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Die wunderbaren, aber wahrhaftigen Abenteuer des Kapitäns Corcoran

Die wunderbaren, aber wahrhaftigen Abenteuer des Kapitäns Corcoran

Titel: Die wunderbaren, aber wahrhaftigen Abenteuer des Kapitäns Corcoran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Assolant
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Würger von Gwalior, nicht weniger gefährlich. Der Ausgang des Kampfes war also völlig ungewiß. Endlich band man die beiden Gefangenen los. Auf den ersten Blick hätte man schwerlich entscheiden können, wer den Sieg davontragen würde. Der etwa fünf Fuß große Engländer, robust, muskulös, die Fersen fest gegen den Boden gestemmt, wirkte wie ein uneinnehmbarer Turm. In seinen Augen las man die Zuversicht in die eigene Stärke und das Mißtrauen in die seines Gegners. Offensichtlich schien er ihn mit dem ersten Schlag in zwei Teile zu spalten. Das war ebenfalls die Meinung von Corcoran, und alle Hindus, die die Engländer aus ganzer Seele haßten, wurden unruhig, wenn sie den unerschütterlichen Koloß betrachteten.
    Aber auch Baber hatte seine Qualitäten. Weniger groß als Doubleface, schien er jenem – und so war es wohl auch – physisch unterlegen zu sein. Seine Arme und Beine waren magerer, seine Brust knochig. Sogar seine Augen, gelblich wie die des Leoparden, drückten mehr Vorsicht als Mut aus; sein wesentlicher Vorteil war eine unglaubliche Schnelligkeit. Er duckte sich, sprang auf, wand sich wie ein Tiger, dessen Namen er ja trug.
    Corcoran sah auf seine Uhr und gab das Zeichen. „Anfangen!“
    Bei diesem Signal stürzten die beiden Gegner, die etwa fünfzig Schritt voneinander entfernt waren, vor.
    Baber begann den Angriff. Er sprang auf seinen Gegner los, wich dann plötzlich zurück, um erneut auf den Engländer loszugehen, als wollte er ihn mit bloßen Händen packen, doch das war nur eine Finte. Im Augenblick, da er seine Schlinge warf, sprang er zur Seite.
    Doubleface erwartete diesen Angriff kaltblütig. Er drehte sich um sich selbst, wich der Schlinge aus und ließ den Säbel mit voller Wucht auf den Kopf des Hindus niedersausen. Wenn er ihn getroffen hätte, dann wäre der Kopf des unglücklichen Baber in Stücke zerhauen worden. Baber allerdings war nicht der Mann, der sich überraschen ließ.
    Mit einem Satz nach hinten entwich er der Reichweite des Säbels. Dann lief er plötzlich mit der Geschwindigkeit eines Hirsches, der vom Jäger verfolgt wird, um die Arena.
    Doubleface zweifelte nicht mehr an seinem Sieg. Er folgte ihm und war gerade im Begriff, ihn zu erreichen, als ein unerwartetes Hindernis seinen Lauf aufhielt.
    Baber, der vortäuschte zu fliehen und dabei sein Tempo immer mehr verringerte, so daß Doubleface näher kam, berechnete sorgfältig die Distanz, die ihn von seinem Gegner trennte, wobei er ihn über die Schulter beobachtete. Als er glaubte, ihn in der richtigen Entfernung zu wissen, drehte er sich blitzschnell um und warf die Schlinge.
    Doubleface sah die Schlinge heranzischen und warf sich instinktiv zur Seite. Die Schnur, die ihm über den Hals rutschen und ihn erwürgen sollte, verfehlte ihr Ziel und wickelte sich um seinen rechten Fuß.
    Er fiel zu Boden.
    Augenblicklich blieb Baber stehen, stürzte sich auf den Engländer, zog ihm dabei noch im Sprung die Schlinge vom Fuß und war im Begriff, sie ihm um den Hals zu legen; doch Doubleface rollte zur Seite, sprang trotz seiner Körperfülle erstaunlich schnell auf die Füße und holte zu einem mächtigen Säbelhieb gegen Baber aus, der jedoch ebenso unnütz war wie der erste und außer Staub buchstäblich nichts aufwirbelte. Der Hindu war katzengleich zur Seite gerollt und hatte sich außer Reichweite der Waffe gebracht.
    Der Kampf hielt an, ohne daß der eine oder andere einen Vorteil hätte erringen können. Der Engländer wäre in einem Handgemenge sicher der Stärkere gewesen, doch Baber ließ sich einfach nicht fassen.
    Inzwischen war schon eine halbe Stunde vergangen. Die Sonne stieg immer höher, und die Hitze wurde langsam unerträglich. Baber, seit seiner Kindheit an das sengendheiße Klima Indiens gewöhnt, schien kaum darunter zu leiden, doch Doubleface floß der Schweiß in Strömen über das Gesicht. Falls der Kampf noch länger als eine Viertelstunde dauern würde, so schätzte der Engländer ein, wäre das für ihn ganz sicher nicht von Vorteil. Er entschloß sich daher, alle Kräfte zusammenzunehmen und den Gegner beim nächsten Angriff zu vernichten.
    „Feiger Schurke!“ schrie er ihm zu. „Du wagst es ja nicht einmal, stehenzubleiben und den Kampf aufzunehmen!“
    Aber diese Beschimpfung schien Baber nicht aus der Ruhe zu bringen.
    „Wer hindert dich denn daran, mir nachzulaufen?“ entgegnete er.
    Im selben Augenblick schwang Doubleface seinen blanken Säbel, drängte den Hindu durch zwei,

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