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Die Wolkenkinder

Die Wolkenkinder

Titel: Die Wolkenkinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Hanks
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entdeckt worden? Dann wäre es vielleicht besser, trotz der vielen Unwägbarkeiten den Hof sofort zu verlassen. Dietbert bedeutete den anderen sich still zu verhalten, was diese aber ohnehin bereits taten und so konnten sie klar und deutlich eine der Stimmen erkennen: Emmerich!
       Mit gedämpftem und verschwörerischem Ton schien er gerade intensiv auf jemanden einzureden: „Sehr schön! Wieder einer mehr! Langsam werden wir zu einer wirklich großen, was sag’ ich, gigantischen , Organisation! Otmar! Hiermit erkläre ich dich zum geheimen Mitglied der „Kinder der Nacht“! Hier ist dein Keltenkreuz, lass es niemanden sehen! Bei Verlust wirst du schwer bestraft! Du unterstehst direkt mir und hast mir auf Gedeih und Verderb zu gehorchen und wenn ich eines Tages zum Ersten Großmeister geworden bin, mache ich dich zu meinem Stellvertreter! Dann übernehmen wir im ganzen Fürstentum die Macht und fegen diese protestantische Sippe im Schloss davon! Jetzt verschwinde und wehe dir, du lässt auch nur ein Wort über unseren Geheimbund über deine Lippen kommen – das wäre dein sicherer Tod! Klar?“
       „Klar! Alles Klar, Emmerich!“ duckmäuserte der linkische Vasall Emmerichs.
       „Was heißt hier Emmerich! Du nennst mich ab heute Meister, wenn wir im Namen der Kinder der Nacht zusammenkommen! Aber nur dann! Klar?“
       „Natürlich Emmer ... Meister!“
       „Schon besser! Und merk dir gut: Für Verräter gibt es keine Gnade! Verschwinde jetzt! Ich lass dich wissen wann und wo du offiziell der Gruppe vorgestellt wirst!“
       Die Jungs blieben mit aufgerissenen Mündern eine weitere Minute lang wie erstarrt in ihrem Loch, erst dann streckte Dietbert vorsichtig seinen Kopf aus der Schachtöffnung, um gleich darauf nach unten zu flüstern: „Keiner mehr da! Los schnell weg hier!“
       Auf dem Weg zurück in ihre Dachstube sprachen sie kein Wort. Sie huschten fast lautlos von Ecke zu Ecke und kamen schließlich mit hitzigen Köpfen bei ihren Pritschen an. Es verging wiederum eine kleine Unendlichkeit, nachdem sie alle drei abgekämpft auf ihr Stroh gefallen waren, bis Dietbert als erster seine Stimme wiederfand: „Kann mir einer mal erklären, was das eben zu bedeuten hatte?“
       „Das war Emmerich, der Otmar instruiert hat!“ gab Randolf zur Antwort.
       „Habe ich auch erkannt! Nur was machen die da?“
       Lothar glaubte eine Erklärung zu haben: „Ich kenne die erwähnte Organisation vom Hörensagen! Die sind sehr gefährlich! Ich weiß zwar nicht ob alles stimmt, was man so hört, aber man sagt ihnen jede Menge Missetaten nach! Angeblich treiben die irgendwelchen rituellen Firlefanz mit Lagerfeuer und mit Kutten bekleidet im Wald.“
       „Und was wollen die?“
       „Alles! Die wollen Alles und Jeden! Die wollen an die Macht!“ erklärte Lothar mit unheil verkündender Stimme und fast starren Augen. „Das soll so eine Art Sekte mit Totenkult sein, die sich auf volkstümliche Überlieferungen und Mythen aus den vergangenen Jahrtausenden bezieht; sie tendieren angeblich eher zur römisch katholischen Kirche, was aber auf jeden Fall sicher ist: Sie hassen die Protestanten. Aber nicht nur die, sondern auch die Juden und Muselmänner – letztere besonders! Man sagt, dass sie sich für die wahren Nachkommen der Kelten halten und sich nordisch-rein fühlen und sogar fest daran glauben so eine Art Übermenschen zu sein!“
       „Und habt ihr gehört?“ unterbrach Randolf aufgeregt. „Die wollen dem Grafen an den Kragen! Da müssen wir was unternehmen!“
       „Bist du verrückt!“ sprang ihn Lothar wie eine kleine Katze förmlich an. „Wenn du dich da einmischst, verlierst du dein Leben!“
       „Aber wir können doch nicht zulassen, dass diese Teufel in unserer schönen Gegend das Regiment übernehmen. Die werden uns tyrannisieren, uns versklaven ...“
       „Jetzt beruhige dich erst mal wieder!“ wehrte Dietbert die Ängste Randolfs ab und überlegte bereits - wie er es aus vergangenen Kriegstagen gewohnt war - wie er der drohenden Gefahr begegnen könnte. „Noch haben die Kerle nicht gewonnen! Uns wird sicherlich noch etwas einfallen, um dem ganzen Treiben Einhalt zu gebieten. Gut ist erst einmal, dass wir Bescheid wissen und die das nicht ahnen können - das verschafft uns einen enormen Vorteil! Wenn wir jetzt noch ein paar Verbündete finden, könnten wir was unternehmen!“
       „Warum gehen wir nicht einfach zum Grafen?“ fragte Lothar reichlich

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