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Die Wölfe vom Rock Creek - Alaska Wilderness ; 2

Die Wölfe vom Rock Creek - Alaska Wilderness ; 2

Titel: Die Wölfe vom Rock Creek - Alaska Wilderness ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ueberreuter
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wie Wölfe lebten, und wie ihre Beziehung zu Bergschafen, Karibus, Elchen und kleineren Tieren war.‹ Das hat sich inzwischen grundlegend geändert, und unser Programm hat entscheidend dazu beigetragen, die Lebensbedingungen der Wölfe in diesem Park zu erforschen und zu verbessern. Wir wissen zum Beispiel, dass sich die Wölfe hauptsächlich von jungen Elchen und Karibus ernähren. In schneereichen Wintern wagen sie sich auch an größere Karibus heran, die im hohen Schnee nicht so beweglich sind. Interessanterweise gehören auch Lachse, die im Herbst in den Flüssen laichen, zu ihren Nahrungsquellen. Seit 1986 haben wir über 360 Wölfe mit Funk- oder GPS -Halsbändern versehen und auf diese Weise herausgefunden, wie sie sich verhalten und was wir tun können, um sie noch besser zu schützen.«
    »Komm auf den Punkt, John!«, flüsterte Greg Erhart vor sich hin. Der Polizeichef der Ranger saß direkt vor Julie. »Dann schaffe ich vielleicht noch einen Western.«
    John tat ihm den Gefallen. »Lassen Sie mich deshalb zu meinem eigentlichen Anliegen kommen: Ihnen dürfte bekannt sein, dass ungefähr ein Fünftel aller gekennzeichneten Wölfe an einer Gewehrkugel sterben. Solange die Tiere außerhalb der Parkgrenzen abgeschossen werden, können wir nichts dagegen tun, auch wenn Tierschützer und andere Organisationen schon seit Jahren ein Gesetz fordern, das die Tötung von Wölfen überall verbietet. Zumindest in unmittelbarer Nähe der Parkgrenzen sollten solche Abschüsse verboten sein. Wölfe kennen keine Parkgrenzen und folgen auf ihren Wanderungen vornehmlich ihrem Jagdinstinkt. Gerade die Aufzeichnungen der letzten Tage nähren aber den Verdacht, dass es Wilderer geben muss, die bewusst die Parkgrenzen überschreiten, um einzelne Wölfe aus dem Nationalpark zu treiben und in freier Wildbahn zu erschießen. Die Bewegungen der Wölfe, vor allem des Rudels am Rock Creek, lassen keine andere Vermutung zu. Wenn die Tiere nicht auf der Jagd sind, befinden sie sich auf der Flucht. Banu, der Anführer des Rudels, ist ein besonders kräftiger und intelligenter Bursche, der niemals vor etwas davonlaufen würde, es sei denn, ein Mensch mit einem Gewehr wäre ihm auf den Fersen. Wölfe haben große Angst vor Menschen.«
    Er legte eine kurze Pause ein, um seine Worte besser wirken zu lassen, und hatte jetzt auch die Aufmerksamkeit von Ranger Erhart. »Deshalb meine Bitte: Halten Sie nördlich der Park Headquarters, vor allem am Rock Creek, aber auch in den Tälern des Savage und Teklanika Rivers nach Wilderern und unrechtmäßigen Eindringlingen Ausschau. Auf dem Tisch am Eingang habe ich die gesammelten Infos der letzten Wochen und eine Grafik mit den Bewegungen des Rudels vom Rock Creek für Sie bereitgelegt. Ich bin nur ein Biologe und für solche Aufgaben gänzlich ungeeignet.« Er lächelte flüchtig.
    Nach einer Weile fuhr er fort: »Die Zahlen sind alarmierend. Während der letzten vier Wochen wurden die Wölfe vom Rock Creek von dreizehn auf sieben Tiere reduziert. Alle Wölfe wurden außerhalb des Nationalparks erschossen und wir haben keine rechtliche Handhabe gegen die Wilderer. Wir sind deshalb auf Ihre Hilfe angewiesen. Nur wenn wir den Wilderern nachweisen können, dass sie in den Nationalpark eingedrungen sind und ihre Opfer über die Grenze getrieben haben, können wir etwas gegen sie unternehmen.«
    Nachdem sich das Gemurmel der Zuhörer gelegt hatte, ergriff Superintendent Green das Wort. »Vielen Dank, John. Die Zahlen sind tatsächlich alarmierend. Ich habe bisher darauf verzichtet, sie an die Medien weiterzugeben, um die Wilderer nicht unnötig aufzuschrecken. Ich würde sie gern auf frischer Tat ertappen, möglichst schon in den nächsten Tagen.« Er suchte Ranger Erhart und fand ihn. »Ranger Erhart, Sie übernehmen die Leitung des Einsatzes. Weder die Medien noch unsere Besucher dürfen von diesen Aktionen Wind bekommen, sonst gibt es nur unnötigen Trubel, und die Politiker und die Tierschutzverbände mischen sich ein. Darauf kann ich gut verzichten.« Er überlegte kurz und nickte dann. »Das war’s. Ranger Erhart, bitte übernehmen Sie!«
    Ranger Erhart stand auf und machte nicht mehr den Eindruck, als wollte er sich an diesem Abend einen Western ansehen. »Meine Leute und die Ranger Schneider und Wilson bitte zu mir. Alle anderen morgen nach dem Frühstück in diesem Raum. Je eher wir loslegen, desto größer sind unsere Chancen.«
    Julie und Carol blickten einander betrübt an. »Ich glaube,

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