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In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight

In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight

Titel: In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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    Mittwoch, 3. April
    AJ Cooper war der feuchte Traum eines jeden Mannes, aber im Moment hätte Kane Wright ihren hübschen Hintern am liebsten an die Wand genagelt.
    Eine Kugel schlug in die zertrümmerte Wand hinter ihm. Herumfliegende Kalksteinsplitter stachen in sein Gesicht und verfehlten sein Auge um einen Wimpernschlag. Er zuckte nicht zusammen. Er registrierte das Chaos kaum.
    »Cooper.« Er hob die Stimme nicht, trotz des lautstarken Feuergefechts, das den frühabendlichen Himmel erhellte. Das Mikrofon vor seinen Lippen hätte nur knarrendes Geplärr übermittelt. Der Schusswechsel verwandelte den Sand und den Stein in eine Kakophonie aus Lärm und weißem Licht. »Mach, dass du deinen Hintern herkriegst!«
    AJ lag fünfzehn Meter vor ihm flach auf dem Bauch in vorderster Front auf einem vorspringenden Felsplateau hoch über Raazaqs Camp. Sie war bestens positioniert, aber starr wie ein Reh im Scheinwerferlicht, das Scharfschützengewehr lautlos, nutzlos in den Händen.
    »N-nein«, flüsterte sie. Ihre Stimme zitterte, aber sie grub die Fußspitzen in den Sand und rollte sich über die Waffe, die sie mit weißen Fäusten umklammert hielt.
    Zur Hölle.
    »Das ist keine Bitte, sondern ein Befehl.« Verdammt. Die nächste Kugel schlug eine Pockennarbe in die Wand neben ihm, und ein neuerlicher Schauer aus Steinen und Mörtel
regnete auf ihn herab. Der einzige Grund, weshalb die Kugeln noch keinen vom Team getroffen hatten, war die Lage des Terroristencamps, das sich gut hundert Meter bergab in einem engen, mit Palmen bewachsenen Tal unter ihnen befand. Sobald Raazaqs Männer etwas in die Hände bekamen, das durchschlagender als die Gewehre war, würde das Blatt sich wenden. Das hier war das Terrain der Schurken; sie hatten Heimvorteil.
    Das Überraschungsmoment war vertan. Kane und sein Team waren geliefert, wenn sie nicht aus diesem Chaos herauskamen. Schnell.
    AJs Schlucken drang laut an sein Ohr. »Ich kann ihn immer noch kriegen.«
    »Nein«, sagte er ruhig. »Kannst du nicht.« Scharfschütze Erster Klasse, meine Güte. Sie hatte ihr Ziel verfehlt.
    Zur Hölle. Das Ziel.
    Freie Schussbahn, und sie hatte danebengeschossen !
    Man hatte sie wegen ihrer unglaublichen Treffsicherheit ausgesucht und für diese Operation in aller Eile aus dem Trainingscamp geholt, aber sie war für einen Einsatz im Feld offenkundig noch nicht bereit. Ein bisschen spät, das an diesem verfluchten Tag herauszufinden. Schießen war eine knallharte Disziplin, und sie hatte nicht die Nerven für den Job.
    Von einer Minute auf die andere war Cooper von Kanes größtem Trumpf zu seiner größten Schwäche geworden.
    Drei Zylinder aus weißem Feuer, jeder etwa einen Meter lang, flogen im Bogen über ihre Köpfe ins Tal. Das Mündungsfeuer zog Rauchfahnen hinter sich her, die es den Kerlen ermöglichten, ohne Zielfernrohr zu schießen. AJs schmale Schultern erstarrten, als die Kugeln ganz in der Nähe einschlugen.
    »Zielt auf den Wagen«, befahl Kane Struben und Escobar, als Raazaqs Stretchlimousine mit ausbrechendem Heck im
Sand wendete und in die Wüste raste. Einer seiner Männer traf den linken Hinterreifen. Der Wagen schleuderte, fuhr aber weiter. Verdammt.
    »Haltet die Kerle auf, bis ich Cooper da raushabe«, sagte er zu den beiden Männern. »Cooper? Langsam und locker rückwärts, wir geben dir Feuerschutz.«
    Klick.
    »Hast du jetzt etwa dein Mikrofon abgestellt - verdammt noch mal, Frau!« Ihren Hintern an die Wand zu nageln, war erst der Anfang.
    Kane kroch auf sie zu. Das Problem auf der Stelle anzugehen, würde nichts bringen. Sie hatte Angst. Angst machte sonderbare Dinge mit den Menschen. Er kannte die Anzeichen. Das Gesicht unter der umgedrehten Baseballmütze war ein bleiches Oval, das vor Schweiß glänzte. Die weichen Lippen waren verzerrt und grimmig. Das Scharfschützengewehr drückte sich an die Schulter, die Hände waren in Position. Aber diese Hände waren verkrampft und schwitzten wie verrückt. Kane hatte das in den letzten Jahren auch schon bei anderen Rekruten gesehen.
    Gelähmt vor Angst.
    Nutzlos.
    Bei irgendeiner Trainings-Operation würde es keine gro ße Rolle spielen.
    Heute Abend hatte AJ es für sie alle verdorben.
    Großartig. Einfach großartig. Genau das hatte ihm noch gefehlt.
    In einer Trainingssituation hätte er Mitleid gehabt, den Neuling beruhigt und ihn vorsichtig herausmanövriert. Der Himmel allein wusste es, er kannte das, er hatte das alles schon erlebt. Aber diese Operation war zu

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