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Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
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jemandem zu gehören.
    Diamant musste sich genauso fühlen. Sie war eine Außenseiterin und verlassen.
    Philippa trat einen Schritt nach vorn. »Passen Sie auf …«, flüsterte Larkyn, als das Fohlen sich aufbäumte, schnaubte und mit den Vorderläufen in der Luft herumfuchtelte.
    Philippa wich nicht zurück. »Ruhig, Diamant. Dazu hast du keinen Grund.«
    Das Fohlen atmete schwer und ließ die Pferdemeisterin
nicht aus den Augen. Philippa ging noch einen Schritt auf sie zu und ließ die Hände dabei nach wie vor entspannt an den Seiten herunterhängen. Diamant scheute wieder, diesmal jedoch eher halbherzig. Sie hob kaum die Hufe vom Boden. Sie schnaubte, stampfte und blieb schließlich ruhig stehen.
    »So ist es gut, mein Mädchen«, sagte Philippa zärtlich. »Ich glaube, du bist ganz schön einsam. So ein hübsches Mädchen, Diamant, und so einsam und verängstigt.«
    Diamant warf einen kurzen Blick zur Seite, um sicherzugehen, dass Larkyn noch da war, und fixierte dann wieder mit ihren großen, funkelnden Augen Philippa. Als sie die Nüstern blähte, sahen sie aus wie rosafarbene Blütenblätter, die am Rand mit Silber eingefasst waren. Ihre Wimpern waren dunkelgrau, beinahe schwarz. Sie flatterten, als sie blinzelte, und dann stieß sie einen tiefen Seufzer aus.
    Larkyn legte die Longe auf den Boden. Diamant drehte den Kopf zu ihr und scharrte unruhig mit den Hufen.
    »Soll ich …?«, begann Larkyn.
    »Nein«, erwiderte Philippa leise. »Lassen wir ihr Zeit zu überlegen. Sie muss sich erst zurechtfinden.«
    In der Ferne hörte sie das Wiehern der anderen Pferde, die gesattelt und aufgezäumt wurden, und die Stimmen der Mädchen, die sich in den Ställen unterhielten. Die Räder einer Kutsche ratterten über das Kopfsteinpflaster des Hofs und ein Kutschpferd wieherte.
    Diamant reagierte auf nichts von alledem. Sie hielt den Blick fest auf Philippa gerichtet, und nach und nach ließ das ängstliche Zucken des Schweifes nach. Nach einer ganzen Weile machte sie einen Schritt nach vorn, wobei sie die Hufe sehr hoch hob und ganz bewusst auf dem Boden absetzte.
    Philippa blieb, wo sie war.

    Die Jungstute machte einen weiteren Schritt. Sie drehte den Kopf zu Larkyn, dann wandte sie sich wieder Philippa zu und blähte zuckend die Nüstern.
    Philippa rührte sich nicht von der Stelle, streckte nun aber eine Hand aus. »Komm, mein Schatz«, flüsterte sie. »Du armes, verlassenes Mädchen. Du kannst zu mir kommen.«
    Diamant holte tief Luft. Wie ein Tänzer näherte sie sich vorsichtig Philippa, als wäre jeder Schritt eine Herausforderung. Als sie nur noch zwei Schritte von ihr entfernt war, hob sie einen Vorderlauf, als wollte sie zutreten.
    »Nein, Diamant. Nein, Liebes. Du hast es in der Hand«, flüsterte Philippa.
    Im Stall wieherte ein Pferd. »Tup verlangt nach seinem Frühstück«, erklärte Larkyn entschuldigend.
    »Sie können gehen, Larkyn.«
    »Oh, nein Meisterin Winter. Um nichts in der Welt möchte ich das hier verpassen. Tup kann auch einmal warten.«
    »Ich glaube, wir haben es bald«, sagte Philippa. Sie drehte die Handfläche nach oben. »Komm schon her, kleine Diamant. Ich glaube, du kannst eine Freundin gut gebrauchen.«
    Diamant sah sie an, dann ihre Hand. Ihre Nüstern bebten, und sie blinzelte unruhig. Sie tat noch einen Schritt und wieder einen, ganz vorsichtig, als würde sie sich auf Eis bewegen.
    Schließlich machte sie behutsam den Hals ganz lang und steckte die Nase in Philippas Hand. Ihr Maul war kühl und weich, und ihr Atem kitzelte Philippa.
    Sie wagte kaum zu atmen.
    Diamant kam noch näher, so nah, dass sie an Philippas
Gesicht schnüffeln konnte, erst an der einen Wange, dann an der anderen. Philippa fuhr ihr ganz leicht und zärtlich durch die buschige Mähne.
    Diamant seufzte aus tiefstem Herzen. Sie zog den Kopf zurück und blickte Philippa in die Augen, als könnte sie ihre Gedanken lesen.
    Dann raschelte sie nach einer Pause, in der Philippa die Luft angehalten hatte, mit den Flügeln.
    Philippa holte endlich wieder Luft. Sie strich über Diamants seidige graue Schulter. Das Fohlen senkte den Kopf und stieß ganz leicht gegen ihre Brust. Sie neigte die Flügel und zitterte mit den seidigen Flügelspitzen. Sie trat noch einen Schritt nach vorn, so dass sie den Hals beugen musste, um Philippa nicht umzuwerfen, und wieder stupste sie Philippa an, als wäre sie ein Kind, das um die Aufmerksamkeit seiner Mutter buhlt. Sie raschelte zum dritten Mal mit den Flügeln in den

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