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Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition)

Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition)

Titel: Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cairiel Ari
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Hand balancierte. Sie war gerade von einem Erkundungsausflug in die angrenzenden Räume zurückgekehrt, als sie es vor der Zimmertür fand, in das Seran den Winterelfen gebracht hatte. Mittlerweile waren mehrere Stunden verstrichen und ihr Magen rebellierte unaufhörlich gegen die Schmach, seit dem ersten Mahl am frühen Morgen nichts mehr zu tun zu haben. Immerhin war es ihr gelungen, ein Badezimmer und ein Abort zu finden, um sich zu waschen und zu erleichtern.
    Sie drapierte das Tablett auf einer Anrichte und begutachtete das Essen. Großmeister Seran hatte ganze Arbeit geleistet, verhungern würden sie nicht. Mehrere Scheiben belegtes Brot waren dabei, außerdem einige Schalen mit eingelegtem Obst und zwei Wasserkrüge. Serrashil schnappte sich ein Stück Apfel und biss davon ab, während sie sich dem Bett des Winterelfen zuwandte, um zu ihrem Platz an seiner Seite zurückzukehren.
    Als sich ihre Blicke trafen, verharrte Serrashil regungslos auf ihrem Platz, das Apfelstück noch zwischen den Lippen. Der Galdana hatte sich im Bett aufgesetzt und betrachtete sie mit ausdruckslosen Augen.
    Serrashil fing sich wieder und beeilte sich, den Bissen zu zerkauen und hinunterzuschlucken. »Du bist schon wach? Wie fühlst du dich?« Ihr Blick fiel auf den Apfel in ihrer Hand und sie deutete unbeholfen auf das Tablett hinter sich. »Möchtest du auch etwas?«
    Der Winterelf legte den Kopf zur Seite. »Wer bist du?« Er betonte jedes Wort unsicher, offensichtlich sprach er die Sprache der Menschen noch nicht allzu lange. Auch seine Stimme klang anders als die eines menschlichen Wesens. Ähnlich den Utera war sie mehr ein Säuseln, fast wie der Wind, wenn er durch eine Baumkrone rauschte.
    »Mein Name ist Serrashil.« Sie machte eine ausladende Bewegung. »Wir sind hier in der Hohen Schule.«
    Der Galdana blinzelte. »Ich habe von dir geträumt«, stellte er fest.
    Serrashil bedachte ihn mit einem irritierten Blick, dann ging ihr auf, was er damit meinte. »Oh nein, du hast mich nur gesehen, kurz bevor du ohnmächtig geworden bist. Vermutlich ist es dir wie ein Traum vorgekommen.« Sie ging zurück zum Tablett, um es ihm zu bringen und auf seinen Oberschenkeln abzulegen. Er betrachtete es mit großen Augen, während sie sich auf den Stuhl neben dem Bett setzte.
    »Greif ruhig zu«, ermutigte Serrashil ihn und nahm sich noch ein Apfelstück. »Wie heißt du?«, fragte sie kauend.
    »Carath.« Der Galdana beobachtete, wie sie das Obst aß, und nahm selbst ein Stück davon. Seine Finger zitterten dabei.
    »Was verschlägt dich hierher, Carath?«, fragte sie vorsichtig weiter. Vielleicht konnte sie das Eis brechen, indem sie ein wenig mit ihm plauderte. Und ganz nebenbei etwas mehr über ihn in Erfahrung bringen.
    Er stockte. »Ich … bin auf der Suche«, erklärte der Winterelf ihr schließlich zögerlich. Seine Ohren, länger als die eines Menschen, zuckten. Dabei machte er eine Geste mit der Hand, die Serrashil nicht kannte.
    »Auf der Suche? Was könnte ein Winterelf wie du hier verloren haben?«, wunderte sie sich. Noch nie zuvor hatte sie einen Angehörigen seines Volkes gesehen oder auch nur davon gehört, warum sollte ausgerechnet einer von ihnen aus heiterem Himmel nach Jadestadt geschneit werden? Der Galdana hörte ihr jedoch nicht mehr zu. Sein Blick war auf etwas hinter ihr gerichtet, wobei sich seine Augen zu Schlitzen verengten. Er stieß ein zischendes Geräusch aus, bei dem sich ihr sämtliche Nackenhaare aufstellten. Noch ehe sie sich umdrehen konnte, um zu sehen, was ihn so in Rage versetzte, war Carath schon aufgesprungen und hatte schützend die Fäuste vor seinen Körper erhoben. Das Tablett flog in hohem Bogen durch die Luft und das Essen verteilte sich über das Bett und den Boden. Kurz drohten die Knie des Galdana nachzugeben, er fing sich aber gleich wieder.
    Serrashil warf einen Blick über ihre Schulter. Seran hatte den Raum betreten, war aber gleich an der Tür stehen geblieben. Statt seiner Großmeisterrobe trug er ein weißes Hemd und eine einfache Hose, was ihn zusammen mit seinem wie immer zerzausten grünen Haar wirken ließ, als sei er gerade erst aufgestanden. Er betrachtete den Winterelfen mit hochgezogenen Augenbrauen und trat einen Schritt näher.
    Carath fauchte etwas in einer Sprache, die Serrashil nicht verstand, aber es bewirkte, dass der Großmeister erneut inne hielt. Die beiden musterten sich eindringlich, was Serrashhil unwillkürlich schmunzeln ließ. Wie zwei Hunde, die sich in

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