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Die weiße Schmuggler-Jacht

Die weiße Schmuggler-Jacht

Titel: Die weiße Schmuggler-Jacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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dachte
Gaby. Wie die aussehen! Eiskalt und rücksichtslos. Da haben sich zwei gesucht
und gefunden.
    Sie berichtete, als sie zu ihren Freunden
zurückkam.
    Klößchen drehte sich sofort um. Sehen
konnte er das Ganovenpaar freilich nicht. Sie saßen hinter der Trennwand. Also
entschloß er sich, zur Toilette zu marschieren.
    Doch in diesem Moment wurde über
Lautsprecher mitgeteilt, sie befänden sich nunmehr im Anflug auf Rhodos. Man
möge sich anschnallen, die Sitzlehnen gerade stellen und das Rauchen
einstellen.
    „Und die Uhl hat dich nicht bemerkt?“
fragte Tim seine Freundin.
    „Ich glaube nicht. Du liebe Güte! Du
hast schon wieder Jagdfieber im Gesicht. Das kann heiter werden. Aber
vielleicht irrt sich mein Papi“, sie senkte die Stimme, „und die beiden haben
diesmal nichts Böses vor. Auch Hoteldiebe und Rauschgiftschmuggler brauchen
gelegentlich Urlaub.“
    Tim grinste. Er teilte Gabys Hoffnung
nicht, sah vielmehr Abenteuer auf sich zukommen, mindestens zwei Fälle für den
TKKG.
    Klößchen stieß Gaby an. „Stell dir vor!
Acht Tafeln Schoko habe ich eben zollfrei gekauft. Jetzt bin ich versorgt. Vor
der ersten Urlaubswoche ist mir nicht bange. Dann sehe ich weiter. Falls es auf
Rhodos keine Schokolade gibt, steige ich auf Türkischen Honig um. Den müßte es
dort geben — wo wir so nahe an der Türkei sind.“
    „Interessierst du dich nicht mal für
was anderes?“ raunzte Karl ihn an. „Zum Beispiel für diesen Supervogel, der uns
in reichlich zwei Stunden zum Reiseziel bringt. Die Strecke mißt etwa 2000
Kilometer — Luftlinie, im wahrsten Sinne des Wortes. Wir fliegen mit 880
Kilometern in der Stunde und haben, wenn wir den Boden berühren, immer noch 265
drauf. Das ist die Landegeschwindigkeit. Was glaubst du, wie lang die Maschine
ist?“
    Klößchen kniff die Augen zusammen und
schätzte. Jedenfalls länger als unser Zwölfzylinder Jaguar, mit dem mein lieber
Vater über die Autobahn fliegt — natürlich mit Georg, unserem Chauffeur.“
    „55 Meter ist sie lang und 35
Zentimeter“, sagte Karl.
    „Habe ich also recht“, griente
Klößchen. „Und die Spannweite der Tragflächen mißt 50 Meter und 40 Zentimeter.
17,55 Meter ist der Vogel hoch, die Kabinenbreite beträgt 5,79 Meter und die
Reiseflughöhe 13 000 Meter.“
    „Stimmt auffallend. Woher weißt du das?“
    Dann lachten alle. Sowohl Karl als auch
Klößchen hatten das Bordheft der Fluggesellschaft aufgeschlagen. Dort standen
die Infos, und die Broschüren steckten — wie Spickzettel — in den Ablagenetzen
der Sitzlehnen vor ihnen.
    Sie landeten. Greller Sonnenschein
empfing sie. Durchs Fenster entdeckte Tim Palmen. Die Blätter flatterten im
Seewind. Was er bis jetzt von der Insel sah, war Stein. Weißer und gelblicher
Fels, über dem sich ein wolkenloser Himmel spannte.
    „Der Flughafen liegt außerhalb der
Stadt“, erklärte Karl, der sein Computer-Gehirn mit allem Wissenswerten
vollgestopft hatte. „Wir fahren etwa 40 Minuten an der Küste entlang — mit dem
Bus. Da gewinnen wir Ein- und Durchblick. Fröhlichen Urlaub, Freunde!“

4. Vertauschte Koffer
     
    An der Paßkontrolle drückten
griechische Polizisten den Stempel in die Reisepässe. Klößchen schwitzte
bereits, obwohl der Seewind die Hitze milderte. In der Ankunftshalle hatte sich
eine gewaltige Menschenmenge versammelt. Zwei andere Maschinen waren vorher
gelandet. Auch diese Passagiere warteten auf ihre Koffer.
    „Es gibt herrliche Hotels auf Rhodos“,
sagte Gaby. „Steht im Reiseführer. Aber das Astir Palace scheint das beste zu
sein. Und ich habe so das Gefühl — jedenfalls würde es mich nicht wundern, wenn
die Uhls dort logieren (wohnen) .“
    „Um so leichter können wir sie
überwachen“, sagte Tim.
    Sie tigerten umher, sahen sich alles an
und stellten fest, daß das Flughafengebäude ein bißchen veraltet und nicht sehr
komfortabel war. Inzwischen hatten die vorher gelandeten Passagiere ihr Gepäck
erhalten.
    „Jetzt kommen unsere Koffer“, sagte Tim
und schob seine Freunde zum Förderband. „Da wir mit einer Chartermaschine (gemieteten) geflogen sind, müssen wir uns anschließend beim hiesigen Reiseleiter einfinden.
Hat jeder sein Voucher (Buchungsbestätigung) griffbereit?“
    Sie hatten. Das Gepäckförderband war
ein Rundlauf. Es kam aus dem Keller und führte auch dorthin zurück. Die
Passagiere umstanden es — in Doppelreihe.
    Gaby spähte umher. Sie konnte Kathrin
Uhl nicht entdecken. Aber ihr Mann stand drüben auf der anderen

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