Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Werwolf-Elite

Die Werwolf-Elite

Titel: Die Werwolf-Elite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
eben die Militärs, daran konnte man nichts ändern.
    Ich konnte wieder besser sehen und auch etwas erkennen. Wichtig war allein der Werwolf. Und er lag flach auf dem Dach.
    Vielleicht sechs oder sieben Schritte von mir entfernt. Die Kleidung zerrissen, wie ich es oft bei einem Lykanthrophen erlebt hatte, wenn er sich von einem Menschen in die Bestie verwandelte. Sein Körper wuchs dabei und streckte sich, und das konnte kein Kleidungsstück aushalten.
    Deshalb sah ich nur noch Fetzen.
    Es war eine gespenstische Szene, die ich hier erlebte. Und irgendwie wirkte sie auch kalt, denn da war auf einer Seite die Technik und die Perfektion eines Militärbetriebes, und auf der anderen stand ihnen ein Wesen gegenüber, dessen Ursprung noch niemand ergründet hatte und um das sich seit dem frühen Mittelalter Legenden und Sagen rankten, die sich gerade in der abendländischen Kultur zu einer Hochblüte entwickelten. Und erst in Vergessenheit gerieten, als mit der industriellen Revolution ein neues Zeitalter anbrach.
    Doch die geheimnisvollen Kräfte und Mächte hatten nie geschlafen, sich höchstens zurückgezogen und beobachtet. So lange, bis die Zeit reif war. Nun war sie reif.
    Die Mächte aus dem Jenseits, der Teufel, die Hölle mit all ihren Abartigen hatten zum Sturm auf die Menschheit geblasen. Der Werwolf war nur ein Teil des gewaltigen Dämonen-Mosaiks, wozu auch Vampire, Ghouls und andere Schattenwesen gehörten, gegen die ich bereits oft genug gekämpft hatte. Und jetzt wieder gegen einen Werwolf.
    Auch er war nicht mehr liegengeblieben, sondern auf die Beine gekommen.
    Licht fiel noch genügend auf das Dach. Es war nicht nur der Widerschein der Lampen, auch an den Rändern sah ich große, helle Halbkreise, wo das Dach von den Lampen getroffen wurde. Kugeln hatten ihn getroffen.
    Sie waren in seinen Körper gefahren und hatten regelrechte Stücke aus dem Fell gerissen sowie ihm große Wunden zugefügt. Auch am Kopf war er verletzt worden, er bot wirklich kein schönes Bild. Aber er lebte, und er war gefährlich. Er würde versuchen, mich zu töten.
    Ich hatte die Wahl der Waffen. Mein Kreuz konnte ich ebenso nehmen wie die Beretta oder den Dolch. Ich entschied mich für den Silberdolch.
    Er und das Kreuz bildeten praktisch eine Einheit, mit dem Dolch mußte ich es schaffen, und ich sparte dabei noch Munition.
    Die Silberklinge blitzte auf, als sie von den Lichtstrahlen getroffen wurde.
    Der Werwolf sah dies, zuckte zusammen und fauchte grimmig.
    Dann startete er. Und er bewies, daß ihn die Geschosse zwar getroffen hatten, seine Kampfeskraft jedoch nicht darunter litt. Er wollte mich.
    Während er sprang, reckte er seinen Körper in die Höhe. Dabei riß er die Tatzen hoch, öffnete das Maul noch weiter, bot mir seinen ungedeckten Körper, und die Chance ließ ich mir natürlich nicht entgehen.
    Es war fast ein klassischer Konter, als ich in ihn hineinging. Dabei drehte ich mich nach links weg, duckte mich, tauchte zur Seite, und mein rechter Arm, bei dem der silberne Dolch die Verlängerung bildete, schnellte vor, wobei er gleichzeitig einen Halbkreis beschrieb.
    Ich spürte kaum Widersand, so reibungslos und glatt lief alles ab. Dabei wußte ich genau, wann ich den Dolch loszulassen hatte und zur Seite springen mußte. Der Werwolf lief an mir vorbei.
    Nein, es war kein Laufen mehr. Er taumelte nur noch. Als würde ein Windstoß von hinten gegen ihn wuchten, so torkelte er weiter, wobei er schreckliche Laute ausstieß und dem Dachrand immer näher kam.
    Zwei Schritte noch, dann trat er ins Leere. Nicht ein Schrei war zu vernehmen, als er in die Tiefe fiel. Nur den Aufschlag hörte ich. Danach war es für wenige Sekunden still, bis die Echos der Schritte mein Ohr erreichten, als die Soldaten auf den Werwolf zuliefen, der sicherlich sein untotes Dasein ausgehaucht hatte. Ich wollte nicht vom Dach springen, die Distanz war zu hoch. Durch die Luke kletterte ich wieder zurück, stieg die Leiter hinab und sah, wie General Britten sein Büro verließ.
    »General!« rief ich.
    Er drehte sich um und wartete auf mich. Seine Mundwinkel zuckten. »Sie haben es also geschafft«, sagte er.
    »Das Biest ist tot.« Ich hob die Schultern.
    »Gut gemacht, Sinclair«, lobte mich der General. »Ich habe ihn fallen sehen. Allerdings konnte ich nicht erkennen, womit sie ihn getötet haben.«
    »Mit einem Dolch aus geweihtem Silber.«
    »Die alten Methoden?«
    »Genau, Sir.«
    Wir hatten inzwischen die Baracke verlassen und schritten um

Weitere Kostenlose Bücher