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Die Wiederkehrer

Die Wiederkehrer

Titel: Die Wiederkehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kooky Rooster
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beschäftigte, er hatte so viele Fragen. Niko lehnte den Kopf gegen den Baumstamm, schloss die Augen und hing seinen Gedanken nach. Vor zwei Tagen hatte er den Penis eines Mannes in den Mund genommen und es hatte ihm gefallen, und Bernd war mit einem Finger in ihn eingedrungen und Niko hatte das nicht einmal richtig bemerkt. Insgeheim hatte er es vermutlich doch irgendwie geahnt, gespürt – aber es nicht richtig zugeordnet. Wie Bernd ihn berührt hatte, das war so unglaublich geil gewesen, behutsam und zielstrebig – er hatte Niko schlichtweg den Verstand geraubt. Außerdem hatte Niko immer gedacht, es müsste schmerzhaft sein, auf jeden Fall aber schrecklich unangenehm, wenn man hinten etwas einführte. Vermutlich hatte er deswegen nicht richtig zugeordnet, was Bernd da machte – die Erfahrung entsprach nicht seinen Erwartungen.
    „Na, da hat aber jemand schmutzige Gedanken“, grölte Klaus. Niko fuhr hoch, schnappte den Schmöker, an dem er sich noch immer versuchte, und verbarg damit das Zelt in seiner Badehose. Verdammt!
    „Schreit nach einer Abkühlung!“, johlte Fredi und noch ehe Niko reagieren konnte, packte jeder der Jungs einen Arm und ein Bein und sie schleppten ihn unter Karins frenetischem Beifall zum Schwimmbecken, um ihn mit Schwung hineinzuwerfen. Chlorwasser durchspülte Nikos Nase, brannte in den Augen und er schluckte eine ganze Menge davon, ehe er wieder zur Oberfläche zurückfand. Arschlöcher! Das hätten die sich nie getraut, wenn Bernd … Was dachte Niko denn da? Konnte er sich nicht selbst wehren? Außerdem hätten die Freunde sicher dagegen protestiert, wenn Niko seinen Nachbar mitgebracht hätte. Es hätte sie misstrauisch gemacht, dass sich ein
so alter
Mann zu ihnen gesellen wollte – und wenn sie auch noch erfahren hätten, dass dieser schwul ist … Nun, da Niko bereits im Wasser war, drehte er noch einige Runden. Seine Kumpels waren nicht direkt homophob – naja – ein bisschen vielleicht. Er hatte ja bis vor Kurzem noch genauso gedacht. Natürlich waren sie tolerant und aufgeschlossen – solange Homosexualität sie in keinster Weise persönlich betraf. Sie kannten – bisher zumindest – niemanden, der schwul war und es einander zu unterstellen war nur als derber Witz in Ordnung. Aber wehe, wenn jemand eine ernsthafte Vermutung anstellte – da zeigte sich dann die Angst in Aggression.
    Wie seine Freunde wohl reagieren würden, wenn sie wüssten, dass einer unter ihnen homosexuell war? Und dass Niko etwas mit Bernd am Laufen hatte? Noch ging es sie nichts an, aber wenn sich die Beziehung zu dem Mann vertiefte, würde er seinen Kumpels reinen Wein einschenken müssen. Zumindest hatte Niko keine Lust auf ein aufreibendes Versteckspiel.
    Er suchte wieder seinen angestammten Platz auf und vertiefte sich grummelnd in die Lektüre – beziehungsweise tat er so als ob. Ihn beschäftigte das Gespräch über die Todesursachen. Hatte Bernd recht und man musste tot sein, ehe man wieder zurück durfte? War es wirklich möglich, dass Niko fast dreißig Jahre im Koma gelegen und nicht einen einzigen Moment davon mitbekommen hatte? So, wie er sich auch nicht daran erinnern konnte, dass er vor einen LKW gesprungen war? Die ganze Angelegenheit war nicht nur skurril und abgedreht, sondern auch ziemlich beängstigend. Da Bernd nach eigenen Angaben schon drei Jahre als Wiederkehrer lebte, wurde einem dieses Leben zumindest nicht wieder einfach so entrissen. Ob Bernd ebenfalls eine Bedingung erfüllen musste? Was es wohl war? Was hatte Bernd so abstürzen lassen, dass er sich mit Mitte vierzig den goldenen Schuss verpasst hatte? Soweit Niko beurteilen konnte, wirkte Bernd doch ziemlich gelassen, souverän und in sich ruhend.
    Während Niko seinen Gedanken nachhing, gesellte sich Simon zu ihm und quasselte ihm von irgendeiner Frau die Ohren voll, die er auf der Party kennengelernt hatte und von der er sich etwas erhoffte. Niko kannte die Geschichte – wusste, wie sie endete. Mit dieser Frau würde nichts laufen, aber Simon würde das erst in zwei Jahren begreifen. Aus lauter Frust darüber, schmiss er das Studium und mangels Alternativen, stieg Simon ins verhasste Familienunternehmen ein und übernahm es schließlich sogar. Er heiratete überstürzt und zwei Jahre später verließ ihn seine Frau für einen Mann, auf den sie es schon vor der Ehe abgesehen gehabt hatte, der damals aber nicht frei gewesen, nun aber geschieden war. Dem Alkohol immer schon zugetan, soff sich Simon nun in Grund

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