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Die Wohltäter: Roman (German Edition)

Die Wohltäter: Roman (German Edition)

Titel: Die Wohltäter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Nordberg , Nuri Kino
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behauptet, dass Sie aussteigen würden. Sie haben gelogen. Ich bin hierhergekommen. Also was wollen Sie? Wollen Sie interviewt werden?«
    Er machte Anstalten, vom Tisch aufzustehen, aber Eva fasste ihn am Handgelenk. »Bitte, Sie können uns doch wenigstens mal zuhören. Wir wollen niemandem etwas Böses. Was wir tun, ist wichtig. Wir möchten doch nur in Ruhe gelassen werden.«
    Ninos fand, dass sie nun etwas ängstlich aussah. Er zog sachte seine Hand zurück. »Ich werde jetzt gehen.«
    Da ergriff Bernt seinen anderen Arm. »Sie verstehen uns wohl nicht richtig. Sie müssen uns zuhören.«
    Ninos zog seinen Arm zurück. »Lassen Sie mich los! Was stimmt mit Ihnen nicht? Wollen Sie mich zwingen, hier mit Ihnen im Keller zu sitzen, während Sie einen Vortrag über Ihre Sekte halten? Das können Sie vergessen.«
    »Beruhigen Sie sich doch«, mahnte Solveig. »Wir möchten nur, dass Sie uns zuhören. Aber da Sie so ungeduldig sind, können wir gern etwas schneller machen.« Sie beugte sich vor, um etwas aus einer Handtasche hervorzuholen, die am Boden stand.
    Ninos schielte zur Tür. Dort standen zwei weitere Männer. Sein Atem ging schneller. »Sie dürfen nicht glauben, dass Sie mich hier festhalten können! Ich gehe jetzt.«
    Solveigs Stimme war völlig tonlos, als sie ihm antwortete: »Seien Sie so freundlich und setzen Sie sich. Wir wissen, dass Sie keinem von uns etwas antun wollen, und wir sind auch nicht hier, um Ihnen etwas anzutun.«
    Ninos lief ein Schauer über den Rücken. Die Situation fühlte sich vollkommen verkehrt an. Sie hätten ihn einfach anrufen und ihm berichten können, wer sie waren, statt ihn unter Vorspiegelung falscher Tatsachen in einen Keller zu locken und ihm Kaffee anzubieten. Er sollte wirklich schleunigst von hier wegkommen.
    »Ich möchte jetzt gehen.« Ninos begann, sich rücklings in Richtung Tür zu bewegen.
    »Wir haben es doch nicht nötig, uns anzuschreien«, sagte Solveig. »Hier«, ergänzte sie und zeigte auf einen Scheckblock, den sie auf den Tisch gelegt hatte. »Sie brauchen überhaupt nichts zu verstehen, wenn Sie nicht wollen. Auch wenn das natürlich schade wäre.« Sie sah ihn an. »Jedenfalls haben wir einen Vorschlag für Sie, den Sie eventuell verstehen können.«
    Sie ging einige Schritte auf Ninos zu. »Wir haben einiges über Sie in Erfahrung gebracht, ist Ihnen das klar? Wir wissen, dass diese Verleumdungskampagne Ihre Idee war. Wir wissen, dass Sie es waren, der in der Morgenzeitung verbreitet hat, dass es bei uns nicht mit rechten Dingen zugeht. Wir wissen auch, unter welchen Umständen Journalisten leben müssen, wenn Sie noch nicht lange in diesem Beruf arbeiten.«
    Sie sah ihn mit weitaufgerissenen Augen an und betonte ihre Worte mit Nachdruck. »Ich glaube nicht, dass Ihnen die Morgenzeitung dafür besonders viel Geld gezahlt hat. Wenn Sie sich jetzt zurückziehen, werden wir Sie für den Verlust entschädigen. Aber dann möchten wir keine weiteren Artikel sehen.« Sie legte den Kopf schief und lächelte angestrengt, sodass ihr Mund zu einem geraden Strich wurde.
    Ninos’ Gefühl von Unruhe und Unbehagen verwandelte sich in Wut. Was bildete diese dumme Tante sich eigentlich ein? Dass er einen kleinen Scheck entgegennehmen und weiterhin zulassen würde, wie sie die Welt um Milliarden betrogen?
    »Ich will Ihr Geld nicht.« Verächtlich spuckte er seine Worte aus. »Wie wäre es stattdessen damit: Sie nehmen das Geld und schicken es nach Afrika, ausnahmsweise. Und ich mache weiter wie bisher. Bis ich sowohl Sie als auch den Dänen, den Sie anbeten, zunichtegemacht habe. Das ist einfacher.«
    Er legte ebenfalls seinen Kopf schräg, um ihre Mimik nachzuahmen. »Was sagen Sie dazu?«, zischte er. »Dass jetzt Krieg herrscht.«
    Wie in einem perfekt abgestimmten Sinfonieorchester, bei dem Hunderte von Musikern der Handbewegung eines Dirigenten folgen, brach bei der letzten Silbe von Ninos’ Satz tatsächlich eine Art Krieg aus.
    Von der Außentür hörte man zwei schneidende Knalls, und gleichzeitig wurde das kleine Fenster oberhalb des Küchenschranks zertrümmert. Ninos ahnte zwei maskierte Gesichter hinter Gewehrmündungen, die durch das Fenster hindurch auf den Tisch gerichtet waren, an dem Bernt und Eva noch immer saßen.
    Ohne darüber nachzudenken, was sich unter ihm befand, machte Ninos einen waagerechten Hechtsprung durch die Luft und landete platt neben Solveig, die bereits auf dem Boden lag und jaulte, als hätte ein Schuss sie getroffen. Wenige

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