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Die weiße Macht

Die weiße Macht

Titel: Die weiße Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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rechten Arm in den Polizeigriff gedreht.
    »Wenn du etwas versuchst, geht es dir schlecht!«
    Der Mann schaute uns entgegen. Angst flackerte in seinen Augen. Zu dritt wirkten wir wie ein Trio aus der Schattenwelt. Ignatius hatte darauf bestanden, ihn zu befragen, was mir sehr lieb war, denn er beherrschte die Sprache am besten.
    »Wir wollen nichts von dir, wenn du vernünftig bist.«
    Der Mann nickte.
    Suko lockerte den Griff, um dem Gefangenen Gelegenheit zu geben, Luft zu holen. »Es geht uns um die Frau und die beiden Männer, die das Boot verlassen haben.«
    »Ja und…?«
    »Wer sind sie?«
    »Ich kenne den älteren nicht.«
    »Die anderen aber.«
    »Sicher.«
    »Wie heißen sie?«
    »Amelia und Lorenzo.«
    »Weiter!« forderte Ignatius ihn auf. »Keine Ahnung. Ich weiß nur die Vornamen – ehrlich.«
    »Gut, wir glauben dir. Die nächste Frage, mein Freund. Ich will die Wahrheit hören, nichts als die Wahrheit. Wir wollen wissen, wo die drei hingegangen sind. Bestimmt nicht von der Insel weg – oder?«
    »Nein.«
    »Also wo?«
    »Sie sind zu dem Haus gegangen, das weiß doch jeder, der hier lebt. Das Haus gehört Amelia.«
    »Welches Haus?« fragte der Mönch.
    »Das Haus der schönen Künste.«
    »Ein Museum?«
    Trotz seiner mehr als bescheidenen Lage fing der Mann an zu grinsen.
    »Nein, kein Museum. Was da herumläuft, ist frisch, sehr frisch, kann ich euch sagen.«
    »Weiter, Meister. Hör damit auf, in Rätseln zu reden.«
    »Das ist ein Puff! Stadtbekannt…«
    Ich schaute Ignatius an, er mich und Suko uns beide. Der Mönch hob die Schultern, und wir glaubten ihm, daß er von dieser ungewöhnlichen Oase noch nichts gehört hatte.
    »Wo finden wir es?«
    »In einem Garten. Ihr müßt durch eine Einfahrt gehen. Es ist ein weißes Haus, eine Treppe führt hoch. Nicht weit von hier entfernt, in der Via Tantone.«
    »Sonst noch etwas?«
    »Nein.«
    »Mit wie vielen Personen müssen wir dort rechnen?«
    »Ich kenne die Mädchen nicht. Sie wechseln auch.«
    »Du warst noch nie dort?«
    »Doch – einmal.«
    »Weiter!« bohrte ich.
    »Ich will nicht wieder hin. Ich habe etwas repariert. Im Keller, tief unten.«
    »Das ist nicht weiter schlimm.«
    »Für mich war es das schon. Ich hatte Angst, so eine verfluchte hündische Angst.«
    »Was war der Grund?«
    »Den kenne ich nicht.« Der Mann rollte mit den Augen. Die Erinnerung schockte ihn. »Es… es… ist da etwas im Keller gewesen. Etwas Böses und Grausames. Ich habe es nicht gesehen, aber ich konnte es fühlen. Es war so kalt…«
    »Ein Luftzug«, sagte der Mönch.
    »Nein, niemals. Das ist es nie gewesen. Es war anders kalt, ganz anders. Ich habe so etwas noch nie gespürt. Es war, als hätte ich Peitschenschläge bekommen. Ich habe meine Arbeit gemacht und das Haus fluchtartig verlassen.«
    »Und du hast mit niemandem darüber gesprochen?« fragte ich. Nicken.
    Ich schaute Suko an und bewegte dabei meine Augenlider. Der Inspektor wußte Bescheid. Er ließ unseren ›Gefangenen‹ los, und als dieser aufatmen wollte, schlug Suko zu. Es war ein genau dosierter Schlag, der den Seemann für einige Zeit außer Gefecht setzte. Wir mußten einfach auf Nummer Sicher gehen und konnten uns nicht darauf verlassen, daß er den Mund hielt. Beobachtet hatte uns niemand. Suko zerrte den Bewußtlosen in die Büsche, dessen Zweige sich so über ihn ausbreiteten, daß er vom Wegrand nicht entdeckt werden konnte.
    »Ein Bordell«, sagte der Mönch und schüttelte den Kopf. »Es wird immer komplizierter.«
    »Das gehört zu jeder Stadt«, sagte ich.
    »Nein, so meine ich das nicht. Ich denke mehr an den Götzen Baal und seine heutigen Diener. Dabei überlege ich natürlich, wie das zusammen paßt. Versteht ihr?«
    »Geld, Macht und Sex«, zählte ich auf. »Zu allen Zeiten haben diese drei Dinge die Menschen schon fasziniert. Ich denke nicht, daß dies so unnatürlich ist.«
    »Ja, da hast du recht.«
    Ich schaute auf die Uhr. »Der Vorsprung der drei wird groß genug sein. Ich schlage vor, daß wir uns das nette Haus einmal genauer anschauen.« Dabei grinste ich Ignatius zu, der sich ziemlich unbehaglich fühlte. »Irgendwann ist es immer das erste Mal, mein Freund.«
    »Sicher, John. Man ist nie richtig vom Weltlichen ab. Doch keine Sorge, ich werde auch das überstehen…«
    Nach der Hitze draußen war es einfach wunderbar, den hellen, klimatisierten Empfangsraum des Hauses zu betreten, und Monsignore Bentini atmete zunächst einmal tief durch.
    Daß sie sich in einem

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