während er das Besteck auf den Teller legte und aufstand. » In diesem Fall glaube ich tatsächlich, ich bedanke mich für heute und schlage vor, wir finden einen anderen Tag, um zusammen zu essen .«
    Caroline senkte den Blick. Um sie herum mischten sich die Stimmen mit dem Geräusch von Hunderten von Messern und Gabeln. Sie verstand Viktors Reaktion gut. Das war auch nicht die Art von Freundin, die sie sein wollte. Aber gerade jetzt konnte sie einfach nicht anders.
    » Entschuldige, Viktor. Bleib doch bitte. « Sie schaute ihn bittend an.
    Er zögerte, ließ sich dann aber wieder auf den Stuhl fallen.
    » Ich würde dich nicht diesbezüglich fragen, wenn es nicht ernst wäre, aber ich bin einfach gezwungen zu wissen, ob ich nach dem heutigen Tag noch einen Job habe .«
    Sie spürte die Tränen bedrohlich in den Augenwinkeln und biss sich auf die Unterlippe. Man konnte nicht in der Kantine sitzen und weinen.
    Sie saßen einige Zeit schweigend da. Dann fuhr sich Viktor mit der Hand durch die dunklen Haare und über das Gesicht.
    » Es ist wirklich falsch von mir, hier überhaupt davon zu sprechen, Caroline. « Er sah sich um, bevor er sich über den Tisch beugte und mit so leiser Stimme fortfuhr, dass Caroline sich auch nach vorn beugen musste: » Es werden noch keine

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