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Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition)

Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition)

Titel: Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cairiel Ari
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den Schultern. »Dann ist es nicht meine Schuld. Es ist die Aufgabe der Hohen Schule, die Magie am Laufen zu halten.«
    Sie traten durch die Tür und gingen zur Anmeldung für den Krankenflügel. Sogleich schlug ihnen der Geruch nach Kräutern und Tinkturen ins Gesicht. Serrashil zog die Nase kraus. Sie hasste diesen typischen Krankenflügelduft. Er erinnerte sie an Schmerzen, Verletzungen und ekelhafte Medizin.
    In dem Raum standen mehrere Stühle für Wartende, dazwischen Körbe, in denen verschiedene Kräuter wuchsen. Am Schalter, der den größten Teil des Zimmers einnahm, saß ein Mann mittleren Alters. Scheinbar ziellos blätterte er durch Bücher und Akten.
    »Was wollt ihr?«, fragte er mit gelangweilter Stimme, ohne aufzuschauen.
    »Hallo Kedo«, begrüßte Serrashil ihn freundlich, was ihn dazu veranlasste, mürrisch den Kopf zu heben.
    »Seit wann werden Kampfkunststudenten aufrecht gehend hier eingeliefert? Wirklich verletzt siehst du auch nicht aus.«
    »Großmeister Seran schickt uns. Wir sollen den Galdana in den Krankenflügel zu Großmeister Nedrin bringen.« Serrashil deutete auf Carath, der die Schultern nach hinten gezogen und die Arme abwehrbereit zur Brust gehoben hatte. Offensichtlich sagte ihm die sterile Umgebung des Flügels genauso wenig zu.
    Kedo rückte seine Brille zurecht und warf ihnen einen Blick zu. »Wollt ihr mich auf den Arm nehmen? Erstens war Großmeister Seran schon lange nicht mehr hier und zweitens gibt es keine Galdana .« Er verengte die Augen und musterte Carath von oben bis unten. »So krank sieht er außerdem gar nicht aus.«
    Serrashil runzelte die Stirn, während Kie erheitert gluckste. Was sollte das schon wieder? »Großmeister Seran hat mir gesagt …«
    »Es ist in Ordnung, Kedo, sie sind bei mir angemeldet«, unterbrach sie eine tiefe Stimme. Alle vier Köpfe wandten sich dem Sprecher zu. Ein bereits ergrauter Mann mit Ziegenbart stand aufrecht vor ihnen. Er trug eine Großmeisterrobe und betrachtete sie aufmerksam durch die Gläser seiner Brille. Sein Blick blieb an Carath hängen. Serrashil widerstand dem Drang, sich vor ihren Schützling zu stellen. Nedrin wirkte zwar immerzu höflich und reserviert auf sie, aber schon alleine die Tatsache, dass er ein Mediziner war, machte ihn ihr unsympathisch. Sein zweites Unterrichtsfach, Göttertum, fand Serrashil auch nicht sonderlich prickelnder.
    »Großmeister Nedrin.« Kedo senkte ergeben den Kopf. »Sie stehen nicht auf der Besucherliste.« Skeptisch die Stirn runzelnd deutete er auf ein beschriebenes Blatt Papier.
    »Das ist nicht wichtig. Seran hat mich persönlich über ihr Kommen informiert.«
    Kedo schnaubte, murmelte etwas von wegen: »Diese Magier können auch nie den Vordereingang benutzen« und vergrub sein Gesicht wieder in einem Buch.
    Nedrin verzog sein strenges Gesicht zu einem Lächeln und deutete auf den Gang hinter ihm. »Folgt mir.«
    Serrashil und Kie warfen sich einen Blick zu. Caraths Ohren zuckten, aber er folgte ihnen zögerlich, als sie sich in Bewegung setzten. Serrashil starrte in den gefliesten Boden. Wann würde dieser schreckliche Tag endlich ein Ende haben? Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als sich endlich in Delrens Arme zu verkriechen und die anstrengende Welt um sich herum für ein paar Stunden einfach zu vergessen.
    »Wie habt ihr ihn gefunden?«, fragte Nedrin unterwegs. Er ging angenehm langsam, ganz im Gegensatz zu Serans energischen Schritten.
    »Ich wollte draußen im Wald trainieren, als ich ihn im Schnee habe liegen sehen«, erklärte Serrashil ihm wahrheitsgemäß. »Großmeister Seran und ich haben ihn dann zur Schule gebracht …« Sie stockte.
    Der Großmeister warf ihr einen Blick zu. »Und weiter?«
    »Seran hat ein regelrechtes Versteckspiel daraus gemacht, ihn in das Gebäude zu bringen. Er hat uns unsichtbar gezaubert und nach Möglichkeit verhindert, dass wir entdeckt werden.« Serrashil zuckte mit der Schulter. »Ich verstehe nicht, was das ganze Theater sollte.«
    Ein leises Lachen entsprang Nedrins Kehle. Er deutete auf eine Tür links von ihnen, kramte in seinem Umhang nach einem Schlüssel und sperrte auf. »Es würde mich mehr wundern, wenn du ihn verstanden hättest. Seran ist ein guter Schauspieler.« Der Großmeister öffnete die Tür und wies die Studenten und Carath an, einzutreten. Kaum hatte Serrashil einen Fuß über die Schwelle gesetzt, flackerte das Magische Feuer in den Wandhalterungen auf. Licht erfüllte den Raum und brachte mehrere Regale

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