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Die Welt der Drachen

Die Welt der Drachen

Titel: Die Welt der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Drachenreiter saßen wie festgewachsen auf den Nacken ihrer Tiere und warteten.
    »Wir müssen absteigen, sonst ist jedes Gespräch zum Scheitern verurteilt«, schrie Meron Larad zu, aber der hatte alle Hände voll mit seinem verängstigten Tier zu tun.
    Vier Fußsoldaten gelang es schließlich, das Pferd festzuhalten. Larad stieg ab, und Meron folgte seinem Beispiel.
    Fehler Nummer Zwei , dachte Larad mit grimmigem Humor.
    Wir vergaßen, welche Wirkung die Drachen auf die Tiere von Pern ausüben. Und auf die Menschen. Er rückte sein Schwert zurecht, streifte die Handschuhe über und winkte die anderen Barone vorwärts.
    Als F'lar die Männer absteigen sah, erteilte er den ersten drei Geschwadern den Befehl zum Landen. Wie eine dunkle Sturmwolke schwebten sie in die Tiefe. Ihre Schwingen schlossen sich rauschend.
    Mnementh berichtete F'lar, dass die Drachen begeistert seien. Sie alle hätten die Kampfspiele allmählich satt bekommen.
    F'lar erwiderte missbilligend, dass sie nicht zum Vergnügen hier seien.
    »Larad von Telgar«, stellte der Mann an der Spitze sich vor.
    Er hatte eine herrische Haltung angenommen, und seine Stimme klang scharf. Für sein Alter besaß er eine bemerkenswerte Selbstsicherheit.
    »Meron von Nabol.« F'lar betrachtete das dunkle Gesicht mit den harten Zügen und dem unruhigen Blick. Ein heimtückischer Kämpfer, der seine Gegner gern provozierte.
    Mnementh übermittelte F'lar vom Weyr eine außergewöhnliche Botschaft. F'lar nickte unmerklich, ohne die Vorstellung zu unterbrechen.
    »Man hat mich zum Sprecher der Abordnung ernannt«, begann Larad von Telgar. »Die Burgherren vertreten einstimmig die Auffassung, dass die Funktion des Weyrs auf Pern erloschen ist. Aus diesem Grund weigern sie sich, in Zukunft für das Wohl der Weyrbewohner zu sorgen. Sie sprechen den Drachenreitern das Recht ab, zur Zeit der Suche Frauen von den Burgen zu holen. Und sie werden keine Raubzüge mehr dulden.«
    F'lar hörte ihm höflich zu. Larad war redegewandt und drückte sich prägnant aus. Der Drachenreiter nickte. Er sah die Barone der Reihe nach aufmerksam an. Ihre Mienen drückten Entschlossenheit und gerechte Empörung aus.
    »Ich, F'lar, Mnemenths Reiter und neuer Weyrführer, erteile euch folgenden Befehl!« Seine lässige Haltung war verschwunden. Mnementh knurrte drohend. Die Stimme des Drachenreiters klang dröhnend über das Plateau, so dass auch das Fußvolk ihn genau verstehen konnte.

    »Kehrt augenblicklich zurück zu euren Burgen! Dort angelangt, werdet ihr Ställe und Scheunen aufsuchen und die Abgaben zusammentragen, die ihr dem Weyr schuldet! Ich gebe euch eine Frist von drei Tagen, gerechnet vom Moment eurer Ankunft.«
    Meron von Nabol lachte höhnisch. »Der Weyrführer befiehlt uns, Abgaben zu leisten?«
    F'lar winkte. Zwei weitere Geschwader rauschten herbei und kreisten über der Truppe von Nabol.
    »Der Weyrführer befiehlt euch, Abgaben zu leisten«, bestätigte F'lar. »Und solange das nicht geschehen ist, müssen die Herrinnen von Nabol, Telgar, Fort, Igen und Keroon leider mit dem einfachen Quartier des Weyrs vorlieb nehmen. Das gleiche gilt für die Herrinnen von Balan, Gar und ...«
    Er machte eine Pause, denn die Barone begannen erregt zu diskutieren, als er die Geiseln aufzählte. F'lar übermittelte Mnementh rasch eine Botschaft, die der Bronzedrache weitergab.
    »Mit diesem Bluff erreichen Sie nichts«, spottete Meron. Er trat vor, die Hand auf das Schwert gelegt. Überfälle auf die Herden oder Felder hatte er schon des Öfteren erlebt; aber die Burgen waren unantastbar.
    Die Drachenreiter würden es nicht wagen ...
    T'sums Geschwader erschien. Jeder Reiter hatte vor sich eine Geisel sitzen. Die Drachen glitten so dicht über dem Boden hinweg, dass die Barone ihre Gefährtinnen erkennen konnten.
    Merons Züge waren haßverzerrt.
    Larad löste seine Blicke mühsam von dem Geschwader. Er war jung verheiratet und liebte seine Frau. So bot es ihm nur schwachen Trost, dass sie im Gegensatz zu den anderen Burgherrinnen weder schluchzte noch schrie.
    »Sie sind im Vorteil«, gab Larad mit gepresster Stimme zu.
    »Wir werden uns zurückziehen und die Abgaben liefern.« Er wollte sich eben umdrehen, als Meron sich zornbebend in den Vordergrund schob.
    »Sollen wir ihren Forderungen einfach nachgeben? Sollen wir uns von einem Drachenreiter in die Flucht schlagen lassen?«
    »Still!« Larad umklammerte Merons Arm.
    F'lar hob die Hand zu einer befehlenden Geste. Ein Geschwader von

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