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Die wunderbaren, aber wahrhaftigen Abenteuer des Kapitäns Corcoran

Die wunderbaren, aber wahrhaftigen Abenteuer des Kapitäns Corcoran

Titel: Die wunderbaren, aber wahrhaftigen Abenteuer des Kapitäns Corcoran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Assolant
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Schwanz und trennte ihn fast vollständig vom Körper des Tigers. Dieser schöne gelbschwarze Schwanz, auf den er so stolz gewesen war, hing nun wie ein schlaffes Seilende an einem dünnen Restchen Haut. Louison ließ ein wildes Fauchen hören und wollte sich erneut auf Scindiah stürzen.
    In diesem Augenblick, da der Haß der beiden feindlichen Parteien anscheinend nur im Blut des jeweiligen Feindes erstickt werden konnte, stießen Sita und Alice, die die Kämpfenden von der Terrasse herab mit schreckgeweiteten Augen betrachtet hatten, einen Freudenschrei aus. „Da sind sie! Da sind sie!“
    Ihre Worte waren noch nicht verklungen, und schon senkte sich die Fregatte mit großer Genauigkeit in den Innenhof. Corcoran sprang aus der Gondel, packte seine Peitsche und ließ sie auf Garamagrifs Rücken herabsausen, dem es trotz seiner wahnsinnigen Schmerzen gelungen war, sich schon wieder in Scindiahs Ohr zu verbeißen.
    Garamagrif ließ augenblicklich seinen Gegner los und betrachtete Corcoran mit einem wütenden Blick, als wolle er ihn sofort verschlingen, wobei er ein nichts Gutes bedeutendes Fauchen hören ließ.
    Doch der Maharadscha blickte ihn derart durchdringend an, daß Garamagrif den Schwanz eingekniffen hätte, wenn er noch im Besitz desselben gewesen wäre. So duckte er sich nur an die Erde und rollte sich erschöpft, schweißnaß, blutverschmiert zu Füßen des Kapitäns auf dem Boden.
    Dieser suchte Louison, und wenn er sie sofort entdeckt hätte, wäre auch ihr eine Unterhaltung mit der Peitsche nicht erspart geblieben; aber sie hatte das Glück, daß sie Corcoran landen sah. Daraufhin hatte sie sich sofort mit sanftem Blick heuchlerisch auf den Boden geschmiegt.
    Corcoran warf ihr einen strengen Blick zu. „So also mißbrauchst du mein Vertrauen! Ich überlaß dir den Schutz über mein Reich, meine Frau, meinen Sohn, meine Schätze, alles, was mir lieb und teuer ist in der Welt, und der erste Gebrauch, den du von deiner Freiheit machst, ist, Scindiah anzufallen.“
    Louison, die sich über den nur allzu berechtigten Vorwurf schämte, senkte den Blick.
    „Sie hat mit dir Streit gesucht, mein armer Scindiah, nicht wahr?“ fragte er den Elefanten.
    Scindiah wackelte bejahend mit seinem Rüssel.
    „Beruhige dich, großer Freund, ich werde dir Gerechtigkeit widerfahren lassen… Wie hat denn der Streit angefangen?“
    Hier machte der Elefant mit seinem Rüssel verschiedene Bewegungen, um anzudeuten, daß man sich über ihn lustig gemacht habe und daß er sich das als Elefant nicht gefallen zu lassen brauchte.
    „Es ist gut“, sagte Corcoran. „Garamagrif wird zwei Tage im Keller verbringen. Und du, Louison, wirst fünf Tage eingesperrt.“
    Garamagrif versuchte zuerst, sich dem zu widersetzen, aber der Anblick der Peitsche brachte ihn bald zur Vernunft, und man führte ihn unverzüglich wie einen Kriegsgefangenen in die Kellergewölbe des Palastes.
    Nachdem er diese doch immerhin wichtige Affäre friedlich beigelegt hatte, begab sich der Maharadscha in die erste Etage des Palastes und berichtete der schönen Sita und ihrer Freundin, was sich auf der Reise alles zugetragen hatte.
    Als er seinen Bericht beendet hatte, meldete man ihm die Ankunft Sugrivas. Dieser war sehr erregt.
    „Maharadscha“, sagte er, „ein großes Unglück ist über uns hereingebrochen!“
    „Was habe ich dir gesagt?“ meinte Corcoran, an seinen Freund Quaterquem gewandt. „Meine Vorahnung von heute morgen.“
    Dann, an Sugriva gerichtet: „Was ist geschehen?“
    „Herr“, fuhr Sugriva fort, „wir sind verraten worden. Eine englische Flottille segelt den Narbada herauf, unterstützt von einem Korps von fünfzehntausend Engländern und Sepoys. General Barclay soll sich unter den Mauern von Bhagavapur mit ihnen vereinigen.“
    „Na, von Seiten Barclays ist wohl nichts zu befürchten. Was die anderen angeht, so ist noch nichts verloren. Hat man sie kampflos passieren lassen?“
    „Großer Maharadscha, der Zemindar Usbeck ist mit einem Teil seiner Leute auf die Seite der Engländer übergelaufen.“
    „Bei allen Göttern!“ fluchte Corcoran. „Behalte die Neuigkeiten für dich. Ich will, daß Bhagavapur gleichzeitig den Verrat und die Strafe erfährt. Laß mein Pferd satteln und eine Eskorte aufsitzen. Du bleibst hier. Ich werde gehen. Ich habe lange genug den Maharadscha gespielt, jetzt bin ich wieder Kapitän Corcoran und hoffe, daß es jeder, ob Freund oder Feind, merken wird.“
     
     
21.
Abreise
     
    „Nun, lieber

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