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Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition)

Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition)

Titel: Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cairiel Ari
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einem fremden Revier begegneten. Ihr Lächeln erstarb jedoch sofort, als sich die Spannung in Form eines blauen Blitzschlages entlud, der direkt auf Seran zielte. Mit einem ohrenbetäubenden Knallen bahnte sich der Zauber seinen Weg durch das Zimmer und hatte den Utera schneller erreicht, als Serrashil ihm mit bloßem Auge folgen konnte. Beim Versuch, gleichzeitig aufzuspringen und zurückzuweichen, stolperte sie und fiel mitsamt ihrem Stuhl zu Boden, direkt auf die Überreste ihres Mahls.
    Schmerz zuckte ihr durch die Schulter. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie der Großmeister eine lässige Bewegung machte. Der Blitz erstarb knisternd in seiner Handfläche. Fast gleichzeitig wurde Carath wie von Geisterhand vom Bett geschleudert und an die nächste Wand genagelt. Der Galdana keuchte schmerzerfüllt auf, als ihm die Luft aus den Lungen gepresst wurde.
    Serrashil rappelte sich wieder auf und warf den beiden einen ungläubigen Blick zu. »Was sollte das?« Ihre Schulter schmerzte vom Sturz und ihre Kleidung war voller Essen, doch sie ignorierte es.
    Carath kämpfte an der Wand gegen den unsichtbaren Griff an, der ihn gefangen hielt, schaffte es aber nicht, sich zu befreien. Jeder Muskel seines Körpers war angespannt, während er sich mit verkniffenem Gesichtsausdruck unter Serans Zauber wand. Die beiden Männer behielten sich unverwandt im Blick – Seran mit einem verträumten Lächeln auf den Lippen; das Gesicht des Winterelfen hasserfüllt verzerrt.
    »Ich werde dich jetzt loslassen, Galdana«, erklärte Seran im Plauderton, ohne auf Serrashils Frage einzugehen. »Dieses eine Mal lasse ich es durchgehen, dass du mich angegriffen hast, und es mit deiner Unwissenheit abtun. Solltest du es aber noch einmal versuchen, ist dein Leben keinen müden Cerd mehr wert.« Kaum dass er zu Ende gesprochen hatte, fiel Carath auf die Knie. Sofort sprang er wieder auf und Serrashil fürchtete eine bange Sekunde lang, er könnte erneut versuchen, den Großmeister anzugreifen. Doch der Galdana beließ es bei einem giftigen Blick.
    »Na also. Warum nicht gleich so?« Seran lächelte und setzte sich aufrecht auf den Teil des Bettes, der nicht bekleckert war.
    Serrashil stellte ihren Stuhl wieder auf und bemerkte, dass ihre Hände zitterten. Sie setzte sich und verschränkte ihre Arme vor der Brust. Die Stimmung war noch immer zum Zerreißen gespannt.
    »Kennt ihr euch?«, fragte sie vorsichtig. Sie wollte auf keinen Fall der Funke sein, der das Pulver zum Explodieren brachte.
    Der Großmeister blinzelte. »Was? Nein, natürlich nicht«, erklärte er ihr, als sei es die selbstverständlichste Sache der Welt.
    Serrashil hob die Augenbrauen. »Es ist also ganz normal unter Elfen, euch zur Begrüßung töten zu wollen?«
    Bei ihren Worten brach Seran in schallendes Gelächter aus. »Ach, Mädchen«, erwiderte er nach Luft schnappend, als er sich wieder einigermaßen gefangen hatte. »Du hast Glück, dass du ein unwissendes Menschenkind bist. Andernfalls …« Er schüttelte den Kopf. »Es gibt keine Elfen , sondern Galdana und Utera. Und wie du gerade beobachten konntest, haben wir uns nicht sonderlich lieb. Auch wenn ich bezweifle, dass dieses Exemplar hier alt genug ist, um Genaueres über die Hintergründe zu wissen. Er hasst mich, weil ich ein Utera bin.«
    Carath verspannte sich. »Euer niederträchtiges Volk hat uns in die Eiswüste verbannt, unsere Bäume gefällt und …«
    Seran unterbrach ihn mit einer Handbewegung. Sein Lächeln hatte raubtierhafte Züge angenommen. »Verschone mich mit den Geschichten, die dir deine Eltern erzählt haben, um deinen Hass auf die Utera zu schüren, Welpe.« Er erhob sich, ohne sich mit den Armen abzustürzen, und sprang vom Bett. »Im Übrigen kann ich dich beruhigen, mich verbindet nichts mit meinem Volk. Außerdem befinden wir uns an der Hohen Schule von Jadestadt und hier zählen einzig und allein Talent und Können. Wer du bist oder woher du kommst, interessiert mich herzlich wenig.«
    Die Augen des Winterelfen leuchteten auf. »Jadestadt«, wiederholte er wie in Trance und seine Verspannung löste sich sichtlich.
    »Bewundernswert, wie schnell unser frostiger Geselle auftauen kann«, kommentierte der Großmeister trocken und wandte sich an Serrashil. »Bring ihn in den Krankenflügel. Ich habe mit Großmeister Nedrin gesprochen, er und seine Schüler werden sich seiner annehmen. Sag Nedrin, er soll bei seiner Untersuchung besonderes Augenmerk auf den Kopf legen.« Seran tippte vielsagend

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