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Die Witzekiste

Die Witzekiste

Titel: Die Witzekiste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lentz
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Rotationsverfahren: vier Jahre Deutschland, vier Jahre Belgien und so weiter. Wenn die Präsidentschaft dann an die osteuropäischen Länder fällt, wird sowieso keiner seinen Namen aussprechen können, aber wen kümmert das schon? Prince Charles wird glücklich sein, weil er Camilla heiraten darf, aber die Mädels werden wegen William traurig sein.
    Nein, nein, nein! Ich glaube, wir machen einen gewaltigen Fehler. Seit Hunderten von Jahren ist Europa ein Mosaik aus Ländern, Sprachen und Währungen, wie man es nirgends sonst auf der Welt finden kann. An einem Tag kann man durch drei oder vier verschiedene Länder reisen, die jedes eine eigene Sprache, eine eigene Kultur, eine eigene Geschichte haben. Warum sollten wir damit aufhören? Für die Vereinigten Staaten war es einfacher, weil sie alle jung waren, als die Union gebildet wurde, aber Europa ist eine Institution. Jedes Land ist anders, weil es eine andere Vergangenheit hat. Könige und Königinnen, Diktatoren und Tyrannen sind gekommen und gegangen. Grenzen wurden hin- und herbewegt, Imperien wurden geschmiedet und wieder aufgelöst, und aus diesen ganzen Turbulenzen ist etwas in der Welt Einmaliges entstanden, die kreativste Kleinstaaterei der Weltgesellschaft – und wir versuchen nun, alles glatt zu bügeln und so langweilig wie ein Smokinghemd zu machen. Wo immer man hinreist, bald wird alles standardisiert sein: Essen, Kleider, Häuser, Städte, Autos, Verkehrsschilder, Reisepässe und was sonst noch alles! In Brüssel arbeiten sogar gut bezahlte Fachleute daran, eine standardisierte europäische Klobrille zu produzieren. Wenn Sie also über kein europäisches Standard-Hinterteil verfügen, müssen Sie möglicherweise einige Entfernung zurücklegen, bis Sie ein Örtchen finden, an dem Sie sich bequem niederlassen können. Ich hoffe, Sie werden es so lange aushalten können.

DIETER THOMA
Geschlechterkampf: B . trifft
den Nagel auf den Kopf
    Männer und Frauen passen eben nicht zusammen, sagte schon Loriot.

    B. trifft mich zu Hause. B. kommt ohne ihren Hund Nikolaus. Zweifelt sie, ob es ihm gut tut?
    Warum gerade sie gebeten worden sei, mit mir über Witze zu reden?
    Weil ich ihre Sendungen schätze, und sie selber auch. – B. sagt: »Geschenkt!«
    Weil sie bekannt und intelligent sei. – B. winkt ab: »Aber das gilt für viele.«
    Weil sie zu den wenigen in der Moderatorengilde im Fernsehen gehört, die sich für ihre Gäste noch wirklich interessieren. B. dankt: »Wenn du meinst . . .«
    Weil ich gern mit einer Frau über Witze sprechen wollte. – B. denkt: ›Das wird es sein!‹ Vor allem eine Frau, die mir endlich erklären kann, warum so wenige Frauen Witze erzählen. B. sagt: »Frauen sind eben auch beim Witz unterrepräsentiert. Es gibt viele Männer, die sagen, die Frauen und der Witz, das passt nicht zusammen. Denn der Witz sieht die Dinge ironisch und stellt sie auf den Kopf. Wenn sich Frauen so kritisch geben, hat ›mann‹ das nicht so gern.«
    B. setzt fort: »Man kann ja auch fragen, warum Frauen in Witzen so wenig vorkommen, es sei denn als komische Ehefrau oder als Sexualobjekt. In Stammtischwitzen. Es liegt vermutlich daran, dass Männer über Frauen nicht gerne nachdenken.«
    Ich liefere ein Beispiel für den Witz über Frauen als Sexualobjekt:

    Ein Mann kommt morgens mit einem leuchtend blauen Auge ins Büro. »Was ist passiert?«, fragen die Kollegen.
    »Das war meine Frau« , erklärt er.
    »Und warum ist sie so ausgerastet?«, fragen die Kollegen.
    »Nur , weil ich ›du‹ zu ihr gesagt habe.«
    Die anderen sind erstaunt. »Nur ›du‹ , und dann diese Reaktion? Wieso denn das?«
    »Ja , wir saßen beim Fernsehen, und dann hat sie gesagt: Weißt du eigentlich, dass wir schon drei Monate keinen Verkehr mehr gehabt haben?
    Und da habe ich geantwortet: ›Du!‹«

    Darüber kann sich Bettina Böttinger amüsieren. »Der ist ja noch harmlos. Und nicht wirklich böse.« Ein schlimmeres Produkt hat sie gerade auch nicht im Kopf. Oder sie will es nicht erzählen. Hat sie als gebürtige Düsseldorferin Probleme, in Köln zu arbeiten?
    »Nie gehabt!«
    Mir fällt ein, dass sie beim Köln-Marathon mitgelaufen ist. Machen lange Beine so etwas einfacher?
    »Nein. Wenige große Schritte strengen dafür mehr an als viele kleine.«
    Mir kamen 100 Meter zu laufen immer schon weit vor. Sportliche Weggenossen könnten wir also nie werden.
    Über welche Witze kann sie lachen?
    »Diesen Witz mag ich zurzeit am liebsten«:

    Ein altes Ehepaar

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