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Die weiße Schmuggler-Jacht

Die weiße Schmuggler-Jacht

Titel: Die weiße Schmuggler-Jacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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vier
hatten noch nie so viele Olivenbäume gesehen. Karl, der Bescheid wußte, machte
auf Thymian und Myrthen aufmerksam.
    Zauberhaft, dachte Tim, wandte aber
immer wieder den Blick nach vorn. In der zweiten Reihe links saßen die Uhls.
Also gehörten sie zu den Urlaubern, die in Rhodos-Stadt ihr Hotel hatten.
Andere, die in den Süden der Insel wollten, waren in einen zweiten Bus
gestiegen.
    Von fern wirkte die Stadt wie eine
riesige Burganlage. Sie liegt an der Nordspitze der Insel, und von keinem Punkt
der Stadt ist es weit zum Strand.
    Jetzt erreichten sie die ersten Häuser.
Linkerhand war das Meer — mit erstaunlich hohen Wellen. Sie leckten den kiesigen
Strand herauf, wo Hunderte von Sonnenschirmen eine endlose Kette bildeten. Der
Bus bog stadteinwärts ab. Vier Hotels lagen am Weg. Überall wurden Urlauber
abgesetzt. Dann kurvte der Bus durch enge, belebte Straßen zum westlichen
Strand zurück. Letzte Station war das Astir Palace-Hotel.
    Und immer noch saßen die Uhls in Reihe
zwei.
    „Deine Befürchtung wird wahr“, sagte
Tim zu Gaby. „Aber du wirst sehen, daß es vorteilhaft ist.“
    Gaby hob die Achseln und blickte aus
großen Blauaugen auf das Riesenhotel. Sicherlich hatte es über 600 Betten.
    Die letzten Reisenden, etwa 15, stiegen
aus. Hoteldiener kamen und holten sich die Koffer.
    Die Uhls gehörten zu den ersten, die
sich um ihr Gepäck kümmerten, wobei Dietmar seine Frau ziemlich unsanft zur
Seite schob. Er wirkte nervös. Offenbar traute er ihr nicht zu, daß sie die
richtigen Koffer fand. Aber um sich dabei zu irren, mußte sie farbenblind sein.
Denn...
    Gaby, die sich hinter den Jungs
versteckte, zischte Erstaunen durch die Perlenzähne.
    Tim kniff die Augen zusammen. Karl
dachte: Aha!
    „Das wurmt mich aber“, knurrte
Klößchen. „Die haben ja denselben Koffer wie ich. Sogar zwei. Und ich dachte,
mein gelber wäre ein Einzelstück.“
    Die Uhlschen Koffer wurden auf einen
Gepäckwagen geladen. Der Hoteldiener karrte sie, gefolgt von dem Paar, über die
Schräge neben der Treppe in die Hotelhalle — zum Empfang.
    Die Koffer von Gaby, Tim und Karl
wurden ausgeladen. Klößchens gelber — vorhin der erste — war diesmal der
letzte.
    In der Hotelhalle schien ein Dschungel
zu wachsen. Tropisches Grün wucherte in jeder Ecke. Die Halle war riesig. Von
hier konnte man das nebenan liegende Spielcasino betreten. Aber zur Zeit war
dort Mittagsruhe, und die Roulettekessel standen still.
    Am Empfang wurde nur Englisch
gesprochen. Die vier Freunde kamen zurecht. Tim sah die Uhls in den Lift
steigen.
    „Yes, Sir“, sagte einer der
Hotelangestellten zu Tim. „Für Sie, Mr. Vierstein und Mr. Sauerlich wurde ein
Drei-Bett-Zimmer reserviert. Für Mrs. Glockner ein Einzelzimmer. Für zunächst
eine Woche. Die Zimmer liegen nebeneinander. 322 und 323 — mit Blick auf
unseren Palmengarten, wo auch der Meerwasser-Swimmingpool ist. Außerdem mit
Meerblick — etwas schräg. Wenn Sie sich hier bitte eintragen“, er schob ein
Formular hin. „Bitte, auch die Reisepässe.“
    Tim erledigte alles.
    Als sie im Lift waren, flachste Karl: „Na,
Sir! Wie fühlt man sich als Sir? Der Arme wußte nicht, wie er uns anreden soll.
So, und jetzt schmeißen wir mal unsere Drachmen (griechisches Geld) zusammen, damit der Hoteldiener Trinkgeld kriegt.“
    Der hatte einen anderen Lift benutzt — den
für Angestellte und Gepäck — und stand bereits vor den Zimmern.
    Offenbar entlohnten sie ihn fürstlich,
denn er machte fast einen Kopfstand vor Freude.
    Tim trug Gabys Koffer in deren Zimmer
und lief dann nach nebenan, wo Karl auf dem Doppelbett saß. Er hatte den Hörer
am Ohr.
    „...war ein toller Flug, Tante Susanne!“
rief er. „Echt stark und unvergeßlich. Meine Freunde sind hingerissen. Wir packen
aus und erfrischen uns. Dann tanzen wir an. Ja, ich habe kapiert, wo’s
langgeht. Bis nachher! Wir freuen uns.“
    Er legte auf. „Kaum sind wir da, ruft
sie an. Das nenne ich Zeitgefühl. Tolle Bude, was!“
    Auch Tim und Klößchen fanden das große
Zimmer phantastisch. Die Fensterseite war gänzlich aus Glas. Auf dem
überdachten Balkon standen Gartenstühle.
    Sie öffneten die Schiebetür. Sonnenglut
überfiel sie. Drei Stockwerke unter ihnen lag der Palmengarten. Rund um den
großen Swimmingpool brieten Hotelgäste in der Sonne.
    „Wie ein Mini-Dschungel“, sagte Tim. „Das
nennt man hier Palmengarten. Zum Ausflippen! Seht mal übers Meer. Die Felsen am
Horizont — das muß die türkische Küste

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