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Die Welt des Ursprungs

Die Welt des Ursprungs

Titel: Die Welt des Ursprungs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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Mit einem Ruck hatte Kris seine Waffe frei und ließ den Energiestrahl einen Halbkreis beschreiben.
    Die Angreifer fielen wie Mücken, die zu nahe an das Feuer geraten waren.
    Kris wandte sich um. Der Mann, der hinter ihm hergekommen war, lief in weiten, hastigen Sätzen die Straße zurück. Kris verzichtete darauf, den Mann zu verfolgen, und kümmerte sich um die Leute, die vor ihm auf der Straße lagen.
    Sie waren alle tot.
    Kris durchsuchte ihre Taschen. So ungeschickt sie sich bei dem Überfall auch angestellt haben mochten, sie waren klug genug gewesen, keine Ausweispapiere mit sich herumzutragen und auch sonst nichts, was über ihre Identität Aufschluß gegeben hätte.
    Tembraker erinnerte sich an den Schrei, den er gehört hatte.
    „Grib’em!“ waren keine Worte der SILVERGLASS-Sprache.
    „Grib’em!“ würde ein Mann aus den Vereinigten Königreichen schreien, wenn er seine Kumpane dazu aufforderte, einen anderen festzuhalten. Und nachdem Kris Tembraker bis zu dieser Erkenntnis gekommen war, begann er, seine These über die Leute, die die Kriegszeit ausnutzten, um sich auf illegale Weise zu bereichern, ernsthaft zu revidieren.
    Diese Sache war ernster, als er angenommen hatte. Für Kris Tembraker gab es keinen Zweifel darüber, daß es dem Feind gelungen war, eine fünfte Kolonne auf SILVERGLASS abzusetzen.
    Er ließ die Männer liegen, wo sie gefallen waren, und lief mit Riesenschritten weiter die Straße entlang. Nach knapp zehn Minuten erreichte er sein Haus. Er schloß auf und stürmte hinein.
    Auf dem Schreibtisch seines Arbeitszimmers stand das Visiphon. Über dem kleinen Bildschirm klebte ein Zettel mit der Aufschrift: BILDÜBERTRAGUNG ABGESCHALTET; und um den Hörer des Telephons hatte jemand den Hinweis gehängt: DAS FÜHREN SOLCHER GESPRÄCHE, DIE NICHT DER STAATSSICHERHEIT DIENEN, WIRD MIT ZWANGSARBEIT NICHT UNTER EINEM JAHR BESTRAFT.
    Tembraker riß das kleine Anhängsel ab und warf es hinter sich. Der Schalter an der Tür hatte nicht funktioniert; verzweifelt hieb er auf den Knopf seiner Schreibtischlampe.
    Es blieb trotzdem dunkel. Er setzte sein Feuerzeug in Betrieb und musterte den Umschlag des Anschlußverzeichnisses, das neben dem Gerät lag.
    Es enthielt zwei Seiten, und darauf standen nur die Nummer wichtiger staatlicher Dienststellen. Tembraker nahm den Hörer ab, aber bevor er noch Zeit hatte, eine Nummer zu wählen, hörte er eine weibliche Stimme:
    „Ich mache Sie darauf aufmerksam, daß Privatgespräche verboten sind und …“
    „Das weiß ich!“ schrie Tembraker voller Wut. „Ich will das Kriegsministerium sprechen, aber sofort!“
    „Ich verbinde Sie!“ antwortete die kühle Stimme.
    Sekunden später meldete sich ein Mann. Tembraker trug sein Anliegen vor.
    „Die Leute liegen noch auf der Straße, sagen Sie?“ fragte der Mann, nachdem Kris fertig war.
    „Ja! Sie sind alle tot, bis auf einen, der mir entkommen ist.“
    „Gut! Wie sind Sie zu erreichen?“
    Tembraker gab ihm seine Rufnummer und die Adresse.
    „Sie werden noch von uns hören!“ versprach der Mann.
     
    *                     *
    *
     
    Die Sache erwies sich als absoluter Fehlschlag.
    Den Toten war keinerlei Hinweis darüber zu entnehmen, mit wem sie zusammengearbeitet hatten, und dem einzigen, der lebend dem Überfall entronnen war, kam man nicht auf die Spur.
    Tembraker hatte genügend Gelegenheit, die Hilflosigkeit des nationalen Geheimdienstes zu bestaunen. Diese Leute hatten seit altersher nichts anderes zu tun, als auf Werkspionage und ähnliche Dinge aufzupassen. Jetzt, da es sich zum erstenmal um Probleme drehte, die weit über den Bereich von SILVERGLASS hinausragten, zeigten sie sich unerfahrener als Verkehrspolizisten.
    Wenn Kris auch ohnehin schon nach allem, was er von Leinster und Harvon gehört hatte, davon überzeugt war, daß die Lage ernst sei, so bedurfte es nur noch dieser Erkenntnis, um ihm klarzumachen, daß SILVERGLASS seinen Feinden wirklich nahezu hilflos gegenüberstand und es tatsächlich eines Wunders bedurfte, um eine Wendung herbeizuführen.
    Mehrmals an diesen Tagen unterhielt er sich mit Harvon, den er im Dienst besuchte. Der Alte hatte erfahren, was Tembraker zugestoßen war, und er hörte nicht auf, ihm zu seiner Umsicht und seinem Erfolg zu gratulieren.
    „Du bist eben ein prachtvoller Kerl, mein Junge!“ pflegte er alle fünf Minuten einmal zu sagen. „Dir kommt so leicht keiner bei!“
    Auch Harvon war anzumerken, daß er Angst hatte. Aber er

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