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Die Welt der Drachen

Die Welt der Drachen

Titel: Die Welt der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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blauen Drachen erschien, und sie trugen in ihren Klauen die Soldaten von Nabol, die versucht hatten, die Südklippe zu erklettern.
    »Die Drachenreiter haben das Recht auf ihrer Seite«, erwiderte F'lar kühl. »Und ihrer Aufmerksamkeit entgeht nichts.« Seine Stimme wurde lauter. »Kehrt jetzt zurück zu euren Burgen! Und bemesst die Abgaben gerecht, denn wir wissen, was ihr geerntet habt. Weiter mache ich euch zur Auflage, euren gesamten Besitz, Burgen sowie umliegende Dörfer, vom Grün zu befreien. Wer dieses Gebot missachtet, wird hart bestraft. Baron Telgar, das gilt besonders für die Südseite Ihrer Burg. Sie ist gefährlich vernachlässigt. Bringt die Hügelverteidigungen in Ordnung. In den Feuergruben hat sich Unrat gesammelt. Öffnet die Bergwerke und schafft Feuersteinvorräte herbei!«
    »Abgaben, ja, aber das übrige ...«, unterbrach ihn Larad.
    F'lars Arm deutete zum Himmel.
    »Sehen Sie da hinauf, Baron! Der Rote Stern pulsiert bei Tag und Nacht. Die Berge jenseits Ista speien Feuer und glühende Felsbrocken. Gewaltige Springfluten überschwemmen die Küstengebiete. Haben Sie alle Balladen und Sagen vergessen? So wie Sie vergessen haben, was die Drachen von Pern vermögen? Wagen Sie es, die Zeichen zu missachten, welche die Ankunft der Silberfäden verkünden?«
    Meron würde an die Fäden erst glauben, wenn er sie sah.
    Aber Larad und die meisten anderen zeigten sich von F'lars Worten beeindruckt.

    »Und die Königin«, fuhr er fort, »hat sich im zweiten Jahr zum Paarungsflug erhoben. Sie stieg hoch auf und legte eine weite Strecke zurück.«
    Plötzlich starrten die Barone nach oben. Selbst Meron wirkte verwirrt. R'gul, der dicht hinter F'lar stand, keuchte hörbar. Der Bronzereiter wagte es nicht, den Kopf zu heben. Er wusste nicht, ob das Ganze ein Trick war.
    Und dann bemerkte er aus dem Augenwinkel ein goldenes Schimmern.
    Mnementh! dachte er wütend, aber Mnementh grollte nur zufrieden vor sich hin. Die Königin kreiste über dem Plateau - ein herrlicher Anblick, das musste sogar F'lar zugeben.
    Lessa saß wie festgewachsen auf dem goldenen Nacken. Ihr weißes Gewand wehte im Wind. Ramoth hatte die Flügel weit ausgespannt, und sie war mächtiger als Mnementh.
    Das Schauspiel beeindruckte alle. Nicht einmal F'lar konnte sich der Wirkung entziehen. Er sah die Ehrfurcht in den Mienen der Barone und hörte das zufriedene Summen der Drachen.
    »Und unsere berühmtesten Weyrherrinnen - ich nenne nur Moreta und Torene - stammen wie Lessa von Pern aus Ruatha.«
    »Ruatha ...«, murmelte Meron mit zusammengebissenen Zähnen.
    »Die Silberfäden werden kommen?« fragte Larad.
    F'lar nickte langsam. »Ihr Harfner kann Ihnen die Vorzeichen nennen.« Er machte eine Pause.
    »Wir benötigen die Abgaben. Und wir müssen uns auf die Zusammenarbeit mit den Burgherren verlassen können. Der Weyr bereitet Pern auf die Gefahr vor, wie es seine Pflicht ist.
    Wer sich den Drachenreitern nicht unterordnen will, muss dazu gezwungen werden.«
    Damit sprang er auf Mnemenths Nacken. Er ließ die Königin nicht aus den Augen. Ihre goldenen Flügel trugen sie senkrecht nach oben.
    Warum musste Lessa gerade diesen Augenblick, in dem er seine ganze Konzentration brauchte, für eine Rebellion ausnützen? Warum zeigte sie vor dem ganzen Weyr ihre Unabhängigkeit? Er hätte sie am liebsten verfolgt, doch das konnte er nicht. Zuerst musste er dafür sorgen, dass die Truppen der Barone abzogen. Zuerst musste er diesen Hohlköpfen einen Vorgeschmack von der Macht der Weyrs geben.
    Auf seinen Befehl hin erhoben sich die Geschwader. Ihre Schwingen rauschten, und ihr schrilles Trompeten erfüllte die Luft.
    F'lar wandte sich zufrieden ab und befahl Mnementh, die Weyrherrin zu verfolgen, die hoch über dem Weyr auf Ramoth dahinglitt.
    Wenn er das Mädchen erwischte ...
    Mnementh entgegnete sarkastisch, dass es unsinnig sei, den beiden nachzufliegen und ihnen den Spaß zu verderben.
    Schließlich habe die Drachenkönigin seit ihrem gestrigen Paarungsflug noch nichts gefressen und sei bestimmt nicht in der Lage, sich weit vom Weyr zu entfernen. Falls F'lar jedoch darauf bestünde, diese unnötige und unbesonnene Verfolgung durchzuführen, dann müsse er damit rechnen, dass Ramoth ins Dazwischen fliehen könnte ...
    Der bloße Gedanke daran ließ F'lars Zorn im Nu verfliegen.
    Er erkannte, dass Mnementh völlig recht hatte. Er hatte sich vom Zorn beeinflussen lassen ..
    Mnementh landete neben dem Sternstein. Von hier aus hatten

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