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Die Welt der Drachen

Die Welt der Drachen

Titel: Die Welt der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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»Sie können nicht leugnen, R'gul, dass vor einer halben Stunde die Sonne hinter dem Felsfinger aufging und gleichzeitig der Rote Stern im Felsöhr sichtbar war«, erklärte F'lar ein wenig ruhiger.
    Die übrigen Drachenreiter nickten und murmelten zustimmend. R'guls ständige Skepsis F'lars Politik gegenüber ging ihnen allen auf die Nerven. Selbst der alte S'lel, einst ein glühender Anhänger von R'gul, hatte sich der Mehrheit angeschlossen.

    »Wir hatten seit vierhundert Planetendrehungen keine Fäden«, wiederholte R'gul. »Es gibt keine mehr..
    »Dann waren alle Ihre Lehren verlogen«, entgegnete F'lar gelassen. »Die Barone haben mit ihrer Behauptung recht, dass wir Drachenreiter keine Existenzberechtigung mehr besitzen.
    Der Weyr ist ein Anachronismus.
    Ich beabsichtige keineswegs. Sie gegen Ihren Glauben hier festzuhalten, R'gul. Ich gestatte Ihnen, jederzeit den Weyr zu verlassen und anderswo Ihren Wohnort aufzuschlagen.«
    Jemand lachte.
    R'gul war von F'lars Ultimatum so betäubt, dass er nicht darauf achtete. Den Weyr verlassen? War der Mann wahnsinnig? Wohin sollte er gehen? Er kannte nichts außer dem Weyr. Seine Vorfahren lebten seit Generationen hier.
    Zugegeben, nicht alle als Bronzereiter, aber auch daran hatte es nicht gefehlt. Sein Vater beispielsweise war Weyrführer gewesen wie er selbst - bis F'lar ihn verdrängte.
    Drachenreiter verließen niemals den Weyr, außer sie verloren durch Ungeschicklichkeit ihren Drachen wie dieser Lytol von Ruatha. Aber er besaß seinen Hath noch.
    Was wollte F'lar von ihm? Genügte es nicht, dass er jetzt Weyrführer war? Blähte er sich nicht vor Stolz, weil es ihm gelungen war, die Armee der Barone zurückzuweisen? Musste F'lar jeden einzelnen Drachenreiter in die Knie zwingen? Er starrte ungläubig in die Runde.
    »Ich glaube nicht, dass wir Schmarotzer sind«, unterbrach F'lar das lange Schweigen. »Es hat schon früher lange Intervalle gegeben. Der Rote Stern zieht nicht immer nahe genug vorbei, um die Silberfäden auf Pern abzuwerfen. Aus diesem Grunde errichteten unsere klugen Vorfahren das Felsöhr. Und noch eines ...«
    Seine Miene wurde ernst.
    »Es gab auch in der Vergangenheit Zeiten, in denen das Drachenvolk nahezu ausstarb - weil Skeptiker wie Sie am Werk waren.«
    Lächelnd lehnte sich F'lar zurück.
    Im Beratungsraum herrschte angespanntes Schweigen. R'gul merkte, dass er rasselnd atmete. Er sah in das harte Gesicht des jungen Weyrführers und wusste, dass der Mann keine leere Drohung ausstieß. Er musste die Überlegenheit F'lars anerkennen oder den Weyr verlassen.
    Und wohin konnte er gehen, außer zu einem der anderen Weyr, die seit ewigen Zeiten leerstanden? R'guls Gedanken schweiften weiter. Fünf verlassene Weyr! War das nicht Beweis genug dafür, dass es keine Fäden mehr gab? Beim Ei von Faranth, er musste sich in Geduld üben. Wenn dieser junge Schwachkopf dann vor den Trümmern Perns stand, konnte er eingreifen und retten, was noch zu retten war.
    »Ein Drachenreiter verlässt den Weyr nicht«, erklärte R'gul würdevoll.
    »Und akzeptiert die Politik des Weyrführers?«
    Das klang nicht wie eine Frage, sondern wie ein Befehl.
    R'gul nickte kurz, um sich nicht zu verraten. F'lar sah ihn durchbohrend an, und einen Moment lang fragte sich R'gul, ob der Mann seine Gedanken lesen konnte. Es gelang ihm, den Blick ruhig zu erwidern. Seine Zeit kam noch. Und bis dahin würde er warten.
    F'lar schien seine Kapitulation zu akzeptieren. Er erhob sich und teilte die Patrouillen für den Tag ein.
    »T'bor, Sie beobachten das Wetter und kümmern sich nebenbei ein wenig um die Wagenzüge mit den Abgaben.
    Haben Sie den Morgenbericht?«
    »Keine Regenfälle in Telgar und Keroon; Temperaturen unter dem Durchschnitt. T'bor grinste. »Die Wege sind hart und trocken, so dass die Abgaben bald eintreffen müssten.«
    Man sah ihm an, dass er sich bereits auf das Festmahl freute, das der Ankunft der Wagenzüge folgen würde. Auch die Mienen der übrigen Drachenreiter hatten sich aufgehellt.

    F'lar nickte.
    »S'lan und D'nol, ihr setzt die Suche nach geeigneten Halbwüchsigen fort. Achtet darauf, dass sie eine rasche Auffassungsgabe besitzen. Natürlich wäre es besser, für die Gegenüberstellung nur Jungen auszuwählen, die in der Tradition des Weyrs erzogen wurden.«
    F'lar lächelte schwach.
    »Aber in den Unteren Höhlen gibt es wenig Nachwuchs.
    Auch wir haben unsere Pflichten vernachlässigt. Zudem entwickeln sich die jungen Drachen

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