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Die Wölfe vom Rock Creek - Alaska Wilderness ; 2

Die Wölfe vom Rock Creek - Alaska Wilderness ; 2

Titel: Die Wölfe vom Rock Creek - Alaska Wilderness ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ueberreuter
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ich weiß, was jetzt kommt«, sagte Julie leise. »Nachtpatrouille. Meine Huskys werden sich freuen. Die wären am liebsten heute Nachmittag schon auf Tour gegangen.«
    »Netter Kerl, dieser John. Bringt uns Arbeit ohne Ende.«
    »Im Anorak sah er besser aus.«
    »Vergiss ihn, Julie. Der hat nur seine Wölfe im Kopf.«
    »Das ist schließlich sein Job.«
    Carol spielte die Entrüstete. »Verteidige ihn nur. Heute Nacht um drei, wenn du allein durch die Kälte fährst, wirst du ihn genauso verfluchen wie ich. Oder hast du’s etwa auf ein Date mit diesem Professor abgesehen?«
    »Professor? Date?« John war unbemerkt neben ihnen aufgetaucht. »Sprechen Sie etwa von mir? Also, zum Professor fehlt mir noch einiges, aber ein Date ist eine gute Idee.« Er blickte Julie an. »Wenn ich ehrlich bin, wollte ich Sie gerade überreden, an Ihrem nächsten freien Tag mit mir auszugehen. In Fairbanks gibt’s eine neue Sushibar. Sie mögen doch rohen Fisch, oder?«
    »Ich weiß nicht … «
    »Der Fisch bei Tomio ist was ganz Besonderes«, schwärmte er. »Sie werden sehen, der Lachs und der Thunfisch zergehen auf der Zunge. Also … «
    Julie atmete erleichtert auf, als Ranger Erhart nach ihr rief und sie sich vor einer Antwort drücken konnte. »Ich … äh … Ranger Erhart ruft nach mir.« Sie stahl sich mit hochrotem Gesicht davon und meldete sich beim Polizeichef.
    »Ah, da sind Sie ja«, rief Erhart. »Ranger Schneider und Sie werden die Trails in der Gegend mit Ihren Hundeschlitten abfahren. Am besten brechen Sie sofort auf. Ausschlafen können Sie morgen. Aber keine Alleingänge! Sobald Sie etwas Verdächtiges bemerken, geben Sie mir über Funk Bescheid.«
    »Aye, Sir«, bestätigte Julie und machte sich schnell aus dem Staub.

3
    Die Huskys ahnten bereits, dass es wieder auf den Trail ging, und begrüßten sie ausgelassen. Vor allem der lebhafte Curly sprang bellend im Kreis und wartete ungeduldig darauf, dass Julie ihn von seinem Pfosten losband und ihm das Geschirr anlegte. »Keine Angst, ihr kommt alle mit!«, beruhigte sie die Huskys. »Auch du, Curly. Und so wie es aussieht, werden wir erst morgen früh wieder zurück sein. Ranger Erhart hat einen Spezialauftrag für uns.«
    Sie kraulte Chuck zwischen den Ohren und drückte seinen Kopf gegen ihre Wange. »Die Sache ist nicht ungefährlich«, flüsterte sie ihm ins linke Ohr. »Am Rock Creek hat es jemand auf unsere Wölfe abgesehen, und wir sollen nach Spuren suchen.« Sie küsste den Husky auf die Stirn. »Gib mir sofort Bescheid, wenn du jemanden witterst.«
    Carol bekam es vor allem mit Rowdy zu tun. Ihr »Problemhund«, wie sie ihn nannte, sprang laut bellend auf der Stelle und schien wieder einmal nicht zu wissen, ob er wütend sein oder sich freuen sollte. »Benimm dich, Rowdy!«, wies ihn Carol zurecht. »Sonst kannst du dir dein nächstes Fressen abschminken!« Rowdy dachte nicht daran, auf Carol zu hören. Er schnappte sogar nach ihr, während sie ihn an die Führungsleine band, und gab erst Ruhe, als Skipper ihn zur Ordnung rief. Ihr Leithund war stark und ausdauernd, wie geschaffen für ein langes Rennen.
    Bevor sie losfuhren, überprüfte Julie ihre Ausrüstung. In dem Vorratssack, den sie unter die Haltestange gebunden hatte, befand sich Proviant für die Nacht, eine Thermoskanne mit heißem Tee und die Ausrüstung, die jeder Ranger auf eine Inspektionsfahrt mitnahm: Funkgerät, Revolver, Messer, Axt, Verbandskasten, Taschenlampe, Hundefutter, ein Seil und mehrere Lederriemen und in den Anoraktaschen die Notration mit Feuerzeug, Streichhölzern, Schokolade und einem GPS -Gerät, das ihr jederzeit zeigen würde, wo sie sich gerade befand. Ihren Feldstecher hatte sie um den Hals hängen und über ihre Mütze zog sie zuletzt noch das elastische Band mit der Stirnlampe. Ohne diese Hilfsmittel wäre es zu gefährlich gewesen, in die Wildnis hinauszufahren.
    »Uhrenvergleich«, sagte Carol. Sie stand bereits auf den Kufen ihres Schlittens und blickte auf ihre Armbanduhr. »Zweiundzwanzig Uhr. Melde dich alle dreißig Minuten über Funk bei mir. Bis drei Uhr morgens sollten wir draußen bleiben, aber sag Bescheid, falls du müde wirst und nicht mehr kannst, dann brechen wir die Suche ab. Glaubst du, du hältst so lange durch?«
    »Ich bin zäh«, erwiderte Julie zuversichtlich.
    Carol nickte zufrieden. »Bleib östlich vom Flussufer und denk dir nichts dabei, wenn ein Hubschrauber über dich hinwegbraust. Könnte sein, dass Ranger Erhart mit Infrarot nach

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