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Die Welt der Sookie Stackhouse (German Edition)

Die Welt der Sookie Stackhouse (German Edition)

Titel: Die Welt der Sookie Stackhouse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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antwortete nicht. Ich hatte Jannalynn als aggressiv und ruppig, ja sogar als brutal erlebt. Aber sie hatte bestimmt auch eine weichere Seite, oder? Ich meine, es konnte doch nicht immer nur ums Schädeleinschlagen, sexy Bustiers, gemeingefährliche High Heels und Ich-töte-meine-Feinde gehen. Stimmt’s?
    Es war schön, die Stadt zu sehen, in der Sam überwiegend aufgewachsen war. »Wo ist deine Schule?«, fragte ich und versuchte mir den jungen Sam vorzustellen. Er bog Richtung Osten ab und fuhr an der kleinen Schule vorbei, wo er viel Sport getrieben hatte und deshalb Mr Yellowjacket genannt worden war. Das Yellowjacket-Stadion war ungefähr genauso groß wie Bon Temps’ Hawks-Stadion, aber in viel besserem Zustand, auch wenn die alte Highschool schon bessere Tage gesehen hatte. Die Stadtbücherei war brandneu, und vor dem Postamt war patriotisch das Sternenbanner gehisst worden. Es flatterte im warmen Wind.
    »Warum hat dein Dad beschlossen, sich hier zur Ruhe zu setzen, als er die Armee verließ?«, fragte ich. »Was machen die Leute hier, außer sich um Touristen kümmern?«
    »Die meisten haben eine Ranch«, erzählte Sam. »Und einige auch eine Farm, aber dafür ist das Land eigentlich vielzu felsig, und es regnet auch nicht häufig genug. Die meisten verdienen den Großteil ihres Einkommens während der Touristensaison und dümpeln den Rest des Jahres mit Gelegenheitsjobs so vor sich hin. Es kommen aber auch noch viele Jäger, wenn die Touristen schon wieder weg sind, das ist also auch eine wichtige Einkommensquelle. Mein Dad ist regelmäßig nach Mooney gependelt, wo Doke und Mindy jetzt wohnen. Er hatte dort einen Job als Sicherheitsmann einer großen Fabrik. Sie stellt Windturbinen zur Gewinnung von Windenergie her. Doke arbeitet jetzt dort.«
    »Und ihr alle seid hierher gezogen anstatt nach Mooney, weil …?«
    »Mein Dad wollte, dass wir das Kleinstadtleben mit allem, was dazugehört, kennenlernen. Er fand, das sei das Beste für meine Teenagerjahre und um Mindy und Craig aufzuziehen. Einige aus der Familie meiner Mutter wohnten damals noch in Wright. Und er liebte den Fluss.«
    Ich betrachtete die Leute, die in den Geschäften, an denen wir vorbeifuhren, ein und aus gingen. Es waren viel mehr Hispanics mit bräunlichem Teint darunter, als ich gewohnt war, obwohl sogar Bon Temps im letzten Jahrzehnt einen Anstieg der spanischsprachigen Einwohnerzahl erlebt hatte. Andere waren eindeutig Ureinwohner Amerikas. Aber es gab nur sehr wenige schwarze Gesichter. Ich war wirklich in ein anderes Land gereist. Und zusätzlich zu den Unterschieden in der Hautfarbe liefen hier mehr Leute in Westernklamotten herum, was irgendwie einleuchtend war. Auf dem Weg in die Stadt waren wir schon an einer Rodeo-Arena vorbeigekommen.
    Wir bogen links ab, als wir die südliche Stadtgrenze vor Augen hatten, in eine schmale Straße, die sich überall in den Vereinigten Staaten hätte befinden können. Die kleinen Häuser waren im Ranchstil gebaut, ein oder zwei hatten im Hinterhof einen Wohnwagen stehen, in dem vielleicht eineSchwiegermutter oder ein frischverheiratetes erwachsenes Kind wohnte, und bei den meisten stand ein Werkzeugschuppen in Fertigbauweise in einer Ecke des Gartens. Viele Fenster waren offen. Die Leute in Wright stellten die Klimageräte nicht so früh an wie wir in Bon Temps. Statt einer Garage hatte fast jedes Haus einen Carport, manche an der Seite angebaut, manche vorn.
    Das Haus von Sams Mutter hatte ein Vordach, das sich die halbe Fassade entlang erstreckte und Schutz genug für zwei Autos bot. Nicht schön, aber praktisch. »Ist dies das Haus, in das ihr nach eurem Umzug nach Wright eingezogen seid?«, fragte ich.
    »Ja, dieses Haus haben Mom und Dad gekauft, nachdem Dad die Armee verlassen hatte. Don ist nach seiner Heirat mit Mom hier eingezogen. Übrigens, sie heißt immer noch Bernadette Merlotte. Sie hat Dons Namen nie angenommen.«
    Bernadette Merlottes Heim war ein bescheidenes Haus, vielleicht hundertzwanzig Quadratmeter groß, mit weißer Außenverkleidung und dunkelgrünen Fensterläden. Der kleine Vorgarten hatte kaum Rasenfläche, weil er fast gänzlich aus Blumenbeeten, glatten runden Flusskieseln und Steinstatuen bestand, die unterschiedlicher nicht hätten sein können: ein kleines Mädchen mit einem Hund, ein großer Frosch und ein Geschöpf, das wohl einen Elf darstellen sollte. (Jeder Elf, den ich kannte, hätte Sams Mutter nach einem prüfenden Blick auf diese Statue wohl umbringen

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